Ansichten eines Informatikers

„Sie haben aufgehört, Journalisten zu sein, und wurden stattdessen Cheerleader.“

Hadmut
11.11.2016 9:48

Der US-Wahlkampf war, wie schon erwähnt, wesentlich von massivem Medienversagen bestimmt.[Falschen Link korrigiert]

In den USA gibt es laute, hier nur sehr leise, vereinzelte Selbstkritik. Kann man hier mal nachlesen. Ich zitiere daraus mal den Trump-Gegner und USA-Portraitisten Michael Moore (dessen Filme mir zwar vom Stil nicht so, aber inhaltlich gefallen):

Regisseur und Oscarpreisträger Michael Moore ging nach der Wahl hart mit den Medien ins Gericht: „Feuert alle Experten, Analysten und Meinungsforscher und alle anderen in den Medien, die hartnäckig an ihrer Erzählung festhielten und nicht wahrhaben wollten, was wirklich im Land los ist. Dieselben Schwafler wollen uns jetzt einreden, wir müssten die Spaltung des Landes heilen. Sie werden uns noch mehr Unsinn erzählen. Schaltet sie ab.“

Und Moore, der kein Anhänger der Republikaner ist, aber schon lange einen Sieg Trumps vorausgesagt hatte, fügte hinzu, die Eliten des Landes müssten endlich zugeben, dass sie in einer Blase gelebt und sich nicht für ihre Mitbürger und deren Nöte interessiert hätten. „So konnten Wut und die Sehnsucht nach Rache am System wachsen. Trumps Sieg ist keine Überraschung. Er war nie ein Witz. Ihn als solchen zu behandeln, hat ihn nur gestärkt.“

Aufheben, ein Jahr in der Schublade liegen lassen, und nach der Bundestagswahl 2017 wieder rausholen. Passt exakt auf die Zustände hier. Unsere „Presse” hat auch nichts mehr mit Journalismus zu tun, sondern betreibt nur noch politisches „Cheerleading”.

Und es belegt wieder mal meine These, dass wir keinen Rechtsruck, sondern eine Linksflucht haben und die Erstarkung der Rechten nicht von Rechten, sondern von Linken verursacht wird. Linke Politik treibt heute mehr Menschen in die Flucht, als sie anzieht. Zeitungen werden immer linker, beklagen sich aber gleichzeitig, dass ihre Umsätze schwinden und ihnen die Leser davonlaufen.