Ansichten eines Informatikers

Was ist die verliebte Zahl zu 8?

Hadmut
8.3.2016 19:58

Neue (feministische? genderistische? lesbische?) Mathematik.

Heute schrieb mich ein Vater einer Tochter an. Berichtete vom Mathematikuntericht der Tocher in der dritten Klasse einer Ganztagesschule in Baden-Württemberg, wo die Grünen die Schulausbildung umkrempeln.

Meine Tochter muss bei Additionsaufgaben bis 20 nachdenken!! Man hat das nie auswenidig gelernt, sondern vernetzt, modelliert, was weiss ich. Die Kinder rechnern 8+7 als:

Was ist die verliebte Zahl zu 8? 2.
Das ist dann zusammen 10.
Jetzt von der 7 2 abziehen: 5
10 plus 5 ist dann einfach: 15

Und das machen die so, weil sie es genau so beigebracht bekommen haben! Die Lehrerinnen sind happy, wenn die Kinder auf die entsprechende Frage diesen Loesungsweg runterbeten koennen, anstatt reflexartig die Antwort zu geben.

Nun, im Prinzip rechne ich auch so, indem ich mir überlege, was wie zusammenpasst und vereinfacht ist.

Nur: Man kann das nicht beliebig runterbrechen, irgendwo ist die Untergrenze, an der man das durch Auswendigkönnen und verstanden-habne löst. Denn mann man 8+7 rekursiv reduziert auf 7-2=5 usw., worauf reduziert man dann 7-2? Oder muss man das dann doch wieder wissen?

8+7 war bei uns in der ersten Klasse dran. (Übrigens konnten wir in der ersten Klasse auch schon flüssig lesen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich nach ein paar Monaten die Schule von Rheinland-Pfalz nach Hessen wechseln musste, weil wir umgezogen sind, und ich der neuen Lehrerin aus einem Schulbuch vorlesen musste, und das im Gegensatz zu den hessischen Schülern auch schon flüssig konnte. Da war ich dem Rest der Klasse weit voraus. Als ich dann nach der vierten aus Gymnasium gegangen bin und wieder nach Rheinland-Pfalz kam, war ich den dortigen Schülern im Deutschunterricht unterlegen, weil in Hessen keine Grammatik gelehrt worden war, die ich dann mühsam in Latein nachgeholt habe, dafür aber als Einziger an der Grundschule schon Englisch gelernt hatte. Irgendwie war das aber alles viel weiter und anspruchsvoller als das, was ich heute von Schulen so höre und lese.)

Ich kann mich erinnern, dass wir in der dritten Grundschulklasse da schon viel besser und heftiger gerechnet haben, und weiter waren. In der dritten Schulklasse haben wir jede Woche „Rechenkönig” gespielt: Der Lehrer hat (übrigens weit schwierigere als die oben genannten) Rechenaufgaben gestellt, auch multiplizieren zweistelliger Zahlen, Dividieren und sowas, Rechenweg wurscht, es gewinnt, wer zuerst das richtige Ergebnis sagt. Immer zunächst in langen Kämpfen pro Sitzreihe, und dann die Sieger jeder Reihe im K.O.-System gegeneinander. Ich war in der Schule immer sehr gut in Mathe und war ein halbes Jahr lang jedesmal Rechenkönig. Das hat eine Klassenkameradin (Sybille Schaumlöffel) so gewurmt, dass sie mit ihrer Mutter so lange Kopfrechnen geübt hat, bis sie schneller war als ich und gewonnen hat. 😀 Und ihre Mutter hat sich unglaublich darüber gewundert, warum ihre Tochter, die Mathematik nie leiden konnte, auf einmal wie bekloppt rechnen geübt (und Spaß daran gefunden) hat.

Wenn uns da dann jemand mit „die verliebte Zahl zu 8” gekommen wären, hätten wir wohl geschlossen und unter Protest die Schule verlassen. Und erklären zu müssen, wie man 8+7 addiert, wäre damals schon unter unserer Würde gewesen. Wir haben damals schriftlich mehrstellige Zahlen multipliziert und dividiert.

Was steckt hinter so einem Quatsch? Gender-Erziehung? Die 2 liebt die 8?

Und was ist daran besser, zu Zahlen die verliebte Zahl auswendig zu lernen, als einfach gleich normal und richtig rechnen zu lernen? Findet man übrigens im Internet.

Lernen die Kinder damit denn wenigstens noch rechnen? Nein:

Auf der anderen Seite fummelt die Klasse jetzt seit Wochen an der Addition bis 1000 herum (warum werden eigentlich diese Angstgrenzen “bis 10”, “bis 100”, “bis 1000” kuenstlich aufgebaut?), ohne dass die Kinder einfach mal schriftliches Addieren beigebracht bekaemen. Wo doch ein einziges mal der Algorithmus auf dem Papier genau das waere, was man auch im Kopf machen wuerde …

Das haben wir damals schon beherrscht, dass es beim Addieren auf die Länge der Zahl nicht ankommt, sondern man sich einfach von rechts nach links Stelle für Stelle durcharbeitet und fertig. Multiplizieren ist ein bisschen schwieriger, geht aber auch, wenn man das kleine 1×1 drauf hat. Nur dividieren wird irgendwann eklig.

Wollten die nicht mehr Frauen und Mädchen in die Informatik bringen?

Wird schwierig. Ich kann mich nicht an allzuviele Informatik-Konzepte oder Programmiersprachen erinnern, die auf verliebten Zahlen beruhen.

Der Vater fragt abschließend zu Recht, wie Leute, die in der Schule so ausgebildet wurden, nachher mal den Haufen Technologiekram, den wir gerade auftürmen, mal warten und weiterentwickeln sollen.

Chancenlos.

Freilich kann man sich fragen, wozu Mädchen überhaupt noch addieren lernen sollen, denn nach rot-grün-feministischer Lesart sollen sie ja per Quote und Gleichstellung Jobs und gleiches Geld bekommen, wobei nicht die Leistung, sondern der formale Abschluss zählt, und Abi im Voltigieren machen können. Demnächst dann auch Abi im Fach Kätzchenstreicheln. Master und Doktor in Informatik und sowas bekommen sie dann leistungslos sowieso hinterhergeworfen und per Quote dann die Ingineurs- oder Leitungskarriere.

Wozu sollten sich Lehrerinnen und Mädchen also noch die Mühe machen, Addieren zu lehren/lernen? Welche Rolle spielt das noch, ob man addieren kann?

Außerdem: Wir sollen den Kram ja auch gar nicht warten und weiterentwickeln. Wir sollen amerikanische Kolonie sein und bleiben. Und da die dort an den Universitäten gerade schon komplett verblöden, ist es politisch erforderlich, dass wir noch stärker verblöden, das also noch früher einsetzt.