Ansichten eines Informatikers

„Wir werden uns unseren Lebensstil und unsere freie Gesellschaft nicht verbieten lassen.”

Hadmut
21.12.2016 1:16

Was folgt stets auf jeden Terroranschlag?

Dummes Geschwätz. Unausweichlich.

Ich habe heute nach dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt (nein, ich war nicht da, aber ich war vor wenigen Tagen erst mit alten Freunden in Berlin unterwegs und habe mit denen einige der Berliner Weihnachtsmärkte besucht) viel gelesen, Radio gehört, Fernsehen gesehen.

Das Geschwätz ist unerträglich.

Heute so am späten Vormittag kam eine Radiosendung, in der die Moderatoren zwar eine Sendung zum Anschlag machen wollten, aber vor dem Problem standen, dass ihnen dazu eigentlich nichts eingefallen ist. (Letzteres soll kein Vorwurf sein. Es gibt beim derzeitigen Stand zu der Sache noch fast nichts zu sagen. Aber wenn’s nichts zu sagen gibt, dann macht man halt ne kurze und keine lange Sendung.)

Und dann riefen da jede Menge Leute an, die auch nichts zu sagen hatten. Die nicht einen geraden Satz rausbrachten, weil sie unbedingt anrufen wollten, dann aber feststellten, dass sie eigentlich nur rumstottern, und gar nicht wissen, was sie sagen wollten. Immerhin teilte eine mit, dass ihre Tochter in Las Vegas lebt. Was das mit der Sache zu tun hat? Weiß man nicht. Eine andere rief an, erzählte und erzählte und erzählte – nichts was mit der Sache zu tun hätte – und meinte dann, das solle man doch aber bitte nicht veröffentlichen. Worauf ihr der Moderator sagte, doch, sie sei gerade live auf dem Sender, das wäre rausgegangen. Sie: Wirklich? Er: Ja, wir sind hier Radio, wir machen das so.

Aber das ist ja noch harmlos, das verbuche ich unter Schock und Angst und so.

Die Leute sind halt nur noch unsere Paradies-Zustände gewohnt, die schöne, saubere, sichere, künstliche Welt, und sind grenzenlos geschockt und überfordert, wenn bloß im Fernsehen kommt, dass unsere schöne Luxuswelt mit der Realität von außen konfrontiert wurde. Auch die Politiker. Vorhin in den diveren Talkshows auch die Göring-Eckardt und die Künast.

Tja, dachte ich mir da, worüber beschwert Ihr Euch eigentlich?

Es war doch seit Jahren Euer, Eurer Parteien, Eurer Wähler erklärtes Ziel, Diversität reinzubringen und die Dominanz des „weißen Mannes” zu brechen und ihn abzuschaffen. Ihr erlebt nun, dass Ihr genau das bekommt, was Ihr mit Nachdruck gefordert und durchgesetzt habt. Ihr erlebt gerade den ersten Anfang vom Ende unserer Gesellschaftsordnung. Da ne Vergewaltigung mit Mord, dort ne Frau, die einfach die Treppe runtergetreten wird, und jetzt halt mal mit dem LKW durch die Menschenmenge.

Geliefert wie bestellt. Bedenke, worum Du bittest. Es könnte dir gewährt werden.

Richtig verscheißert kam ich mir dann bei der Trauerrede von Angela Merkel vor. Wie eigentlich jedesmal.

Denn für mich hörte sich das widerwärtig aufgesetzt und schablonenhaft dahingesagt an, Glaubwürdigkeit Null. Die liest da die Texte ihrer Redenschreiber vor, wie ein lustloses 8-jähriges Schulkind, das ein mühsam gelerntes, aber nicht verstandenes Gedicht völlig intonationslos runterleiert. Wäre ich Betroffener, käme ich mir da verhöhnt vor. Und das meine ich jetzt gar nicht in Bezug auf Flüchtlingspolitik, sondern allein nur dieses schablonenhafte unglaubwürdige Standardgerede, wenn sie sagen, was sie immer sagen.

Einer Nachrichtensprecherin hat man deutlich angemerkt, dass ihr die Sache ziemlich an die Nieren und ans Gemüt ging, und sie die Sendung kaum fertig brachte.

Ist aber nicht nur ein Problem von Frauen. Politiker schwätzen da auch immer das gleiche, reden von „feigen Anschlägen”. Wie ich schon mehrmals anmerkte: Man kann an diesen Anschlägen jede Menge schmähliches finden und hätte ausreichend Material für ellenlange Tadel, Vorwürfe und Ausfälligkeiten. Nur „feige” sind diese Anschläge gerade nicht. Im Gegenteil. Zudem sind die Anschläge meistens ja auch Selbstmordanschläge.

Wenn sogar ein Selbstmordanschlag, der in hoher Wahrscheinlichkeit mit dem eigenen Tod endet, als „feige” gebrandmarkt wird, was wäre denn dann „nicht feige” oder gar „mutig”? Und wie lächerlich ist es, wenn das von Politikern behauptet wird, die selbst gar kein Risiko auf sich nehmen, die keinerlei körperliche Gefahr riskieren, die keinerlei Konsequenzen ihres Handelns ziehen, die noch nicht mal das Risiko einer eigenen Altersvorsorge auf sich nehmen, sondern sich aus dem Staatssäckel bedienen, die so rundherum gefahr- und risikolos leben (und manche von ihnen fahren in gepanzerten Limousinen herum).

Man könnte den Islamischen Staat und seine Attentäter tagelang auf’s Wüsteste beschimpfen. Aber alles, was diesen Sesselfurzern einfällt, ist „feige”, obwohl das so ziemlich die einzige negative Vokabel ist, die gerade nicht zutrifft. Aber halt die einzige, die die political correctness noch zulässt.

Macht Euch das klar:

Ein Attentäter (nehmen wir mal an, es war einer mit islamischem Hintergrund, wir wissen es zwar nicht, aber nachdem der IS dafür die Verantwortung übernommen haben will, ist damit zumindest die Arbeitshypothese gerechtfertigt) geht in ein fremdes Land, legt in einer Trucker-Gegend einen LKW-Fahrer um, fährt mit der Kiste los und walzt auf einem Weihnachtsmarkt Leute nieder.

Und alles, was denen dazu einfällt, ist: „Also das war jetzt aber feige!”

Mal drüber nachgedacht?

Versetzt Euch mal in die Situation der Attentäter. Die Konsequenz daraus wäre doch, sich herausgefordert zu fühlen und zu sagen „Na, wenn das feige war, dann zeigen wir Euch beim nächsten Mal was Mutiges.”

Irgendwie setzt bei vielen Poltikern das Hirn aus, wenn sie eine Kamera auf sich gerichtet sehen. (Womit ich nicht behaupten will, dass es wieder einsetzen würde, wenn die Kamera aus ist. )

Am dämlichsten von allem finde ich aber das, was sie immer sagen, und was heute schon so oft von so vielen Leuten, vom kleinen Mann bis nach oben, gesagt wurde: Nämlich dass man sich von Terrorismus nicht vorschreiben lassen wolle, was man macht, und sich seine offene Lebensweise und offene Gesellschaft erhalten müssen. Deshalb müssten auch die Weihnachtsmärkte weitergehen und die Silvesterfeiern stattfinden. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, müsste erst das Online-Video in der Mediathek abwarten, aber mir war so, als hätte auch die Künast irgendsowas in der Richtung gesagt.

Sagt mal, Leute, leidet Ihr völlig unter Realitätsverlust? Merkt Ihr eigentlich gar nichts mehr?

Wir werden seit Jahren in praktisch allen Gesellschaftsbereichen von durchgeknallten Ideologen manipuliert, eingeschüchtert, verändert, unter Druck gesetzt, in praktisch allen Verhaltensweisen beeinträchtigt. Nämlich den Feministen, Genderisten, Social Justice Warriorn, Politikern, Journalisten.

Wir dürfen keine nackten Frauen auf Werbungen mehr zeigen, müssen immer und überall Quoten einhalten, Pippi Langstrumpf umschreiben, dürfen dies und das nicht mehr sagen, nicht mehr auf separate Klos gehen, müssen * reden, alles doppelt sagen, und, und, und.

Und diese Ideologen, die sich im Besitz der überragenden Wahrheit wähnen, intellektuell nicht erreichbar sind, voll von Neid und Hass auf eine freie Spaßgesellschaft sind, weil sie in ihr krankes absurdes Ideologiegebäude nicht passt (ich rede von Linken), haben uns so terrorisiert, dass wir uns in allem einschränken, verändern, anpassen, duckmäusern.

Der linke Staatsterrorismus verhält sich nach demselben Muster wie islamische Terroristen: Alles, was nicht in die eigene Ideologie passt, wird exemplarisch niedergemacht und damit Terror verbreitet. Töte einen, versetze Tausende in Angst.

Nur mit dem Unterschied: der linke Political-Correctness-Terror beschränkt sich bisher meist auf verbale und gesellschaftliche Gewalt. Man wird politisch, gesellschaftlich, karrieremäßig, persönlich gemordet, nicht körperlich. Der Anschlag etwa auf Brüderle war nichts anderes: „Schaut her, so legen wir Euch um, wenn Ihr Euch nicht an unsere heiligen Gesetze haltet!”

Und es hat wunderbar funktioniert. Man hat öffentliche Hinrichtungen zelebriert, und sofort alle auf ideologischen Einheitskurs gebracht. Glaubt hier jemand, in den Moscheen würde Terrorismus verbreitet, würden Leute ideologisch radikalisiert und auf Salafismus abgerichtet? Geht mal zu einer Journalistenkonferenz, beispielsweise „Netzwerk Recherche” im NDR. Das gleiche in grün. (Ups, das war ja noch doppelbödiger als ich wollte, denn „grün” sind ja beide Vergleichsstücke.)

Unser links-ideologischer Staatsterrorismus und der Terror des Islamischen Staates sind sich verblüffend ähnlich. Die gleichen Grundprinzipien, die gleichen Strukturen, die gleichen Hass-Ursachen. Das gleiche Schema, Leute hinzurichten und das dann zu publizieren.

Der wesentliche Unterschied liegt nur in der Wahl der Waffen. Die einen nutzen eher gesellschaftliche, die anderen eher körperliche und Waffengewalt.

Und jetzt kommen die gleichen Leute, die sich jahrelang in jeder erdenklichen Weise unter dem linken Staatsterrorismus verbogen oder diesen selbst betrieben haben, unter dem wir alle unsere Verhaltensweisen verändert und unsere offene, freie, aufgeklärte Gesellschaft aufgegeben haben, und erklären, dass wir uns von islamischen Terroristen, die das alles im Prinzip gleich, aber eben viel heftiger machen, unsere Lebensweise, unsere offene Gesellschaft nicht nehmen lassen wollten.

Es ist so lächerlich: Die Gesellschaft, die vor jeder dummen, kleinen, ranzigen Feministin einknickt, die nicht mehr kann, als alle als Sexisten und Nazis zu beschimpfen, und denen man dafür quasi die gesamte Presse und das Fernsehen komplett überreicht hat, diese Gesellschaft redet sich jetzt ein, sie könnte, wolle und würde Terroranschlägen mit Bomben und LKW in Menschenmengen widerstehen.

Als würden Leute, die schon vor Regen Angst haben, behaupten, feuerfest zu sein.

Meine Einschätzung ist, dass diese unsere Gesellschaft zwar eine große Klappe hat (wohlgemerkt: keine mutige Klappe, nur eine große), aber praktisch keine Widerstandskraft gegen Terrorismus. Wer vor Genderisten schon einknickt, hat gegen Terroristen keine Chance.

Spart Euch deshalb das Geschwätz, dass Ihr Euch eure Lebensweise nicht nehmen lassen wolltet. Ihr habt Sie ja schon ohne echte Bedrohung in allen Belangen aufgegeben. Und wenn Leute, die schon vor Political Correctness zu Kreuze kriechen, Selbstmordattentäter für „feige” halten, dann funktioniert da schon was ganz wesentliches nicht mehr.

Man hat jetzt schon von Leuten gehört, die sich nicht mehr in U-Bahnen, nicht mehr auf Weihnachtsmärkte, nicht mehr bei Nacht raus, oder auch nicht mehr in den Minirock trauen. Genau so seid Ihr auch vor den Gender-Ideologen eingeknickt, vor jedem Spinner, der Euch „Sexist”, „Nazi”, „Homophob” oder sowas genannt hat. Ihr seid mehr als feige, Ihr seid schon feigistisch. Und Ihr wollt Euch Bomben und Kalaschnikows in den Weg stellen?

(Mir ginge es schon besser, wenn wenigstens die Merkel mal die Klappe halten würde. Mir geht die abgelutsche Betroffenheitsrhetorik so unglaublich auf den Zeiger.)