Ansichten eines Informatikers

Universitäten als Betrugskonzerne verstehen

Hadmut
24.1.2017 22:11

Wir sollten mal generell den Blick auf Universitäten ändern und einen anderen Blickwinkel einnehmen.

Universitäten schaffen es ja – trotz allem – immer noch, zumindest im Ruf zu stehen, dass sie irgendwas mit abgehobener Wissenschaft machen und in Labors rumpuzzeln.

Aus anderen Branchen hört man aber oft, dass es eigentlich nur noch um den Umsatz geht, der Mensch nur noch als Massenware angesehen wird. Neulich hatten wir das hier zu Krankenhäusern, wo es nicht mehr um Heilung geht, sondern um den Wirtschaftsfaktor Patient, und die Behandlung nicht auf Gesundung, sondern auf Gewinnmaximierung ausgelegt wird. Von Fluglinien sagt man nach, dass sie Passagiere für „selbstladende Fracht” halten.

Bei Google und Facebook schimpfen wir dann sowieso ständig darüber, dass der Mensch da nur Melkvieh ist.

Warum tun wir uns dann eigentlich bei Universitäten so schwer, bei denen solche Absichten zu sehen?

Hier gibt’s gerade einen schönen Artikel über amerikanische Universitäten: Education – The Greatest Fraud Exempt from Law.

Nun, jetzt ist diese Seite offenkundig schwer rechtslastig und in extremer Trump-Vergötterung, aber wer sonst würde in der derzeitigen Situation noch Kritik bringen? Die weit überwiegende Zahl links gelagerter Journalisten käme ja nicht in den Sinn, sich selbst in Frage zu stellen. Man sollte sich da nicht in eine Filter-Bubble begeben, sondern Aussagen inhaltlich prüfen. Schon deshalb, weil Trump nun eben Präsident ist. Und inhaltlich sind da eben ein paar wesentliche Punkte drin:

There are quantitative studies that have shown that there are significant rises in tuition for college that is disproportionate to the rise in potential income one would earn (see Tuition-Study). The Federal Student Loan Program (FSLP) has fuel the increases in the costs exponentially because the colleges know they will get paid. They do not have to compete so the costs have increased beyond the increase in wages. Forbes Magazine showed that 60% of students cannot find a job in what they paid for in college. If this was finance, they would be in prison for 25 years calling in fraud. We have consumer fraud laws, but none of this applies to education. Students are burdened with loans that are for degrees that are totally worthless.

Das ist ein wesentlicher Punkt. Für alles gibt es Verbraucherschutz und Strafrecht gegen Betrug, nur an den Universitäten eben nicht. Die können sich da alles erlauben.

College tuition rose 106% between 1987 and 2010, which was far more than the 78% increase salaries. Tuition studies have shown that the FSLP alone generate a 102% tuition increase. Such studies have stated that their findings “cast doubt on Baumol’s cost disease as a driver of higher tuition.”

Man muss sich schon die Frage stellen, ob die Universitäten noch Universitäten oder längst Vaporware-Konzerne sind.

Und dann muss man auch mal einen anderen Aspekt sehen:

Bisher habe ich immer den Blickwinkel gehabt, dass die Politik den ganzen Hirnschrott in die Universitäten drückt und die dann dort mit Gender Studies und sowas klarkommen müssen.

Könnte es sein, dass es – in den USA, nicht hier – genau umgekehrt ist? Dass nämlich die Universitäten Druck machen, ihnen mehr Studenten zu schicken, damit sie mehr verdienen? Und die Politik sagte, sorry, wir haben nicht mehr Schlaue und Studierfähige? Und die Universitäten gesagt haben, dann schickt uns doch die Dummen, dann machen wir Gender Studies, Hauptsache sie zahlen?

Irgendwie erinnert mich das daran, dass man in den USA ja die Gefängnisse privatisiert und in den Verträgen eine Mindestzahl von Insassen garantiert hat, die Richter also unter Druck sind, genug Leute zu Gefängnisstrafen zu verurteilen, um den Vertrag zu erfüllen.

Klar, wenn es eine so starke Pro-Trump-Webseite handelt, kann Clinton nicht gut wegkommen:

This is the greatest of all frauds because the Clintons handed to the banks to exempt students from the bankruptcy laws. They go into debt to pay loans for degrees that are worthless. Then, the bankers are clever. They won that exemption from the Clintons, which Larry Summers supported, under the pretense that these students had no collateral and were thus risky warranting that they could not go bankrupt. Then the bankers would demand the parents cosign. Hence, they played fast and loose with the laws and managed to get collateralize loans exempt from bankruptcy.

The State of New Jersey refused to forgive a student loan co-signed by a mother after her son was murdered. This was not unique. A mother from Michigan ended up in the same position. “That’s when American Education Services (AES) and National Collegiate Trust (NCT) turned my son’s dream into a nightmare for me and the two year old son he left behind.”

Die Mutter muss für den längst ermordeten Sohn noch die Gebühren weiterzahlen. Laut der Webseite will Trump Absolventen 12,5% ihres Einkommens abknöpfen, sie nach 15 Jahren aber aus allen Restschulden entlassen.

Man muss sich aber durchaus die Frage stellen, inwieweit die Universitäten große Betrugskonzerne sind, die einfach Schwindel verkaufen. Es sieht ja eben aus wie ein Schneeballsystem, das am Ende angekommen ist.