Ansichten eines Informatikers

Wenn das Grauen im Kopf entsteht

Hadmut
10.2.2017 20:51

Es gibt immer mehr Leute, die sich ihren Horror erst selbst machen, um ihn dann zu haben.

Dass es Feministinnen gibt, die sich aus lauter Angst, ein Mann könnte sie anschauen, nicht mehr aus dem Haus trauen, ist ja bekannt. Bevor man irgendwo Gefahr liefe, „diskriminiert” oder sexistisch behandelt zu werden, geht man lieber erst gar nicht hin. Selbstmord aus Angst vor dem Schnupfen.

In Limburg hat man jetzt das Lied „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen” Repertoire des Rathaus-Glockenspiels gestrichen.

Eine Veganerin hatte sich über den tierfeindlichen Text beschwert.

„Dahinter steckt kein ideologisches Motiv, sondern es ist eine zeitlich befristete Schonfrist für eine Frau, die in unmittelbarer Nähe des Rathauses arbeitet und damit das Glockenspiel täglich hört – und sich über das Lied ärgert“, so Laubach. […]

Inhaltlich gehe es dabei nicht darum, dass besagter Fuchs die Gans stehle. Sondern ihm angedroht werde, dass ihn „der Jäger holen“ werde „mit dem Schießgewehr“. „Seine große, lange Flinte/ schießt auf dich den Schrot,/ dass dich färbt die rote Tinte/ und dann bist du tot“, heißt es in dem Lied weiter. Dass das Glockenspiel ohne den angeblich tierfeindlichen Text auskommt, war der Frau offenbar kein Trost.

Wobei man den Krieg absagen kann, sie wechseln öfters mal die Melodien und meinten ob der vielen Beschwerden, beim nächsten Repertoire-Wechsel nähmen sie es wieder rein.

Wenn man aber schon mit so einem harmlosen Kinderlied, der Melodie ohne Text, in seinem Wohlsein so beeinträchtigt wird, ist das dann nicht eine psychische Störung? Ist das dann nicht auch so eine Unfähigkeit, überhaupt noch vor das Haus zu gehen?

Als ich noch an der Uni war, habe ich mal einen Zorn mit Mordpotential einer Veganerin auf mich gezogen. Wir hatten da eine, die notorisch jeden, der nicht auch Veganer war (den Begriff gab’s damals noch nicht so, aber vegetarisch hat ihr nicht gereicht), übelst beschimpfte und öffentlich zum Schächten eines jeden solchen aufrief. Mit der war kein Auskommen.

Ich habe mir deshalb eine Gemeinheit erlaubt. Sie aß nämlich leidenschaftlich gerne Gummibärchen. Täglich. In rauhen Mengen. Und trotz vegan (oder was das damals war), gehörte auch Fruchtjoghurt zu ihrer Diät.

Ich habe ihr einfach mal gesagt, woraus Gummibärchen gemacht werden und wie sie den Fruchtjoghurt steif bekommen. Wollte sie mir erst nicht glauben. Na, guck halt mal auf die Packung, da steht’s drauf.

Boah, war die sauer. Nicht auf die Hersteller. Auf mich. Weil ich ihr jetzt gesagt hätte, was da drin ist, könnte sie ihre Lieblingssachen nicht mehr essen. Ich habe sie gefragt, was für eine komische Vegetariern sie sein will, wenn sie das Zeug frisst, solange sie nicht weiß, was es ist, und sich einfach einrede, es sei „rein”. Und eigentlich müsste sie mir doch dankbar sein, dass sich sie von dem Übel erlöse.

Hat sie mir nie verziehen.

Hat mich nie gestört.

Liebe Kollegen, die das gehört und sich erst mal vor Lachen ausgeschüttet haben, haben dann zusammengelegt und ihr so eine Riesen-Packung Gummibärchen auf den Tisch gestellt. Sie war halt sehr beliebt. Oder so.