Ansichten eines Informatikers

Geisteswissenschaft als das Ansinnen, sich leistungslos von anderen füttern zu lassen

Hadmut
19.7.2017 22:35

Man muss mal hinter die Fassaden schauen.

Ich hatte doch schon oft über Geisteswissenschaftler geschrieben, die promoviert sind, aber nie gelernt haben, ihren Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften, das auch nie vorhatten, und einfach erwarten, von der Gesellschaft durchgefüttert und unbefristet eingestellt zu werden – und damit sogar sicherer und besser versorgt als die, die wirklich arbeiten und den ganzen Quatsch finanzieren.

Da war der Artikel über die, die keine Erdbeerpflückerin werden wollte. Ihre geisteswissenschaftlichen Schwerpunkte lagen und liegen dabei auf der Analyse des Fernsehprogramms in Indien und der Türkei im Hinblick auf transnationale Medien und (Europäischen) Postkolonialismus, so wie Nationalismus und religiöse Unterdrückung (in dem Falle speziell “Islamophobie”,”Anti-Islamismus”). Und beschwerte sich dann, dass ihr die Gesellschaft dafür keine Dauerstellung mit ordentlichem Einkommen anbietet.

Und dann gab es den Geisteswissenschaftler, der sich öffentlich beschwerte, dass man ihm nicht genug Geld geben und man ihm auch keinen Dauerjob anbiete, und dass ihm das Arbeitsamt sagte, dass man nicht dazu da wäre, den Leuten ihre Hobbys zu finanzieren. Sein Fachgebiet: Da er wissen wollte, wie Kunst Gesellschaft beeinflusst und umgekehrt, erforscht er den ständigen Wandel von Gestalt und Nutzung italienischer Kircheninnenräume.

Ich hatte doch gestern (genauer gesagt heute morgen) auf Frontal 21 Bezug genommen, wo ein promovierter Sozialwissenschaftler Wohlstand erwartete und sich beschwerte, dass er nicht mal einen unbefristeten Vertrag bekam. Dazu schrieb mir nun ein Leser, was über den so im Bibliothekskatalog zu finden sei:

Völcker, Matthias: Fan-Sein: Die Identität des Star Wars Fans, Wiesbaden 2016.

Völcker, Matthias: “Das ist einfach so ein Teil von mir…”: Fan-Sein und Fan-Identität als resonanter Interaktions-und Erfahrungsraum, in: kommunikation @ gesellschaft, 17 (2016).

Und diese Leute erwarten und verlangen, dass die, die ernsthaft arbeiten und erwirtschaften, sie für diesen Hobby-Blödsinn mit Wohlstand und unbefristeten Verträgen versehen.

Das ist doch eine Unverschämtheit, eine Plünderrei, ein Schmarotzertum unbeschreiblichen Ausmaßes.

Der BR berichtet gerade, dass Betrug und wissenschaftliches Fehlverhalten an den Universitäten grassiert, und was uns das kostet:

Forschungsförderung: Um so viel Geld geht es

Laut “Bundesbericht Forschung und Innovation 2016” fließen rund 100 Milliarden Euro im Jahr in die deutsche Wissenschaft (Stand 2013: 106 Milliarden Euro, dies entspricht einem Anteil von 3,8 Prozent des BIP.) Die Ausgaben setzen sich zusammen aus Geld für Forschung und Entwicklung, für die wissenschaftliche Lehre und Ausbildung und sonstige verwandte wissenschaftliche und technologische Tätigkeiten.

Ein dicker Teil dieser 106 Milliarden Euro pro Jahr bleiben bei solchen Leuten hängen, die wirklich gar nichts arbeiten, was irgendwie von Nutzen wäre oder ihren Lebensunterhalt erwirtschaftet.

Warum müssen wir mit den welthöchsten und immer weiter steigenden Steuern solche Leute durchfüttern und finanzieren?

Und welche politische Absicht liegt dahinter, das Zahlenverhältnis zwischen solchen Blutsaugern und arbeitenden Steuerzahlern immer schlechter zu machen?

Und was sollen wir mit diesen Leuten jemals anfangen? Die sind zu nichts mehr in der Lage, und auch zu alt, um noch irgendetwas zu lernen oder – selbst wenn sie etwas lernten – durch Arbeit ihre Gesamtlebenskosten zu erwirtschaften. Leute, die nichts machen, als stänken, Streit vom Zaun brechen und wirtschaftlich einen Negativposten abzugeben, sich dann noch laut zu beschweren, dass sie nicht unbefristete Lebensstellungen für’s blanke Nichtstun bekommen.

Welchen Anspruch Geisteswissenschaftler an andere haben, ist klar: Geld. Viel Geld.

Aber welchen Anspruch haben die an sich selbst? Niemals etwas sinnvolles zu tun?