Ansichten eines Informatikers

Jusos und Junge Union mit ganz neuer Strategie

Hadmut
27.5.2016 21:18

Wahnsinn. Angesichts des drohenden (und eintretenden) Stimmen-, Einkomments- und Machtverlust für SPD und CDU haben die Jusos und die Junge Union verkündet, es jetzt mal mit einer ganz neuen, noch nie verwendeten Strategie zu probieren:

Sie wollen es jetzt mal argumentativ versuchen.

Da drängt sich jetzt die Frage auf: Warum versuchen sie es erst jetzt argumentativ?

Wäre das nicht schon für früher mal was gewesen?

Und es wirft natürlich die Frage auf, was sie darunter eigentlich verstehen. Sie bringen ihre „Argumente”, und wer ihnen nicht folgt, gilt als „Argumenten nicht zugänglich”? Oder würden – noch innovativer – auch Jusos mal auf Argumente anderer hören?

Und was würde passieren, wenn – mal so rein hypothetisch gesprochen – irgendwer anderes bessere Argumente als Jusos hätte? Würden die dann von ihrem Standpunkt mal ablassen (was ich mir nicht vorstellen kann), oder meint „argumentativ” auch nur wieder eine neue Variante von sie-wissen-alles-besser-und-andere-müssen-ihnen-folgen? Was ist von Argumentationen zu halten, bei denen von vornherein als gegeben feststehen soll, wer gewinnt? Wie argumentativ kann jemand noch sein, der schon vorher fest überzeugt ist, immer die besseren Argumente zu haben? Oder der „argumentativ” als Einbahnstraße ansieht, er redet und andere haben zuzuhören?

Ein Leser wies mich gerade auf den 5. Absatz in diesem Blog hin:

Angesichts explodierender Kriminalitätszahlen und der rechtsstaatlichen Aufgabe ganzer Straßenzüge dreht sich die soziale Frage auch hier nicht mehr um Geld, sondern um Sicherheit. Sie ist die soziale Basisleistung des Staates, nicht Rente oder Kitas. Wäre die SPD klug, würde sie dieses Thema besetzen, auch frühere Fehler einräumen. Mehr Polizei, mehr Richter, bessere Vernetzung, mehr Verfassungsschutz, mehr Gefängnisse – das wäre ein klares Wahlprogramm. Nicht wie früher unter dem Unions-Motto von ‚Recht und Ordnung’, sondern unter dem der sozialen Gerechtigkeit. Denn Lebens- und Rechtssicherheit können nicht davon abhängen, in welchem Viertel man wohnt. Aber dass die SPD das begreift, ist kaum zu hoffen.

Schaun mer mal, wieviel da hinter „argumentativ” steckt.