Ansichten eines Informatikers

Gender-Jahresrückblick, Teil 1

Hadmut
1.1.2016 16:39

Zum Jahresende/-anfang versuche ich mal, der Berge von Hinweisen Herr zu werden und all die kleineren Aspekte einzusammeln, die ich bisher noch nicht abarbeiten konnte oder die zu klein waren, es in einen eigenen Blog-Artikel zu schaffen.

Fangen wir mal an mit Winfried Kretschmann von den Grünen. Im Vergleich zu den anderen Grünen ist der bei weitem nicht der dümmste, den sie haben, aber die Mindestdummheitsschwelle, die man bei den Grünen erfüllen muss, um da was zu werden, überschreitet der locker, immerhin ist er deren einziger Ministerpräsident. So wird er gerade zititert mit der dummen Aussage:

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kann Ängste vor einer angeblichen Islamisierung Deutschlands nicht nachvollziehen. “Wenn man sich die Fakten anschaut, ist diese Angst unbegründet”, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. “Wir haben eine stabile Demokratie und eine freie Gesellschaft”, betonte er. “Staat und Religion sind getrennt. Wie sollten Muslime, die eine Minderheit darstellen, unsere Gesellschaft islamisieren?”

Wäre diese Argumentation zutreffend, hätten wir auch keinen Genderismus bekommen, denn da haben wir dieselbe Situation: Nämlich eine aggressive Minderheit, die alles daransetzt, die Trennung zwischen Staat und Religion aufzuheben und ihre Ideologie zur Staatsreligion zu machen, indem sie die freie Gesellschaft ausnutzt um die Demokratie instabil zu machen und zu zerstören. Genau so funktionieren die Grünen. Und ausgerechnet deren Ministerpräsident behauptet, sowas wäre ja gar nicht möglich.

Bill Cosby wird ja gerade angeklagt, weil er Frauen vergewaltigt haben soll, und einer dieser Fälle noch nicht verjährt ist. Wie immer sind sich da alle Feministinnen vor dem Prozess schon sicher, was dessen Ergebnis ist, wie immer. Wozu noch eine Gerichtsverhandlung? Eine Feministin twitterte dazu

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Hölle für Bill Cosby wirklich die Hölle wird. Warum? Weil dort schon die ganzen Feministinnen sitzen. Ratet mal, wo die hinkommen…

Derweil leidet der ganze Gender-Zirkus ja unter dem Problem, dass das alles nicht beweisbar, nicht greifbar, frei erfundener Quatsch – eben Religion – ist und sich vor allem im Tierreich nichts von den ganzen Firlefanz findet oder belegen ließ. Genau das wollen sie jetzt gefunden haben und lassen nun – wie in jedem ordentlichen Zirkus – Löwen auftreten. Trans-Löwen. Dazu nämlich berichtet eine Webseite, die Wissenschaft habe herausgefunden, dass Löwen ihr Geschlecht wechseln würden. (Komisch, als ich in Afrika bei den Löwen war, wussten weder die Einwohner, noch die Löwen davon…).

Mmamoriri, an African lioness scientists began studying in 2012, lives on the plains of the Okavango Delta in Botswana, southern Africa. Unlike other females in the pride, she sports a mane and has developed a deeper and more masculine roar. Mmamoriri isn’t alone. Scientists believe she is one of five lions in the area who has naturally adopted male characteristics in order to survive. The “evolutionary twist” may have come about in order to help protect prides in the event that the alpha male dies.

Scientists claim the phenomenon will be passed down to the next generation, though Mmamoriri herself is thought to be infertile. Her dark mane seems to be indicative of an especially high level of testosterone, researcher Robynne Kotzee writes in Africa Geographic.

Etwas klarer findet man das in der angegebenen Quelle:

Later in the afternoon, the entire Western Pride came together to rest in the centre of the island where they were located earlier in the day by guides at Mombo Camp. It was here that we had a good chance to gauge her size and compare her features to the rest of the females in the pride as well as the pride male.

In an attempt to discover the reasons behind this anomaly, Simon Dures, while conducting his PhD research on the genetic diversity of lion populations in northern Botswana, took blood samples from Mmamoriri to conduct genetic and hormone tests. While the research, in association with the Zoological Society of London and Imperial College London, is still ongoing, initial testing has started to unravel the mystery. Molecular testing aimed at examining chromosomes – the genetic material which determines sex – has revealed that Mmamoriri is genetically a female, despite her masculine features. This rules out at least one of the theories that she may have possessed an extra Y-chromosome (usually unique to males) that would have led to her ambiguous sex characteristics.

So what is it that led to Mmamoriri’s unusual appearance?

“Due to the location of the maned females, the prevalence of the condition and the symptoms it is unlikely not to be a genetic trait – but this still needs to be confirmed,” Simon adds. Given what we know now, it seems quite likely that Mmamoriri’s condition developed in the womb. There are certain genetic conditions which may result in exposure of the foetus to excess androgens, which could result in the development of male sex characteristics in females. In the lion’s case, this may present as a mane and slightly larger body size.

While this condition is well-documented in humans, it is quite uncommon in the animal kingdom.

Am Ende wieder Umweltgifte? Bemerkenswert, dass es in den eher sachlichen Quellen als lokale Anomalie betrachtet wird, und dass es eine angeborene Sache ist, die sich schon beim Fötus entwickelt hat. Die verlinkte Schwulen-Webseite „Pinknews” dagegen sieht es als Beweis, dass Löwen ihr Geschlecht nach Bedarf ändern könnten. Das wäre mal ne Zirkusnummer: Kommt als Löwin rein und verwandelt sich in der Mange zum Löwen. Halten wir aber mal die zentrale Aussage eines der Artikel fest, wonach die Geschlechtswandlung die Folge dessen sei, dass das Männchen des Rudels verstorben sei und die halt nun selbst einen kräftigen Hauptjäger zum Erlegen von Großwild brauchen: Wer in der Wildnis überleben will, braucht entweder einen Mann oder muss sich selbst benehmen wie ein Mann. Ohne Mann geht’s nicht, Frauen alleine überleben nicht. Tschakka!

Ganz anders soll das nach Meinung von Feministinnen in der IT-Welt aussehen (als ob das keine Wildnis wäre…). Da wird einem ständig eingeredet, dass Computer, Software und Internet doch in Wirklichkeit von den Frauen erfunden worden wäre. EMMA spielt da jetzt auch mit. (Obwohl der CCC ja gerade sowas vortrug, dass Zug-Türen, in denen nicht wie im Flugzeug die nette Stewardess bereit steht, und einem die Tür aufhält, sonden bei denen man einen Knopf drücken muss, damit sie aufgehen, frauenausgrenzendes Männerwerk seien.)

Die Frage ist nur: Welche Rolle spielen wir Frauen dabei? Sind wir einfach nur Konsumentinnen – oder gestalten wir diese Zukunft aktiv mit?

Es gibt eine Weisheit, die besagt: Bedenke, worum Du bittest. Es könnte gewährt werden. Wandeln wir das mal ab und sagen: Bedenke, was Du fragst. Es könnte beantwortet werden.

Einigkeit besteht dahingegen in einem anderen Punkt, der dem Löwen-Phänomen ein menschliches Analogon gegenüberstellt. Die pakistanische Ministerin für IT und Telekommunikation, Anusha Rehman Khan, hat laut Heise gesagt:

“Ich möchte nicht, dass Mädchen weiterhin Männer dafür suchen, dass diese sie ernähren.”

Stimmt. Das wollen die Männer nämlich auch nicht.

Und was machen Frauen in der IT dann?

Der Preis für den praktischen Einsatz von Technologie für das Empowerment von Frauen ging nach Thailand, und zwar an das Research Center of Communication and Development Knowledge Management (CCDKM). Das CCDKM hat in seinen zehn Jahren des Bestehens 100.000 marginalisierte Frauen und Mädchen im zweckorientierten Umgang mit Computern geschult. Sie können nun Gesundheitsdienste, Bildungsangebote und Finanzdienstleistungen nutzen.

In Telezentren können sie online gehen und sich über Videokonferenzen mit Frauen und Mädchen in anderen asiatischen Ländern austauschen. Außerdem propagiert das CCDKM die Nutzung von Facebook für den Vertrieb von in Heimarbeit hergestellten Waren. Die Erfolge des CCDKM haben andere ASEAN-Staaten dazu animiert, ähnliche Programme aufzulegen.

Bedenke, was Du fragst. Die Antwort könnte schon im selben Artikel kommen.

Und deshalb pumpen sie jetzt wie wahnsinnig Frauen in die IT. Ob daraus was wird, und wenn nein, warum nicht, wird nicht gefragt. Wenn’s schief geht, sind nämlich – und da sind wir wieder bei der Abhängigkeit von den Männern – die Männer schuld. Merke: Noch nie in der Geschichte des Feminismus war irgendwo irgendeine Frau für irgendwas selbst verantwortlich, sondern schiebt Schuld und Verantwortung stets auf den nächstbesten Mann ab. Feminismus ist die Kunst, sich selbst unter Universal-Vormundschaft zu stellen und dazu zu behaupten, man wolle sich nicht mehr von Männern ernähren lassen.

Geht’s nämlich schief mit dem Erfolg, kommen also weniger Frauen in den Arbeits- und Führungsetagen an, als man vorne reindrückt, sind natürlich – wer sonst – die Männer dran schuld. Nicht die Frauen, sondern die Unternehmen sind dran schuld. Weil sie die Vormundschaft für Frauen zu übernehmen hätten. Frauen können nach aktueller Lesart nämlich gar nicht scheitern – woran auch? Sie müssen ja nichts mehr lernen und können. Von diversen Universitäten berichteten mir die Leser des Blogs, dass sich die Zahl der „Informatik-Professorinnen”, die nicht programmieren können und oft gar nicht wissen, was Informatik eigentlich ist, häuft. Mir wurde von einem Institut berichtet, das nur noch aus Frauen besteht, und – selbstverständlich – alle Informatikvorlesungen des Curriculums anbietet. Und unter jedem beliebigen Thema das immer gleiche erzählt: Gender, Sozioquatsch und Männer sind an allem schuld. Informatikprofessorinnen, die nicht wissen, was Informatik ist, werden zum Standard. Wie ich neulich schon schrieb: Dummheit ist das Mittel der Politik, denn erst auf dem Niveau Dumm Zero ereicht man die gewünschte Gleichheit und Gleichstellung.

Und deshalb ist jetzt auch Microsoft wegen Sexismus dran. Microsoft wird vorgeworfen, dass Frauen schlechtere Beurteilungen bekamen. Sie behaupten nicht, dass die ungerecht oder ungerechtfertigt waren. Sondern einfach wegen der Tatsache an sich. Frauen dürfen nicht schlechter Beurteilt werden, egal nach welcher Leistung. Weil sie Frauen sind.

Demnach klagt die IT-Ingenieurin unter anderem dagegen, dass sie von einem männlichen Chef schlechte Noten bekommen habe, nachdem sie diesen der sexuellen Belästigung in mehreren Fällen beschuldigt hatte.

Einfache Technik: Wenn man schlecht bewertet wird, den Vorgesetzten der sexuellen Belästigung bezichtigen und dann klagen.

Sollte sie Erfolg haben, könnte sie allen seit dem 16. September 2009 von Microsoft beschäftigten Mitarbeiterinnen Ansprüche verschaffen. “Wir haben bereits zuvor Anschuldigungen der Klägerin erhalten und diese als haltlos eingestuft”, sagte ein Microsoft-Sprecher dem WSJ.

Frauen müssen dafür bezahlt werden, dass sie Frauen sind. Womit wir wieder beim Löwen-Prinzip sind.

Und bei der Schufa. Denn angeblich sind Frauen bei Banken beliebter und die besseren Schuldner. Weshalb die Grünen der Schufa untersagen wollen, das Geschlecht zu speichern, weil man das schwächere Geschlecht schützen müsse, was hier ja die Männer wären. Abgesehen von der Frage, wie man den Vornamen geschlechtsneutral speichert, drängt sich auch die Frage auf, was die Grünen da im Schilde führen, denn noch nie haben sie sich für Männer eingesetzt und stets geht es zugunsten von Frauen und nicht des „Schwächeren”. Könnte natürlich sein, dass das mit dem „besseren Schuldner” bald Makulatur ist. Denn es ist häufiger, dass eine Frau mit Schulden noch einen besser verdienenden Mann hat, der für sie mit zahlt, als umgekehrt. Während Männer umgekehrt beruflich bedingt häufiger große Autos fahren und im Geschlechterwettbewerb ranklotzen müssen. Insofern ist damit zu rechnen, dass sich die Position „bessere Schuldner” durch die feministischen Umbauten bald in Luft auflöst oder sich zulasten von Frauen verschiebt. Vielleicht will man das tarnen.

Es gibt nämlich noch mehr Bereiche, in denen es genügen soll, „Frau” zu sein. Aus Düsseldorf berichten mir Leser, dass es dort in der Gründerszene und den Mietbüros (neudeutsch „Coworking Space”) von Linken, Feministen und Gender-Schwachmaten nur so wimmele und die das längst durchzogen hätten. Dazu fänden ständig irgendwelche Gründungsseminare nur für Frauen statt, in der Vergangenheit und in der Zukunft, in denen Frau in wenigen Stunden lernt, von der Idee zum Geschäftsmodell zu kommen.

Ob die Idee was taugt und umsetzbar ist, wird da gar nicht erst gefragt. Frau + Idee, reicht. Fertig ist das Geschäft. Dank der vielen Gründungszuschüsse. Man braucht als Frau – passend zur Schein-Ausbildung und den Gratis-Noten – kein reales Geschäft mehr, sondern, siehe FrauenErfolgsForum, nur Willen, Job & Karriere, Führung, Selbstmanagement. Beobachte ich auch selbst immer öfter: Die Schwemme an Karrierefrauen, die sich auf irgendwelche Führungs- und Kommunikationstechnik stützen und den Chef markieren wollen, fachlich aber nichts oder nur sehr wenig drauf haben.

Man geht damit auf die nächste Meta-Ebene. Nachdem man den ewig Unterhalt zahlenden Ehemann durch den öffentlichen Dienst ersetzt und diesen dann durch die Privatwirtschaft ergänzt hat, hebt man das Modell der Daueralimentierung für Nichtskönnen nun auch in den Bereich der Selbständigkeit und Firmenleitung. Es geht gar nicht mehr darum, irgendein Produkt mit Geschäftsmodell markt- und konkurrenztauglich anzubieten, sondern nur noch um das Surfen auf Fördergeldern. Man braucht lediglich irgendeine neue Bezeichnung, damit es in den Förderlisten heterogen aussieht.

Letztlich ist der Genderismus nichts anderes als eine gewaltige Spekulationsblase. Man spekuliert darauf, dass es schon irgendwie funktionieren wird, wenn man Frauen auch dann, wenn sie sich auf Niveau Dumm Zero bewegen, mit Gewalt und Erpressung in die Jobs drückt. Nur: Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem es funktioniert hätte. Mir sind aber einige Fälle bekannt, in denen inzwischen die Schäden und Zersetzungseffekte zu Tage treten. Ich kenne Firmen, die gerade zerbröseln, weil ihnen die Mitarbeiter davonlaufen. Die kommen sich von solchen Vorgesetztinnen verarscht vor und sagen sich, nein, nicht sich, sondern der Firma „Macht Euren Scheiß ohne mich!”.

Aber, so die Erkenntnis, schon wieder aus Düsseldorf: Ladies lead.

Frauen führen heute an allen Fronten. Als Manager des Konzerns, Mutter und Unternehmerin. Mit dem Wandel kommen neue Herausforderungen, neue Rollendefinitionen und faszinierende Möglichkeiten. […] Frauen werden die Zukunft stark verändern! Lust mit auf die Reise zugehen? Wir freuen uns auf den Kontakt!

Was zu dem paradoxen Ergebnis führt, dass man Frauen ja mit dem Argument des Fachkräftemangels in die Firmen drückt, und damit den Fachkräftemangel enorm verschärft, weil sie Fachkräfte in die Flucht schlagen. Übrig bleibt der Versorgungsfall Frau. Und das hält keine Firma auf Dauer. Nicht verwunderlich, dass sie aus den Schufa-Daten das Geschlecht streichen wollen. Denn damit hat man effektiv auch unterbunden, geschlechtsbezogene Schulden-Trends festzustellen und zu publizieren. Könnte ja irgendwann ganz blöd aussehen.

Genderismus betrifft aber nicht nur die Informatik. Auch die Chemie wird jetzt gegendert.

In Köln hat ein Mann (!) 2005 in Erziehungswissenschaften darüber promoviert und seine Diss in 6 Einzelteilen veröffentlicht, wie man den Chemieunterricht gendern kann. Oder besser gesagt: Auch den Chemieunterricht zu missbrauchen, Ideologie zu transportieren. Ein Chemiker, der darüber sehr erbost war, hat mich darauf hingewiesen.

„[…] mit der Konzeption dieses Forschungsprojektes die Intention verbunden, ein Instrument ausfindig zu machen, das als Inhalt, Methode und Medium in den Chemieunterricht implementiert werden kann, das in seiner Form den gewohnten Unterrichtsablauf nicht stört, das wenig Arbeitsaufwand verursacht und so leicht anzuwenden ist, dass sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Studentinnen und Studenten es in der Schulpraxis selbst durchführen und auswerten könnten. […]

Hier steht nicht der Raum zur Verfügung, das Konzept ‚Chemie-Foto-Story‘ von allen Seiten zu beleuchten, eine umfassende und quantifizierende Auswertung aller Zeichnungen oder gar eine Evaluation der Instruments vorzunehmen. Für die Darstellung und Diskussion geschlechterrelevanter Aspekte des Chemieunterrichts, und um herauszufinden, inwiefern die Implementierung des Konzepts in den Raum der Lehrer(innen)aus- und -weiterbildung dabei helfen kann, eine Sensibilisierung für geschlechterrelevante Aspekte des Chemieunterrichts anzubahnen, sollte es zunächst ausreichen, Einsatzmöglichkeiten und Potenziale dieses Konzepts aufzuzeigen.”

Wie ging man da vor?

Aufgabenstellung: Es sollten Bilder bewertet werden, die den Chemikeralltag zeigen. Das Bild sollte in einem Lehrbuch erscheinen.

Die Probanden stellten u.a. fest, dass die Leute auf den Fotos auf einigen Fotos keine Schutzausrüstung (Schutzbrille, Kleidung usw.) tragen. Oder dass die Bilder bekloppt aussehen. Nur selten „Er macht etwas, sie sieht nur zu“ und „nur Mann experimentiert, Frau muss Protokoll führen“

Dazu die Dissertation:

Die ‚Mini-Erhebung‘ lässt den vorsichtigen Schluss zu, dass die Studentinnen und Studenten, bei der Begutachtung der Abbildungen, in erster Linie auf Aspekte achten, die in ihrem Studium eine wesentliche Rolle spielen. Hierzu zählt beispielsweise der Aspekt ‚Laborsicherheit‘. Es ist auch obligat, dass die Studierenden lernen, den Aufbau von Experimenten, vor allem von Demonstrationsexperimenten, übersichtlich zu strukturieren. Zur Optimierung der Wahrnehmung wird eine Orientierung an gestaltpsychologischen Kriterien empfohlen (vgl. SCHMIDKUNZ 1992, 1990; PFEIFER, LUTZ & BADER 2002, 292ff.; BECKER et al. 1992, 356ff.; VOSSEN 1979, 79). Die Kriterien beziehen sich auf den Figur-Grund-Kontrast und die Dynamik von links nach rechts, auf Einfachheit, Gleichartigkeit und Nähe, auf glatt durchlaufenden Kurven, Symmetrie und objektive Einstellung. Hier können nur Vermutungen angestellt werden, warum bei dieser Aufgabe soziale oder geschlechterrelevante Aspekte eher selten erwähnt wurden. Vielleicht liegt es daran, dass derartig Aspekte eher der Schulpädagogik oder Allgemeinen Didaktik zugeordnet werden. Da die Bewertung des Bildmaterials jedoch im Rahmen eines Seminars zur Chemiedidaktik stattfand, könnte es sein, dass vorwiegend fachbezogenes Wissen aktiviert wurde. Auf jeden Fall sprechen die Ergebnisse dafür, dass nicht davon ausgegangen werden darf, dass das Geschlechterverhältnis stets mitbedacht und, dies führen einige der genannten Aussagen vor Augen, auch reflektiert wird.

Heißt: Man rügt die Chemiker dafür, dass sie nicht so stark wie gewünscht auf Gender-Aspekte achten. Es wird nicht etwas die Beobachtung gemacht, dass das uninteressant ist, sondern den Chemikern vorgeworfen, nicht die richtigen Rollenbilder zu produzieren. Auf die Vermittlung von Chemie kommt es in Chemiedidaktik dabei wohl nicht an.

„Die Chemie-Foto-Story ist eine alternative Form des Versuchsprotokolls, mit einer symbolisch-ikonischen Schwerpunktsetzung.”

Es sollen also nicht mehr der Versuch selbst, die Messwerte und Ergebnisse protokolliert werden, sondern anhand einer Fotostory belegt werden, dass Mann und Frau gleichermaßen am Versuch mitgewirkt haben. Worum es in dem Versuch eigentlich ging, spielt keine Rolle mehr. Ganz typisch für die heutige Arbeitswelt: Was die machen und ob es richtig oder falsch ist, interessiert keinen mehr. Wichtig ist nur noch der Nachweis der Geschlechterquote und der Gleichstellung. War ihnen dann wohl doch zu unhaltbar, weshalb es dann in der Fußnote dazu heißt:

Der Protokollierung von Vorgängen und Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht wird im Allgemeinen eine hohe Bedeutung zugesprochen. „Hierauf kann nicht verzichtet werden […] Jeder Schüler muss von Anfang an wissen: Das Protokoll gehört zum Versuch. Er hat damit etwas Konkretes in den Händen und kann jederzeit nachschlagen. Für den Fortgeschrittenen hat das exakte Versuchsprotokoll darüber hinaus einen forschungs-propädeutischen Charakter“

Und das wird gleich wieder entwertet durch den Befund:

Zur Anfertigung von Protokollen sind sprachliche und fachspezifische Fähigkeiten erforderlich, „die nicht stillschweigend erwartet werden dürfen“ (BECKER et al. 1992, 369). JOSEF LEISEN (2003) fasst die maßgeblichen Schwierigkeiten von Schülerinnen und Schülern zusammen, die beim Beschreiben von Experimenten auftreten: „Die Schülerinnen und Schüler halten die logische und zeitliche Reihenfolge der Experimentierschritte nicht ein. Die Texte sind unvollständig, zu kurz oder zu lang und redundant. Die Schülerinnen und Schüler drücken sich unpräzise und nicht eindeutig aus. Sie drücken sich überwiegend alltagssprachlich aus, meiden die Fachsprache oder verwenden sie nicht korrekt“ (ebd.)

Heißt: Das mit dem Protokollen, ja, das war mal so üblich, macht die Sache aber nur unnötig schwierig und kompliziert, und drängt Frauen (wie auf den Bildchen) in die Rolle der Protokollantin.

Lösung: Vergesst doch die Protokolle. Macht einfach Bilder-Comics, die belegen, dass Mann und Frau gleichberechtigt waren, als sie da irgendwas zusammengerührt haben.

Beim Gestalten einer Chemie-Foto-Story haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, in einer Folge gezeichneter (bzw. mit einer Digitalkamera fotografierter) Bilder, ihre Sicht vom Ablauf eines Experiments und der dabei auftretenden Phänomene und Verhaltensskripts der beteiligten Personen wiederzugeben.[…]

Möglicherweise führt der Hinweis, dass Foto-Stories gezeichnet werden können, zu Irritationen, da der Begriff ‚Foto-Story‘ auf fotografische Abbildungen schließen lässt. Wären hier die Bezeichnungen ‚Comic‘ oder ‚Bildgeschichte‘ nicht angemessener?

Merkt Ihr was? Lesen und Schreiben kommt darin nicht mehr vor. Jetzt wird die Sache als Comic oder Foto-Story präsentiert.

Ich bin ja schon lange dafür, dass man auch den Pädagogen endlich mal das Attribut „Techniker” zugesteht: Verblödungstechniker. Ideologien funktionieren nur, wenn das Volk dumm genug ist. Die Soziologen analysieren für die Politik, ob das Volk dumm genug ist und bleibt, um die Politik weiterführen oder durchsetzen zu können. Und die Erziehungswissenschaftler sorgen eben dafür, dass es dumm genug wird oder bleibt, um weiter ideologisiert zu werden. Dummenproduktion für die Politik.

Zeigt aber mal wieder, dass Erziehungswissenschaften nicht die Erziehung an sich zum Inhalt habe, sonderen deren Missbrauch zugunsten persönlicher Ideologien. Womit dann auch Manfred Kretschmanns Behauptung widerlegt wäre. Denn damit ist gezeigt, dass eine kleine Minderheit unter Ausnutzung ihrer Freiheiten die Demokratie sabotieren und einer Mehrheit ihren Willen aufzwingen kann. Eine Islamisierung könnte genauso laufen, denn die Ähnlichkeiten zwischen Feminismus und Islam sind enorm.

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