Ansichten eines Informatikers

Die Temporalmechanik von Niedersachsen

Hadmut
16.1.2017 17:17

Risse im Raum-Zeit-Kontinuum, verursacht von einem defekten Warp-Antrieb?

Unterschiedliche Zeitzonen innerhalb Berlins?

Bin ich so genial, dass ich mich von meinem Dasein im Hier und Jetzt gelöst habe?

Oder schlicht Fake-News?

Damit Ihr mal seht, wie Presse gemacht wird:

Ich sehe eine Pressemitteilung des Niedersächsischen Justizministeriums. Ausschnitte daraus:

Diskussionsabend in der Nds. Landesvertretung Berlin am 16.01.2017

Verständliche Sprache in der Justiz – Widerspruch oder Notwendigkeit?

Niewisch-Lennartz: „Eine verständliche Sprache ist kein nettes „Extra“. Eine verständliche Sprache ist DIE Voraussetzung für den Zugang zum Recht!“

Die Niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz hat am heutigen Montagabend gemeinsam mit dem Bevollmächtigten des Landes Niedersachsen beim Bund, Staatssekretär Michael Rüter, zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Verständliche Sprache in der Justiz“ in die Landesvertretung in Berlin eingeladen. Bereits von Anfang an bestand bei den Gastgebern und den geladenen Diskussionsgästen durchweg Einigkeit darüber, dass sprachliche Hürden für den Zugang der Öffentlichkeit zur Justiz abgebaut
werden müssen!

Niewisch-Lennartz: „Eigentlich müssten Sprache und Recht wie Geschwister sein. Dafür müssten aber komplizierte Schachtelsätze klar strukturierten kurzen Sätzen weichen. Juristen untereinander brauchen ihre Fachsprache. Aber die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern kann nicht im „Juristendeutsch“ gelingen. Da brauchen wir eine verständliche, alltagstaugliche Sprache.“

Moment mal.

Montag abend? 16.01.2017? Das ist heute, aber Abend ist doch noch gar nicht.

Und da reden die jetzt, vorher schon in der Vergangenheit und sagen, was Inhalt des Gespräches war?

Hab ich zuviel Star Trek und „Zurück in die Zukunft” geguckt? Nein. Jedenfalls habe ich keinen DeLorean in der Garage.

Ach, da steht’s ja: Sperrfrist: 16.01.2017, 20.30 Uhr

Ich habe ja volles Verständnis dafür, wenn bei normalen Pressemitteilungen, bei denen der, der mitteilt, schon vorher weiß, was er sagt, das an Journalisten rausgibt und mit einer Sperrfrist versieht, damit die Sache nicht vorher rausgeht, dann aber synchron.

Wenn aber eine Diskussionsrunde stattfinden soll und die der Presse vorher sagen, was von den Gästen darin gesagt worden sein wird werden soll, damit die Presse das so abkupfern kann, dann endet bei mir das Verständnis.

Und ausgerechnet Politik und Presse werfen anderen Fake News vor? Wenn das hier nicht Fake News ist… (und das ist kein Einzelfall).