Ansichten eines Informatikers

Brexit? April, April!

Hadmut
25.6.2016 20:48

Haha, reingelegt, war ja alles gar nicht echt. War nur versteckte Kamera. Bitte lächeln, war nur Spaß!

Siehe hier und

Die meinen jetzt, die Abstimmung war ja gar nicht bindend (stimmt, stand auch irgendwo anders, ist nur eine Empfehlung, aber politisch heftig, sich nur dran zu halten, wenn ds richtige Ergebnis rauskommt…). Also müsste man sich doch eigentlich nicht dran halten und könnte das im Unterhaus nochmal „richtig” entscheiden.

Aber kann man eine Wahl einfach so für ungültig erklären, weil Leute hinterher bereuen, so gewählt zu haben? Weil man sich’s anders überlegt hat? Sorry, also das mit Merkel, also wenn ich das gewusst hätte… Und wie kann man überhaupt beweisen, dass man jetzt anders gewählt hätte und nicht bereits so gewählt hat, wie man jetzt behauptet zu wollen?

Und übernächste Woche? Da heißt es dann wieder, och nöh, eigentlich stinkt’s uns jetzt gerade mal wieder, wir ändern es nochmal und sind doch wieder raus? Und in zwei Monaten…

Fast zwei Millionen Briten forderten bis Samstagabend per Petition ein zweites Referendum, da die Wahlbeteiligung mit rund 72 Prozent zu niedrig und das Ergebnis zu knapp gewesen seien.

Hätten sie es auch gefordert, wenn die Wahl mit 51% für einen Verbleib ausgegangen wäre? Oder wäre es dann als glänzender eindeutiger Sieg ausgegeben worden?

Was ist das überhaupt für eine Denkweise? Das Ergebnis sei zu knapp gewesen? Egal, wo man die Grenze zieht, es gibt immer eine Zahl x, die nicht reicht und x+1, die reicht. Wenn man 70% fordert und es waren 70,1%, würden auch welche fordern, es war zu knapp. Das ist Bullshit. Vor allem, wenn man hinterher kommt und mault, dass einem das Ergebnis nicht gefällt. Wenn einem eine knappe Mehrheit nicht gefällt, muss man das vorher sagen und nicht hinterher mal eben die Latte höher legen.

Und man kann Wahlen auch nicht so lange wiederholen, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt (haben sie bei der Rektorwahl an der Uni Karlsruhe mal gemacht). Was ist überhaupt das „gewünschte” Ergebnis? Das der Mehrheit oder das der Minderheit?

Wir erleben hier gerade Frontalangriffe auf Demokratie.