Ansichten eines Informatikers

Keine Firmen aus Deutschland

Hadmut
18.10.2016 0:12

Im Ersten kam gerade eben eine Sendung über „Schichtwechsel – Die Roboter übernehmen”, über die Umwälzung der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Roboter.

Es gab mehrere Stimmen, die sagten, dass Deutschland bisher sehr erfolgreich gewesen sei, weil sie gut im Bereich herkömmlicher Industrie waren, aber in Digitalisierung käme da nichts. Es gäbe da keine deutsche Firma, die eine Rolle spiele. Das hätten wir verpasst.

Nein.

Wir haben es nicht verpasst. Wir haben es kaputtgeschlagen.

Wenn ich mir überlege, wieviel im Bereich der Digitalisierung, der Informatik, der Technologie hier in Deutschland durch Dummheit, Borniertheit, Korruption, Ideologie, Inkompetenz, Interessengewurschtel, Geheimdienstoperationen zerstört, verhindert, blockiert wurde, könnte es mir grausen. Und ein zentrales Problem daran ist, dass wir seit 30, 40 Jahren von Leuten regiert werden, die schlichtweg zu blöde dafür sind.

Es war hier lange en vogue und chic, technikfeindlich zu sein und das alles für schlecht zu halten, zu verbieten. Gerade kommt ja wieder das alte Analoge bei uns wieder groß in Mode. Ich war als Mitarbeiter bei einem Informatik-Professor, der sich damit brüstete, als erster Professor E-Mail wieder abgeschafft zu haben und zu Stift, Papier und Fax zurückgekehrt zu sein.

Es ist gruselig, wenn man sich überlegt, wie wenig Ahnung Politiker von Internet haben und wie sehr man noch bis vor kurzem die Digitialisierung bekämpft hat. Die Grünen haben mal versucht, Digitalisierung mit allen Mitteln zu verhindern, da sah man alles Digitale, jede Vernetzung noch als das ultimativ Böse wie Radioaktivität.

Und heute machen sie alle auf Digital-Partei, ohne jemals Ahnung zu haben, einfach indem sie irgendeinen Onkel oder eine Tante als „Experten” ausgeben, weil sie irgendwann gemerkt haben, dass die Jugend es digital haben will und das Wahlalter erreicht hat.

Faktisch aber ist das Digital-KnowHow unserer Regierung erbärmlich schlecht.

Und die Universitäten werden immer mehr zu untätigen Schwätzzentren umgebaut.

Irgendwann wird der Laden im Ganzen pleite gehen.

In der Sendung eben wurde erwähnt, dass man sich darauf einstellen werde, dass 2/3 der Bevölkerung nicht mehr arbeiten werden. (Haben wir das nicht längst?) Zu glauben, dass das andere Drittel (ich gehe ja eher von 20% aus) uns ernähren könnte, ist ein Trugschluss. Wir werden weit zurückfallen.