Ansichten eines Informatikers

Umbau der Universitäten zum Menschenlager

Hadmut
13.6.2016 23:48

Ein Leser hat mir heute ein Handy-Foto eines Plakates geschickt.

Hängt angeblich an der Uni Bremen, wo irgendwas gewählt wird.

(Das Foto war schief, perspektifisch verzerrt und zeigte viel Wand, ich hab’s mal halbwegs entzerrt, bessere Qualität kam aber eben nicht raus.)

Ich sag’s mal so: Bildung für alle, deshalb Abschaffung aller Bildungsanforderungen.

Irgendwie haben die das Prinzip nicht verstanden, dass Universitätsbildung etwas damit zu tun hat, dass man vorher schon gewisse Bildungsinhalte (die sogenannte Hochschulreife) erworben hat. Wenn jeder bedingungslos rein kann, dann hat es nichts mehr mit Bildung zu tun. Der nächste Schritt wäre dann, gegen Vorlesungen zu protestieren, die nicht jeder, auch ohne Schulbildung, versteht.

In der Welt gab es heute noch einen Artikel über Grundschullehrer am Rand der Verzweiflung. Sollte man mal lesen (für die, die noch lesen können…) und sich ein Bild davon machen, auf welchem Bildungsniveau sich das inzwischen einpendelt. Und dann kommt die Linke, will die alle in den Universitäten zwischenlagern und nennt das dann „emanzipatorische Bildung”. Was auch immer das sein mag.

Letztlich ist aber klar, worauf das hinausläuft:

Die Universitäten werden zu Verwahrstätten, zu Zwischenlagern für Menschen, die man anderswo nicht unterbringt, nicht mal in der Arbeitslosenstatistik. Denn wer studiert, zählt nicht unter arbeitslos (bekommen Studenten eigentlich Hartz IV? Ich glaube nicht. Aber Stipendien, Förderkredigte, verbilligte Fahrkarten usw.) Man tut so, als hätte man Bildung, dabei geht es nur darum, die Leute irgendwo wegzuschließen.

Und was daraus wird, sieht man ja schon an den US-Universitäten: Professoren transformieren von Wissenschaftlern zu Sozialarbeitern und Psychotherapeuten ihrer Studenten.

Auch das ein Aspekt dieser Akademisierung. Wir haben Leute, die nicht produktiv arbeiten, sondern von anderen mitgefüttert werden müssen. Und die tarnt man damit als Studenten.

Ginge es wirklich um Bildung, würde man die Schulen verbessern und die Studierfähigkeit herstellen. Aber deutsch, lesen und rechnen zu können ist ja nicht „emanzipatorisch”.