Ansichten eines Informatikers

Die Mär von der Drogenlegalisierung

Hadmut
31.10.2016 21:24

Wisst Ihr, was mir so richtig auf den Wecker geht?

Dieses ständige blöde Geschwätz, dass man Drogen nicht verbieten könnte, dass es das nur schlimmer mache, und die Legalisierung die Kriminalität beänden würde. (Klar, wenn man es nicht mehr bestraft, zählt es nicht mehr unter Kriminalität, aber besser wird davon nichts.)

Erstens: Das ist Quatsch. Die Länder, die Drogenhandel komplett verbieten und so richtig hart bestrafen (und das auch durchziehen), haben viel weniger Probleme mit Drogen. Je lascher, desto mehr Drogenprobleme hat das Land. Mich hat in Singapur oder arabischen Ländern noch nie irgendwer mit Drogenanboten belästigt, ich habe da noch nie Drogenutensilien herumliegen gesehen. Wie kann man behaupten, dass ein Verbot nicht funktionieren könnte, wenn es uns diverse Länder ständig vorführen?

Zweitens: Je mehr man Drogen legalisiert und verherrlicht, desto mehr Drogenabhängige macht man. Alkohol und Zigaretten sind erlaubt, und sie sind die Drogen, die bei uns am meisten Tote und Gesundheitskosten verursachen. Je mehr Drogenabhängige, desto größer der Markt. Und Einbrüche, die auf Zigaretten und Alkohol abzielen, gibt es auch genug. Schmuggler auch. Der Unterschied ist: Bei Alkohol und Zigaretten erfolgt die Steigerung in der Regel quantitativ. Bei den anderen Drogen erfolgt sie oft durch den Umstieg auf härtere Drogen. Und damit besteht die sehr große Gefahr, dass die Legalisierung zwar zunächst zu einem Einbruch beim Schwarzmarkt führt, mittelfristig aber zu einem noch größeren Markt illegaler Drogen.

Drittens: Ich kann den Scheiß nicht mehr hören. Ständig und immer wieder wird Gebetsmühlenartig auf die fehlgeschlagene Prohibition in den USA verwiesen. als ob dieser Einzelfall für alle Zeiten gelten müsste. Nach der gleichen Denkweise hätte nach der Titanic nie wieder ein Schiff an einem Ziel ankommen können.

Außerdem ist es falsch. Es wird ständig behauptet, die Prohibition dort habe den Konsum gesteigert und die Kriminalität hervorgebracht. Es gab mal auf irgendeinem Sender eine (ich glaube mehrteilige) Dokumentation über eben diese Prohibition. Schaut Sie Euch unbedingt an, falls die mal wieder kommt. Es lief nämlich ganz anders als immer behauptet wird. Die Mafia gab’s dort nämlich vorher schon, und die Prohibition hätte ohne weiteres funktioniert, wenn nicht die Politiker so korrupt und selbst drogenabhängig gewesen wären, dass sie sich dagegen gesperrt hätten, die Prohibition auch durchzusetzen. Nicht die Mafia war das Problem, sondern korrupte und unfähige Politiker (wobei da nicht mal eine klare Trennung möglich ist). Das Problem war aber nicht, das Prohibition nicht durchsetzbar gewesen wäre, sondern dass Politiker korrupt waren und die Durchsetzung verhindert habe. Das Problem ging von Politikern aus, die die Prohibition sabotiert haben, nicht von deren Unmöglichkeit.

Und nun denkt mal scharf nach: Was lernen wir daraus?

Ich gebe Euch mal eine Denkhilfe, einen Auszug aus diesem Artikel:

Außerdem werden im Görlitzer Park „Parkläufer“ ihre Runden drehen. Das Wort „Parkwächter“ wurde verworfen, es klingt obrigkeitsstaatlich. Weil die Dealer nicht verdrängt oder eingeschüchtert werden dürfen, werden sich die Parkläufer ganz auf Radfahrer, Grillfreunde und Hundehalter konzentrieren, diese sollen sich „an die Regeln halten“ und keinen Müll wegwerfen. Außerdem müssen die Parkläufer biertrinkende Touristen am Urinieren hindern.

Weil die Dealer nicht verdrängt oder eingeschüchtert werden dürfen.

Das ist die Parallele zur US-Prohibition. Es scheitert an korrupten und drogenabhängigen Politikern.

Viertens: Ich kann den Mist von der Freiheit des Einzelnen, die man nicht einschränken dürfe, nicht mehr hören.

Was ist denn mit der Freiheit derer, die für all die Drogenwracks über Steuern, Sozialabgaben, Fahrscheine, Krankenkassen usw. mitbezahlen müssen, weil sie Leute sich aus der Erwerbsfähigkeit rauskicken, sich krank machen, und dann auf anderer Leute kosten Hartz IV, Betreuung, Krankenversorgung usw. beanspruchen?

Ist es etwa kein Eingriff in die persönliche Freiheit, wenn das Finanzamt, die Krankenkassen usw. einem das Geld wegnehmen und einen damit zwingen, für andere zu arbeiten?

Meines Erachtens setzt diese „Solidargemeinschaft”, von der so gerne die Rede ist, voraus, dass man nicht nur den vielbeschworenen „starken Schultern” das Geld wegnimmt und sie schuften lässt, sondern auch die Empfänger eine Schadens- und Kostenminimierung betreiben. Und das tun Drogenkonsumenten nicht. Man kann nicht von anderen Geld kassieren, selbst aber keine Pflichten haben wollen.

Meines Erachtens müsste eine Straflosigkeit von Drogenhandel und -konsum voraussetzen, dass derjenige sich im Rahmen seiner „Freiheit” vorher irreversibel aus unseren Sozialsystemen abmeldet und nie wieder von anderen Unterstützung verlangen kann. Und für Einbruch, Raub, Diebstahl usw. die dreifache Strafhöhe akzeptiert.

Dann nämlich ist es nicht mehr das Problem der anderen, und dann ist es die persönliche Freiheit des Einzelnen.

Ich kann’s aber nicht mehr hören, wenn gefordert wird, dass Drogen freigegeben werden, sich dann immer mehr Leute zu bekiffen oder drücken nur noch in die soziale Hängematte legen, und alle anderen das zahlen sollen.

Man kann nicht beides haben, freie Drogen und Sozialsystem.