Ansichten eines Informatikers

Geheimsache SPD

Hadmut
11.10.2016 23:29

Die BZ-Berlin berichtet, dass es in der SPD eine „geheime” Wahlanalyse gebe. Man habe versucht, das Wahldebakel zu analysieren.

„Sowohl im Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister als auch mit dem Fraktionsvorsitzenden wurde die Serie von öffentlichen Kritikpunkten als relevant für Stimmung und Wähler/innenverhalten bewertet. Die Serie kann grob mit „McKinnsey/ Diwell“, „Großspenden“, „Roter Filz im Rathaus“ und „Leipziger Platz“ beschrieben werden und reichte bis an den Wahltag mit „Pressesprecher/ Degewo“. (…) Problematisch erschien z.T. auch der Umgang mit den Anlässen und Medienreaktionen, der offenbar keine aktive Fehlerkultur i.S. einer Entschuldigung oder Rücknahme einer Entscheidung zuließ. Das kann auch verstärkend auf die Frage des wahrnehmbaren Glaubwürdigkeitsverlusts der SPD gewirkt haben.“

Fehlerkultur? Entscheidungen zurücknehmen? Die SPD? Wie kommen die auf sowas? Die SPD ist doch unfehlbar…

„Die SPD benötigt eine neue Fehlerkultur, die es ohne „Gesichtsverlust“ erlaubt, Fehler der Vergangenheit einzugestehen.”

Ach, na sowas!?

Und was ist jetzt das inhaltliche Problem?

„SPD hat ein Glaubwürdigkeitsproblem im Themenbereich sozialer Gerechtigkeit“ Die Auswahl der künftigen Senatsressorts sollte auch unter strategischen Gesichtspunkten erfolgen und Möglichkeiten zur wahrnehmbaren Profilierung beim Schwerpunkt Soziale Gerechtigkeit enthalten, heißt es im Papier weiter.

Oh, sie erkennen nicht etwa, dass das, was sie unter „soziale Gerechtigkeit” verstehen, genau das ist, weshalb immer weniger Leute die SPD noch haben wollen. Sie meinen, sie brauchen mehr davon.

Ich glaube nicht, dass die jemals kapieren, dass deren zentrale Kernpunkte einfach Mist und Blödsinn sind, und dass die Wähler einfach schlauer als die SPD-Mitglieder sind und das merken.

Neulich schrieb mir ein Leser, er sei richtig froh, dass es da jetzt rot-rot-grün geben wird. Besser mal frontal gegen die Wand als dauerhaft schleichendes Siechtum, dann versteht man es endlich mal, was läuft. Besser Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.