Ansichten eines Informatikers

Berliner Brandstiftung gegen Flüchtlinge

Hadmut
23.6.2016 10:33

Nur mal so zur Ergänzung der öffentlichen Meinung. [Nachtrag]

Die Politik stellt das ja immer so hin, als wäre Fremdenfeindlichkeit ein rechtes Problem, quasi damit identisch.

Ich stelle die Sache ja anders dar: Nämlich dass die Unterscheidung von rechts-links künstliche Rhetorik ist um Gewalt in „Gute Gewalt” und „Schlechte Gewalt” zu unterscheiden, und dass es eher so um Polarkoordinaten geht, also eigentlich nur der politische Abstand von der Mitte gewaltrelevant ist, und die Richtung eigentlich bedeutungslos. Rechtsradikal und Linksradikal ist eigentlich das Gleiche, Prügeln für Ideologie und gegen jeden, der davon abweicht. Die einen prügeln und brandstiften gegen Türken und Araber, die anderen gegen Schwaben und Bayern. Die Denkweise ist die Gleiche.

Dabei kam ja schon des öfteren die linke Verlogenheit zutage, dass sie beliebig viele Flüchtlinge ins Land drücken und alle zwingen wollen, sie aufzunehmen. Das würde ich als politischen Standpunkt und Meinung noch akzeptieren, wenn sie dazu nicht Gewalt einsetzen und jeden angreifen würden, der eine andere Meinung hat als sie, weil sie sich dabei nämlich ein Recht, nämlich das der politischen Meinung, nehmen, das sie anderen nicht zugestehen.

Dass Linke (pardon: Richtung ist ja egal, eigentlich müsste man sie „Mittenferne” und „Verstandferne” nennen, aber das versteht dann wieder keiner) aber gerne zutiefst verlogen sind und an sich und andere zweierlei Maß anlegen, hat ja neulich der Vorfall zum “Radikal Queerer Wagenplatz Kanal” in Neukölln gezeigt (siehe z. B. Blog oder Tagesspiegel).

Da beanspruchen Linke mitten in der Großstadt 8000 qm Freiplatz für 20 Personen (also 400qm Boden pro Person mitten in der Großstadt), regen sich aber auf und zünden Autos an, wenn es anderswo „Luxusappartments” zu 120qm gibt, die dann aber 5 oder 10-etagig gestapelt sind, also effektiv auf ca. 10qm Boden pro Person rauslaufen. Sie planen den Bürgerkrieg, wenn irgendwo ein Vermieter zwei kleine Altbauwohnungen zusammenlegt, oder in einer Altbauwohnung eine zweite Toilette eingebaut wird. Weil sie von anderen verlangen, dicht und eng zu wohnen, mehr als 20 oder 30 qm (Wohnfläche, nicht Bodenflächen!, sind ja immer viele Etagen übereinander) soll ein Mensch nicht bewohnen dürfen. Es wurde ja schon diskutiert, wie nach dem Krieg Flüchtlinge in bewohnte Wohnungen zwangseinzuquartieren, wenn darin zuviel Platz pro Person ist. Aber wenn sie von ihren 400 qm Bodenfläche pro Person, für die sie nicht mal einen gültigen Mietvertrag haben, nur einen kleinen Teil für ein Flüchtlingsheim abgeben sollen, proben sie den Aufstand.

Flüchtlinge ja, Refugees welcome – aber auf keinen Fall bei uns selbst. Alle anderen müssen natürlich. Nur natürlich keine Linksextreme.

Linksextreme darf man auf keinen Fall mit Fremden belästigen. Egal ob Schwaben oder Syrer.

Nun gibt es in Berlin bekanntlich so eine Randale-Straße, in der sich voll austobt, dass Linksextreme kriminell, gewaltorientiert und sozialisationfern sind, also das, was man Rechten ja immer so gerne nachsagt (Ich sag ja: Auf die Richtung kommt’s nicht an…), nämlich die berüchtigte Rigaer Straße.

Da haben sie nun mal ein paar leerstehende Wohnungen ausgeräumt und aufgeräumt, um da Flüchtlinge einzuquartieren. (War das nicht immer die Parole der Linken, leerstehenden Wohnraum zu besetzen und zu bewohnen?) Dort braucht man natürlich Polizeischutz und die Bauarbeiter haben beim Wegräumen des Sperrmülls auch gleich ne Kiste mit Schlagstöcken und einer Pistole gefunden. Da herrscht also schon harte Kriminalität.

Und das Ergebnis?

Gewaltausbruch, Randale, Brände.

Siehe etwa BZ: Schneise der Verwüstung. Massenvandalismus, brennende Autos, brennende Barrikaden.

Tagesspiegel schreibt auch, aber zurückhaltender.

Und die linke TAZ erwähnt die Randale schon wieder mal gar nicht. In deren Weltbild sind Linksextreme nur arme Opfer von Polizeigewalt.

Was ist das aber, wenn nicht extreme Fremdenfeindlichkeit, wenn in solchem Ausmaß Sachbeschädigung und Brände stattfinden, weil Flüchtlinge in leerstehende Wohnungen einquartiert werden sollen?

Und warum taucht das in der allgemeinen Presse so gar nicht auf?

Refugees welcome. Nur eben nicht überall. Bitte bei anderen, nur keinesfalls in linke Biotope. Sonst kracht’s und brennt’s.

[Nachtrag:

Siehe dazu auch den Text auf linksunten:

Dass die Hauseigentümer*innen mit Wohnraum für Geflüchtete argumentieren, um uns zu räumen, ist mehr als zynisch. Die Räumungsdrohung des radikalen, queerfeministischen Wagenplatzes Kanal wird ebenfalls mit dem Aufbau eines Lagers für Geflüchtete begründet. Der Senat versucht gemeinsam mit Hauseigentümer*innen und_oder -verwalter*innen, wie Kapica kontrollierbare, von rassistischen Übergriffen geprägte Räume zu etablieren, die ein selbstverwaltetes Leben für Geflüchtete unmöglich machen. Wir werden uns nicht gegeneinander ausspielen lassen, sind solidarisch mit allen Geflüchteten und kämpfen für selbstverwaltete Räume, für alle, überall.

Die Räumung ist der krasseste Einsatz den wir seit langem erlebt haben. Das seit Oktober 2015 anhaltende Gefahrengebiet ist eine ständige Bedrohung für die selbstorganisierten Projekte in der Rigaerstrasse und im gesamten Nordkiez. Die ständigen Angriffe durch Staat und Cops gipfeln für unser Projekt jetzt in der Räumung der Kadterschmiede.

Wir sind scheisse wütend, lasst es richtig knallen, schafft viele Gefahrengebiete, stürzt Berlin ins Chaos!

Rigaer94 bleibt unzähmbar!

Wir werden niemals aufgeben – One struggle, one fight!

Tolle Logik: Sie erklären sich solidarisch mit allen Geflüchteten, und deshalb wollen sie sie dort nicht haben.

Sie beschweren sich über Polizei, und deshalb rufen sie zu Gewalt, Brandstiftung, Randale auf.

Bei Licht betrachtet ist das nichts anderes als eine Extrem-Form von Fremdenfeindlichkeit, die in extrem überzeichneter Weise alles außer sich selbst für „fremd” hält. Im Prinzip sind diese „selbstverwalteten Räume” ja nichts anderes als ultimative Fremdenfeindlichkeit: Areale, Reviere, die kein anderer betreten darf.
Nachtrag ende]

Zur Doppelmoral noch ein Sahnehäubchen:

Prügeln und Brandschatzen die Linksextremen nicht immer so für „Toleranz” und freie Wahl der Sexualität und Lebensform? Gegen Hass und Unterdrückung und Gewalt?

Auf dem Linksextremenportal Linksunten ist ein netter Text zu einer Plakatveränderungsaktion erschienen. Danach würden alle Plakate zerstört oder verunstaltet, die „heteronormativ” seien, weil sie einen Mann und eine Frau zeigten.

Seltsame Auffassung von Toleranz, wenn man Plakate beschmiert, weil sie nicht dem eigenen sexuellen Weltbild entsprechen.

Komischerweise sieht das dann auch niemand in der Kategorie „Hate Speech”.

So gilt da halt immer zweierlei Maas. Pardon: Maß.