Ansichten eines Informatikers

Böse Leserzuschrift

Hadmut
3.8.2017 0:21

Macht Euch das mal klar:

Zu meinem Artikel über den linken Neo-Adel hat mir ein Leser eine ziemlich ausfällige und beleidigende Mail geschickt, offenbar hat ihm das gar nicht gepasst. Ich erspare mir und den Lesern, den Schrott hier wiederzugeben. Entlarvend fand ich aber den letzten Absatz, den ich hier doch zitieren möchte:

Übrigens, warum arbeitest du nicht im einfachen Handwerk? Verdienst du da nicht genug? Oder fandest du IT einfach spannender? Sei doch selbst mal ein guter vorbildlicher Mensch und tue doch endlich mal was FÜR die Gesellschaft, und gehe ins Handwerk oder in arbeite als Pflegekraft. ACH, da kannst du nicht mehr so Eierschaukeln und priviligerte Sprüche klopfen bei dem was du verdienst? War klar.

  • Ich zahle saftig Steuern, sogar mehr als ich eigentlich müsste, weil ich vom Finanzamt mit Phantasiebescheiden überhäuft werde (was mir schon enormen Schaden zugefügt hat). Und ich arbeite in dem Beruf, den ich studiert habe.

    Deshalb muss ich mir auch nicht sagen lassen „Hättest Du was G’scheites gelernt“, weil ich nämlich nicht von der Gesellschaft erwartet, mir für das Nichtskönnen eine Daueranstellung zu geben.

  • Ich bin in einem produktiven Bereich, der was für die Gesellschaft tut.
  • Ich arbeite auch nicht im öffentlichen Dienst, muss deshalb in die Rentenversicherung einzahlen. Und war durch geltendes Recht und Vorerkrankung in die gesetzliche Krankenkasse gezwungen, muss deshalb den Höchstbetrag zahlen, obwohl ich nur eine Person bin. Auch da muss ich mir also nicht vorhalten lassen, dass ich nichts für die Gesellschaft tue.
  • Ich werde auch nicht für’s Eierschaukeln bezahlt, sondern habe eine 40-Stundenwoche, die mir auch nicht sonderlich Spaß macht.

Aber davon mal ganz abgesehen:

Denkt mal drüber nach, was der da schreibt. Tonfall „Geh Du doch ins Handwerk!“

Da wird systematisch die Sichtweise aufgebaut, dass man Handwerk niemand zumuten kann, und jeder doch das machen soll, was ihm Spaß macht, und zwar auch dann, wenn er von anderen dafür bezahlt werden muss, obwohl es keinen Nutzen hat.

Nein, ich arbeite nicht im Handwerk und verdiene besser als die meisten Handwerker, das liegt aber daran, dass ich mich über 10 Jahre (mit Schulzeit usw. über 20 Jahre) darum gekümmert habe, meinen Beruf zu erlernen, und etwas mache, was nützlich und gesucht ist.

Leute, die nichts vernünftiges lernen, sondern ihre Privathobbys und ihr Sexualleben zum akademischen Beruf erklären und dafür dauerhaft angestellt und von den Leuten ausgehalten werden wollen, damit gleichzustellen, halte ich für gesellschaftsschädlich. Ich bin nicht Handwerker, aber ich arbeite und zahle fett in die Sozialkassen usw. ein.

Ich muss mich nicht mit Leuten auf eine Stufe stellen lassen, die sich von vornherein dazu entscheiden, niemals etwas Nützliches zu arbeiten, nie in die Rentenkassen einzuzahlen, dafür aber unkündbar eingestellt werden wollen und sich dann noch Dr. und Professor nennen.

Ich habe einen Beruf, mit dem ich mich selbst ernähren kann. Ich lebe nicht auf anderer Leute Kosten.