Ansichten eines Informatikers

Von 4,5 Milliarden auf Null runtergestuft

Hadmut
2.6.2016 23:04

Das dürfte den Feminismus-Wahn vielleicht etwas abkühlen.

Die war ja auch schon ein paarmal Thema dieses Blogs: Elizabeth Holmes, die mit ihrer Bluttest-Firma Theranos als jüngste Selfmade-Milliardärin galt, gar zu einem weiblichen Steve Jobs hochgejubelt wurde. Hurra, ab heute sind die Genialen alle weiblich.

Neulich schon hatte ich berichtet, dass herauskam, dass da irgendwas faul sei. (Und es gerade zu einer ganzen Reihe von solchen Fällen kommt, Marissa Mayer fährt gerade Yahoo vollends gegen die Wand.)

Dann die Analyse, dass der Laden eigentlich nicht funktionieren kann, aber die Presse in dem wilden Willen, eine Frau hochzuschreiben, völlig kritiklos, kompetenzlos, skrupellos da einfach jemanden hochgeschrieben und zum Genie aufgepumpt haben. Niemand merkte, niemand wollte merken, dass die Nummer faul ist.

Heute ging dann rum (FAZ, Focus), dass Forbes das Vermögen nun deutlich niedriger bewertet, nämlich mit Null.

Noch vor kurzem hatte man das Unternehmen mit 9 Milliarden bewertet, und Holmes hälftigen Anteil daran mit 4,5 Milliarden Dollar. Inzwischen kamen aber nicht nur technische Zweifel an den Tests ans Licht und der Umstand, dass sie ihren eigenen Test nicht einsetzen, weil er nicht funktioniert (und aus biologischen Gründen auch nicht funktionieren kann, weil das Blut aus der Fingerkuppe eine andere Zusammensetzung hat als das Blut in den Hauptgefäßen), und jetzt sollen auch noch Zweifel an den angeblichen Umsatzzahlen entstanden sein, die waren vielleicht auch erlogen.

Zwar bewertet man das Unternehmen nicht als wertlos, es sei immerhin noch 800 Millionen wert (immerhin machen sie ja ganz normale, herkömmliche Bluttests, aber auch dafür finde ich das grotesk überbewertet).

Nur: Sie rechnen offenbar mit einer Insolvenz, und weil da erst mal andere Gläubiger bedient würden, bliebe für Holmes nichts übrig.

Das ist heftig, von der Milliardärin mit 4,5 Milliarden Dollar auf Null runtergestuft zu werden.

Sorgen wird man sich um sie wohl nicht machen müssen, falls sie nicht in den Knast wandert, denn wer so begnadet betrügt, wird schon genug auf die Seite geschafft haben.

Aber die Begeisterung für weibliche Spitzenmanager und die Glaubwürdigkeit der Presse dürften sich da deutlich abkühlen.