Ansichten eines Informatikers

Geisteswissenschaftler und Grammatik

Hadmut
17.4.2017 17:07

Nur mal so eine Anmerkung zu einem fundamentalen Widerspruch.

Meine Ausführungen zu Passiv-Sprachkonstruktionen haben nicht jedem gefallen.

Es gab unterschiedliches Feedback.

Dazu fällt mir (auch hier wieder, aber nicht erst hier)

Beachtlich finde ich dabei, dass die geistes- und sozialwissenschaftliche Fraktion ja immer sofort dabei ist, wenn irgendwer behauptet, dass Sprache das Denken beeinflusst und die genderistische Sprachpolizei zu Verkehrskontrollen anrücken und uns belehren soll.

Geht es aber um saubere, überlegte Sprache und Grammatik (die ja letztlich nur den Sinn und Zweck hat, dass der Sprecher sich überlegt, was er eigentlich sagen will, und das so ausdrückt, dass es auch möglichst eindeutig und leicht und schnell verständlich beim Empfänger ankommt), dann finden sie das plötzlich nicht mehr wichtig. Dann kann das alles so ganz locker und beliebig sein, weil der andere sich ja so ungefähr denken kann, was man sagen möchte, und das schon irgendwie versteht. Kommt nicht so drauf an.

Geht man das noch etwas weiter, muss man die Frage stellen, warum Genderisten und linke Bildungspolitiker meinen, dass Kinder mit Stereotypen geprägt und für das Leben vermurkst werden, wenn sie nicht von kleinauf auf „gendergerechte“ Sprache gedrillt werden, Grammatik und Orthographie aber völlig bedeutungslos sein sollen, alles nach dem Motto „Sprich und Schreib, wie Du denkst oder es Dir gefällt“ abläuft. Es sei zwar völlig egal, wie man Lehrer schreibt, aber wehe dem, der dabei nicht zwischen Lehrer und Lehrerin unterscheidet.

Aber dann behaupten sie, Sprache präge und bestimme das Denken.