Ansichten eines Informatikers

Neues Gerücht im Fall Tugce

Hadmut
1.2.2015 22:11

Es geistert gerade etwas durch die Presse. [Update]

Mehrere Medien berichten gerade, dass im Fall Tugce angeblich (gerüchteweise) ihr Ohrring als Todesursache vermutet wird, der sich beim Sturz durch den Schädelknochen gebohrt haben könnte. Das würde zwar nichts an der Ursache des Sturzes und einer Schuldfrage ändern, aber den Vorwurf der Gewalt deutlich verändern. (Siehe etwa OP-Online und Focus).

Ich habe daran gewisse Zweifel, denn mir kommt die Argumentation seltsam vor.

Sie sagen, Zeugen hätten gesagt, sie habe an dem Abend zwei Ohrringe getragen. Ins Krankenhaus eingeliefert wurde sie aber nur mit einem. Der fehlende Ohrring sei hinterher nicht mehr zu finden gewesen. (Was bis dahin meines Erachtens erst mal noch gar nichts sagt, wieviele Leute habe ich schon erlebt, die einen Ohrring verloren haben, der nicht mehr zu finden war.)

Nun folgert man daraus, dass der zweite, vorhandene Ohrring in der Länge zu einer Verletzung am Schädel passt, dass der verschwundene Ohrring in den Schädel eingedrungen sei und die tödlichen Verletzungen verursacht habe.

Das finde ich zwiespältig.

Einerseits halte ich es für möglich und plausibel, dass so etwas passiert (man müsste den Ohrring mal sehen). Ich weiß selbst von einigen Fällen, in denen sich Leute durch Stürze an ihren Orringen (in einem Fall ein Piercing) verletzt haben. Auch Michael Schumacher hat sich ja schwer am Schädel verletzt, weil er sich (was in der Presse so gut wie nie erwähnt wurde), seine am Helm montierte GoPro-Kamera in den Schädel gerammt hat. Trotz relativ geringer Geschwindigkeit hat das gereicht, um den Helm zu zerbrechen (könnte Montagelöcher gehabt haben) und einzudringen. Es gibt jede Menge Berichte über solche oder ähnliche Schädelverletzungen, die auch oft unentdeckt geblieben sind.

Was mich aber sehr wundert ist, dass das erst jetzt bemerkt worden sein soll und dass das allein auf Schlussfolgerungen beruht. Ein solcher Ohrring müsste doch aus einem harten Material gewesen sein, und anscheinend gab es da eine entsprechende Wunde am Schädel. Ich verstehe nicht, warum man den Ohring, der ja vermutetermaßen deshalb weg ist, weil er im Schädel steckt, dort weder bei der mehrtägigen Behandlung, noch bei der Obduktion entdeckt wurde, und man das jetzt schlussfolgert. Vermutlich hätte man den auf dem Röntgenbild sehen müssen. (Ich hatte mal einen Glassplitter im Daumen, der zwar nur kaum, aber immerhin doch zu sehen war.) Zumindest hätte man bei einem so komatösen Patienten danach suchen und den Fremdkörper entfernen müssen. Auch bei einer Obduktion müsste man einen Fremdkörper im Schädel finden, wenn es doch insgesamt und offenkundig um das Thema Schädelverletzung ging und da eine äußerliche Verletzung war. Das wäre doch das – forensisch – naheliegendste in so einem Fall, diese Verletzung genau zu untersuchen und sich zu überlegen, ob da vielleicht eine Waffe oder ähnliches eingesetzt wurde, gerade vor diesem Hintergrund.

Ich habe da gewisse Zweifel. Es heißt aber zumindest, dass sie keine andere Todesursache gefunden haben und immer noch suchen.

Es wäre aber wieder mal ein Umstand, die Version der Presse als voreilig, als Vorurteil einzustufen.

Ich kann mich noch erinnern, dass damals eine Menge Leute wetterten, was es da noch zu untersuchen gäbe. Es wäre doch ganz klar, was passiert ist, Schädel eingeschlagen und so. Offenbar gab es aber nicht nur einiges zu untersuchen, anscheinend hat man es auch nicht so untersucht, wie es nötig gewesen wäre.

Bei Schumacher hieß es auch lange Zeit, er wäre – Rennfahrer – da wie bekloppt rumgebrettert. War er aber auch nicht.

Update:

Was soll man davon jetzt halten? Ein Leser hatte unten auf einen Zeitungsartikel verwiesen, in dem gesagt wird, dass das alles nur eine Ente war und das mit dem Ohrring in den gesamten Gerichtsakten nirgends vorkäme und niemand so etwas behauptet hätte.

Eben aber kamen die Spätnachrichten im ZDF, wo sie auch irgendwen offiziellen (Staatsanwalt?) interviewten. Die Nachrichtensprecherin sagte danach, dass sie an ihrem Ohrring gestorben sei, der sich in den Schädelknochen gebohrt und zum Schädelbruch geführt habe.

Was stimmt nun? Ohrring oder nicht Ohrring?

58 Kommentare (RSS-Feed)

Joe
1.2.2015 22:49
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Auch Michael Schumacher hat sich ja schwer am Schädel verletzt, weil er sich (was in der Presse so gut wie nie erwähnt wurde), seine am Helm montierte GoPro-Kamera in den Schädel gerammt hat.

Super, das erfahre ich also nach all dem Presse-Irrsinn mitsamt Minutenlivetickern also jetzt aus dem Blog eines Informatikers in einer beiläufigen Erwähnung am Rande. Und sofort stellen sich neue Fragen: Wo ist das Video aus der Kamera? Die Cam ist natürlich Schrott, die Speicherkarte wird das aber höchstwahrscheinlich überlebt haben. Das hätte die Sache schon an Tag 1 komplett klären können.

Wahrscheinlich wurde aus dem Video sofort klar, daß Schumi für immer weg vom Fenster ist. Also lief die große Medien-Vertuschungsaktion an.


Hadmut
1.2.2015 22:53
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> Das hätte die Sache schon an Tag 1 komplett klären können.

Hat sie doch. Nicht am Tag des Unfalls, aber als die Polizei die Ermittlungen übernommen hat. Die haben sich das Ding von der Familie geholt, die die hatte, und daraus hat sich das irgendwie geklärt. Das war auch der Grund, warum ihm der Helm zerbrochen ist. (Die Vermutung mit Bohrlöchern zur Befestigung stand aber nirgends in der Presse, das war eine Vermutung von mir.)

> Super, das erfahre ich also nach all dem Presse-Irrsinn mitsamt Minutenlivetickern also jetzt aus dem Blog eines Informatikers in einer beiläufigen Erwähnung am Rande.

Siehste mal, wie gut Informatiker-Blogs sind. 🙂


Hadmut
1.2.2015 22:53
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BTW., die Presse hat das natürlich nicht erwähnt, weil es Ängste vor Action-Kameras wecken und Vorurteile gegenüber deren Herstellern schüren könnte.


derdiebuchstabenzählt
1.2.2015 23:44
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>BTW., die Presse hat das natürlich nicht erwähnt, weil es Ängste vor Action-Kameras wecken und Vorurteile gegenüber deren Herstellern schüren könnte.

Meinst Du?

Wenn das mit dem Ohrschmuck stimmen sollte, wer glaubst Du hat Schuld?

Na ist doch klar! Die Männer bzw das Patriarchat. Die und das zwingen Frauen ja durch den tradierten Rollendruck zum Tragen solch gefährlicher Gegenstände. Würde mich nicht wundern, wenn die Gendersens auf so einen Mist kommen …


Hadmut
1.2.2015 23:56
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> Meinst Du?

Nein. *erklär* das war Ironie.


Joe
1.2.2015 23:53
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Siehste mal, wie gut Informatiker-Blogs sind.

Du hast ein zweifellos exzellentes Blog, mit einem außergewöhnlich hohen SNR.

die Presse hat das natürlich nicht erwähnt, weil es Ängste vor Action-Kameras wecken und Vorurteile gegenüber deren Herstellern schüren könnte.

Also ein bißchen Verschleierung zugunsten der Anzeigenkunden, was anderes hätte ich von der Lügenpresse auch nicht erwartet. 😉


derdiebuchstabenzählt
2.2.2015 0:07
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>..das war Ironie.

Das sagen viele hinterher …

Meins war reiner Unsinn … Eigentlich.


Hadmut
2.2.2015 0:08
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> Das sagen viele hinterher …

Ich werd’s künftig immer gleich dazusagen.


derdiebuchstabenzählt
2.2.2015 0:23
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>Ich werd’s künftig immer gleich dazusagen.

Hilft zwar nix, aber wenn Du meinst. 🙂 🙂 Glaubst Du wirklich, ich hätte die Bemerkung ernst genommen?

Das Ding mit der Kamera am Helm hör ich heute auch erstmals. Habe die Schumacher Geschichte allerdings auch nicht besonders beachtet.

Zu den nicht gefundenen Ohrring, bei Ötzi haben die auch jahrelang eine Pfeilspitze übersehen.

“Die erstaunlichste Entdeckung machte 2001 der Bozener Radiologe Paul Gostner. Ein Detail, das zuvor übersehen worden war: eine Pfeilspitze aus Feuerstein in der linken Schulter des Mannes.”

http://www.nationalgeographic.de/reportagen/oetzi-die-autopsie

Es würde mich also daher nicht wundern, wenn auch im Fall Tugce noch Neuigkeiten kommen.


MichaelB
2.2.2015 6:51
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ddbz: “Na ist doch klar! Die Männer bzw das Patriarchat. Die und das zwingen Frauen ja durch den tradierten Rollendruck zum Tragen solch gefährlicher Gegenstände. Würde mich nicht wundern, wenn die Gendersens auf so einen Mist kommen …”

Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Frau Gnadl wird von ihrer Diagnose der “frauenfeindlichen Gesellschaft” nicht ablassen. Ob sie für ein Einreiseverbot für nordische Männer sein wird um die “Frauenfeindlichkeit” zu reduzieren ;-)? Lassen wir uns überraschen: http://www.abgeordnetenwatch.de/lisa_gnadl-1152-77808–f430622.html#q430622


Ein Märchen zur Verdeckung wird da gesponnen, war mein erster Gedanke. Das ist wie mit der Kugel, die man auf Kennedys Bett im Krankenhaus fand — oder wie mit den Ausweisen, die Attentäter gewöhnlich verlieren.

Er würde doch den Helm nicht anbohren sondern eine Halterung ordentlich aufkleben. Das war wohl doch kein so gutes Beispiel mit dem Leben retten, als das es hingestellt wurde. Einen Helm schwächen ein paar Bohrungen nicht entscheidend.

Jedenfalls, Presse, verlogen, biegt sich die Realität immer zurecht

Also wenn man in Tugce eine Pfeilspitze entdeckt falle ich vom Glauben ab.

Carsten

“Die Regierung der Sowjetunion ist der Ansicht, daß das Bestehen des “Besatzungsstatuts”, das von den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich für Westdeutschland festgelegt wurde, nicht nur mit den demokratischen Prinzipien und den nationalen Rechten des deutschen Volkes unvereinbar ist, sondern unter den gegenwärtigen Verhältnissen, da es die Annäherung zwischen Ost- und Westdeutschland erschwert, auch eines der Haupthindernisse auf dem Wege zur nationalen Wiedervereinigung Deutschlands ist.”


Daniel
2.2.2015 7:17
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Also Montagelöcher und eine Verschraubung der GoPro sind eher unüblich. Normalerweise werden diese Befestigungspads mehr oder minder großflächig verklebt.

Was dann zwischen Pad und Kamera noch dazukommt, kann durchaus relativ klobig sein und entsprechende Momente erzeugen, die der Helmschale zusetzen können.

Mit schwenkbaren Halterungen, die dann im richtigen Winkel vor dem Kopf Richtung Fahrer montiert sind (Perspektive mit Gesicht im Bild zB), hätte man dann allerdings einen Fremdkörper im Spiel, der schon bei einem leichten Aufprall mit dem Gesicht voran Böses bewirken kann.


theodor
2.2.2015 7:53
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Steht nicht gerade eine Haftprüfungstermin für den mutmasslichen Täter an? Irgendwie habe ich letzt Woche eine Meldung dazu gelesen.

Ich vermute, da hat der Anwalt des Täters der Presse was durchgesteckt, Der wird vor Gericht argumentieren, aufgrund vorliegender Fakten ist nur eine Verurteilung als Körperverletzung mit Todesfolge möglich, wegen Jugendstrafrechts, Migrantenbonus [wird er nur anderes ausdrücken] ect. wird das auf einen Strafrahmen so um ein Jahr ohne Bewährung rauslaufen, d.h. unter Anrechnung der Untersuchungshaft, Aussetzen der Strafe nach 2/3 der Zeit wird sein Mandant als freier Mann den Gerichtssaal verlassen. Weitere Untersuchungshaft ist demnach sinnlos.

Problem dabei für die Justiz, dass die sich normalerweise auf so etwas einlassen würden – nur geht das in dem Fall nicht, weil schon die Geschichte von dem Mord wegen besonders niedriger Beweggründe im Umlauf ist. Alles andere als Verurteilung wegen Mordes würde die Presse zur Raserei bringen. Kein Richter sieht sich gerne auf Seite 1 von Bild DAS IST DER FEIGSTE RCHTER DEUTSCHLANDS. Rechtsbeugung ist aber auch kacke, das bringt die Kariere nicht weiter.

Meine Voraussage: Der vorsitzende Richter wird eine Richterin sein – Frauen sind in der Presse gegen Kritik immun – der Täter wird zu knackigen 3 Jahren und 9 Monaten verurteilt werden und dass Urteil wird später in einer höheren Instanz wieder aufgehoben werden. Berufungsgericht besteht dann aus lauter Männern. Irgendwie sowas. Die Presse kann dann eine neue Geschichte draus machen, Frauenleben sind vor Männergerichten nichts wert, wir brauchen mehr Frauen in den höchsten Gerichten, nur Frauen können gerecht urteilen blabla Rhabarber.


theodor
2.2.2015 8:01
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Nachtrag: Das mit der Aktion-Kamera habe ich auch erst vor ein paar Wochen gehört und zwar seltsamerweise von den Kindern, die in der Schule in einem Vortrag eines Sicherheitsexperten vom TÜV waren. Der hat vor den Dingern eindringlich gewarnt. Unter anderem wurde da Schumacher und sein Unfall erwähnt. Gibt aber auch mehr Fälle. Warum kam das nie in der Presse? Mir ein Rätsel.


[…] […]


Irgendwer
2.2.2015 9:46
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@ Hadmut, Joe, Buchstabenzähler, Theodor und carsten

Oh Mann…..

Die GoPro Geschichte kam 10 Monate nach dem Unfall auf, da waren die Liveticker schon ausgeschaltet und das Interesse der Medien und Öffentlichkeit ging so langsam gegen Null.
Berichtet wurde im Focus, in der FAZ, Heise usw usw.

Es kam also sehr wohl in den Medien.

Aufgekommen mit dieser Version des unfallhergangs ist ein französicher
Journalist der laut eigener Aussage mit dem Sohn vom Schumi gesprochen haben will.
Ob und in wie weit das der Wahrheit entspricht möge jeder selber entscheiden.

Nun kann man natürlich gleich wieder VTs starten und den Medien vorwerfen sie lassen eine Vertuschungsaktion laufen oder beigen sich die Realität zurecht usw.
Oder sie Lügenpresse nennen, wie DU Joe…
Deshalb kommen ja auch nie Berichte in den Medien über Unfälle
mit Auotos aufgrund von Herstellerfehlern.
Denn Autobauer gehören zu den größten Anzeigekunden der MEdien, die will man ja nicht vergraulen…
Deshalb wird sowas immer verschleiert?

Denkt ihr überhaupt mal nach oder googlet 2min bevor ihr sowas schreibt??


Hadmut
2.2.2015 18:46
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@irgendwer:

> Die GoPro Geschichte kam 10 Monate nach dem Unfall auf,

Quatsch.

Die war schon wenige Tage nach dem Unfall in der Presse (was meinst Du, woher ich davon weiß?), nämlich als die Polizei die Sache übernommen und erste Ermittlungsergebnisse veröffentlicht hatten. Die hatten nämlich erwähnt, dass er eine Helmkamera hatte und diese erst mit den anderen Sachen Schumachers bei der Familie gelandet war, wo die Polizei sie erfragte.

Dass es eine Kamera der Marke GoPro war, wurde allerdings erst später und anderswo erwähnt, die Polizei selbst hatte die Marke nicht genannt. Irgendwo hieß es sogar, das wäre ein PR-Desaster für GoPro gewesen. Eigentlich ist es aber völlig wurscht, von welcher Marke die Kamera war.

> Denkt ihr überhaupt mal nach oder googlet 2min bevor ihr sowas schreibt??

Quatschkopf.

Denk mal drüber nach, dass meine Aussage, warum die Presse das nicht hatte, Sarkasmus über die Presse war. Informier Dich erst mal selbst bevor Du andere so angackerst.


staats.buerger
2.2.2015 9:49
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“Warum kam das nie in der Presse? Mir ein Rätsel.”

Eine kleine Google-Suche nach Michael Schumacher GoPro zeigt, dass das Thema im Oktober 2014 u.a. im Focus und in der FAZ war, auch in der ausländischen Presse (z.B. Forbes).


Hadmut
2.2.2015 18:47
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@staats.buerger: Siehe meinen Kommentar oben zur GoPro und Polizei.


dentix07
2.2.2015 10:31
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Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, ist Tugce nach dem Schlag mit dem Kopf auf einen Bordstein(?) aufgeschlagen und durch die dadurch erlittene Verletzung verstorben.
Da spielt es doch überhaupt keine Rolle ob da noch ein Ohrring im Spiel war!
Der Schlag selbst war nicht die Todesursache, also kommt doch sowieso “nur” “Irgendwas mit Todesfolge” in Frage!
Bezüglich Ötzti: Eine Pfeilspitze aus Feuerstein(!) könnte im Röntgenbild schlecht erkennbar sein, anders als z.B. eine Spitze aus Metall! (Nennt sich in der Medizin “metalldichte Verschattung”! Z.B. Kronen, Brücken, Gelenkprothesen, … aus Metallegierungen! Medizinische Röntgenbilder sind Negative, alles was auf denen hell erscheint, würde im Positiv dunkel sein und umgekehrt! Darum heißen – paradoxerweise – helle Stellen auf Röntgenbildern Verschattungen und dunkle Aufhellungen!)
Wenn man nun Pfeilspitzen gedanklich, weil man das eben – durch Sozialisation, Film, etc. geprägt – vor allem mit Metall verbindet, kann es natürlich passieren, daß man eine Spitze aus einem anderen Material übersieht. Überrascht mich nicht wirklich!
Anders bei Tugce! Metall ist auf Röntgenbildern unverwechselbar!


Hadmut
2.2.2015 18:48
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@dentix07:

> Da spielt es doch überhaupt keine Rolle ob da noch ein Ohrring im Spiel war!

Quatsch.

Es ist ein Riesen-Unterschied, ob man auf einen glatten Stein oder eine Kante aufstößt, oder ob man sich einen spitzen Gegenstand in den Schädel reinbohrt.


Sandmann
2.2.2015 10:35
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Wenn ich also ein Nagel durchbohrtes Brett auf die Erde lege (weiß aber niemand das ich das da platziert habe), eine Frau mit nem Hammer so niederprügel das sie noch während des Falls lebendig ist doch die 10 cm langen Nägel sich dann….genau! Kann ich also davon ausgehen, das nicht der Schlag an sich ausschlaggebend gewesen ist sondern der Sturz auf das Nagelbrett ?
Dann kannste auch ne Frau auf eine Baustelle schleppen die vom 3 Stock werfen und der Beton ist Grund für die vielen Bruchstellen… der Sturz nur das Medium zwischen Täter und Opfer ?
Wenn die vereinfacht am Ende so argumentieren, ohne den ganzen juristischen Pillepalle, dann merke ich mir mal genau wie die das juristisch begründen + Richterspruch!
An alle die ihre grenzdebilen Ehefrauen loswerden wollen ist das doch mal ein Leckerbissen ehehehe!


Hadmut
2.2.2015 18:51
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@Sandmann: Blödmann.

> Wenn ich also ein Nagel durchbohrtes Brett auf die Erde lege (weiß aber niemand das ich das da platziert habe),

Du verwechselst gerade Sachverhalt mit Beweisbarkeit. Wenn Du das Nagelbrett da in dieser Absicht hinlegst, oder auch nur im Wissen, dass da ein Nagel ist, jemanden in der Absicht hinwirfst, dass er den Nagel abbekommt, bist Du ein Mörder (oder ggf. Totschläger).

Du wirst aber doch nicht ernsthaft behaupten, dass der da heimlich den Ohrring hingehängt hat, man es ihm nur nicht beweisen kann.

Sowas dämliches.


Missingno.
2.2.2015 10:45
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@theodor
Das mit der GoPro kam in der Presse / in den Nachrichten. Jedenfalls habe ich es dort gehört. War zwar schon eine Weile nach dem Unfall von Schumacher, aber dadurch kamen ja erst die Erkenntnisse, dass er nicht wie ein blöder gerast ist und sich hauptsächlich auf oder nahe der Piste aufgehalten hat. Also auch als Nicht-Live-Ticker-Verfolger hat man das durchaus mitbekommen können, auch wenn es eher mal so in zwei Sätzen abgefrühstückt wurde. Dass die GoPro ursächlich für die Verletzung sein könnte, wurde allerdings meines Wissens nicht thematisiert.


Sandmann
2.2.2015 10:48
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Wenn ich das mal zitieren darf…
“Einreiseverbot für nordische Männer sein wird um die Frauenfeindlichkeit zu reduzieren”

Das ist die feministische DDR Mauer! Die wollen nicht das die aufgewachten Männer aus dem Norden ne Biege machen bevor es komplett zu Spät ist. Entweder Sharia oder das Diktat auf Ewig Entmännlicht zu sein. Das ist mal eine Perspektive dort in Schweden… das ist so Weltffremd und absurd das nordische Männer Tyrannen sind… deren Paranoia und fiese Hinterlist überbietet jeden Rassenhass!


Dirk S
2.2.2015 11:10
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@ Hadmut

> um den Helm zu zerbrechen (könnte Montagelöcher gehabt haben) und einzudringen.

Wie schon andere geschrieben haben, dürfte die Kamerabefestigung geklebt gewesen sein, schon allein weil anschrauben nicht immer die beste Befestigung ist und Helme Verschleißteile sind (also die Lösbarkeit der Verbindung / Verschraubung unerheblich ist). Außerdem dürfte Michael Schumacher auch als Formel 1 Fahrer schon Erfahrungen mit Helmkameras gehabt haben. Eher dürfte bei dem Sturz der Kameraträger durch das Helmplastik (das nicht sehr stabil ist, das soll nur die Sturzenergie etwas verteilen und durch Bruch einen Teil davon aufnehmen) und den darunterliegenden Styropor (das die Sturzenergie durch Verformung aufnimmt) durchdrungen und sich in den Schädel gebohrt. Um einen Schädelknochen zu durchdringen benötigt man um die 60 Joule/cm²*, bei den teilweise recht filigranen Montierungen können die schnell mal erreicht sein. Skihelme sind vor allem für die Aufnahme relativ großflächiger Sturzenergien ausgelegt und nicht zum Schutz vor “Projektilen” (so ähnlich dürfte sich eine Kameramontage bei einem Unfall mit Sturz auf die Kamera verhalten).

Also gilt: Nutzung von Action-Cams nur mit Kevlar-Helm (oder zumindest Kevlareinlage, eine neue Zubehör-Produktgruppe?).

> Mehrere Medien berichten gerade, dass im Fall Tugce angeblich (gerüchteweise) ihr Ohrring als Todesursache vermutet wird, der sich beim Sturz durch den Schädelknochen gebohrt haben könnte

Das halte ich persönlich für unwahrscheinlich (wenn auch nicht für völlig unmöglich, zumindest theoretisch könnte so ein Fall denkbar sein). Zumal in dem Ohrbereich, wo üblicherweise Ohrringe getragen werden, erst einmal relativ Weichgewebe unter dem der Schädel (und damit das Hirn) liegt. Diese Weichgewebe muss erst einmal duchdrungen werden, Haut benötigt eine Durchdringungsenergie von ca. 20 Joule/cm², dass düfte nur schwer zu erreichen sein.

Ohrringe (also richtige Ringe) sind rund und können sich gut verformen (oder bei Kunststoffringen: leicht zerbrechen) und würden die Energie des Aufpralls über eine große Fläche verteilen, ein Eindringen in den Kopf allgemein dürfte sehr unwahrscheinlich sein. Eher würden die Ohrläppchen ausreißen.

Natürlich können mit Ohrringen auch umgangssprachlich Ohrstecker (und ähnlicher Ohrschmuck) gemeint sein. Nur sind die geraden Steckerteile, über die der Verschluss geschoben wird, nicht sehr lang (vielleicht 1 bis 1,5 cm) und düften kaum lebensgefährliche Verletzungen hervorrufen können, zumal die Steckerteile erst die Haut und dann den recht stabilen Schädelknochen durchdringen müssen.

Hinzu kommt, dass Ohrschmuck entweder aus Edelmetallen gefertigt wird, die bei den auftretenden Geschwindigkeiten immer noch realativ weich sind und würden sich eher verformen als auch nur die Haut zu durchdringen. Bei Kunststoff oder Modeschmuck könnte eventuell eine Hautdurchdringung stattfinden, nur ob die den Schädelknochen durchdringen können, möchte ich doch bezweifeln. Zumal die Enden der Steckerteile abgerundet flach sind, was die Durchdringung von allen Geweben erschwert (dafür bei Durchdringung schöne runde Löcher mit sauberen Kanten macht).

Aber wahrscheinlich hat sich nur der Verschluss des Ohrschmucks gelöst und das Ding ist einfach runtergefallen.

> Ein solcher Ohrring müsste doch aus einem harten Material gewesen sein, und anscheinend gab es da eine entsprechende Wunde am Schädel.

Vermutlich nur oberflächlich. Spricht dann aber für einen Ohrstecker.

> Ich verstehe nicht, warum man den Ohring, der ja vermutetermaßen deshalb weg ist, weil er im Schädel steckt, dort weder bei der mehrtägigen Behandlung, noch bei der Obduktion entdeckt wurde, und man das jetzt schlussfolgert.

Wenn da etwas im Schädel steckt, dann nur ein Fragment des Verschlusses. Solche kleinen Dinge sind eher schlecht zu finden, vor allem, wenn man nicht danach sucht. Auch muss der Gerichtsmediziner seine Befunde mit den Berichten der Intensivmediziner abgleichen, denn schließlich kann eine Verletzung auch aus der intensivmedizinischen Behandlung herrühren.

> Vermutlich hätte man den auf dem Röntgenbild sehen müssen.

Kommt auf das Material an. Wenn metallisch, dann sicher, wenn Kunststoff, nicht unbedingt.

> Zumindest hätte man bei einem so komatösen Patienten danach suchen und den Fremdkörper entfernen müssen.

Nur wenn der Fremdkörper lebensbedrohlich ist. Ansonsten hat die Stabilisierung des Patienten Vorrang, ein unproblematischer Fremdkörper kann auch später entfernt werde. Oder gar nicht, es sind ehemalige Soldaten jahrzehnte mit einer Kugel im Körper herumgelaufen, weil das Entfernen der Kugel gefährlicher gewesen wäre als der Verbleib derselbigen.

> Auch bei einer Obduktion müsste man einen Fremdkörper im Schädel finden, wenn es doch insgesamt und offenkundig um das Thema Schädelverletzung ging und da eine äußerliche Verletzung war

Die dürften eher nach einem stumpfen Trauma gesucht haben, denn nach einer nadelfeinen Verletzung. Wobei der forensische Bericht wohl noch nicht veröffendlicht ist. Also ist alles eher Gerücht denn Faktum. Und die Gerüchteküche brodelt, seit wann hält sich die Presse mit (langweiligen) Fakten auf?

Faktenreiche Grüße,

Euer Dirk

* Errechnet aus der Tatsache, dass ein 4,5mm-Diabolo mit einer Energie von 10 Joule einen Schädelknochen durchdringen kann. Daher haben freie Luftgewehre in DE einen maximale Mündungsenergie von 7,5 Joule (etwas Sicherheitsabstand muss schon sein).


JochenH
2.2.2015 11:55
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Es kann sein, dass der Ohrring die Todesursache war. Zu klären ist immer noch, wie sie so blöd fallen konnte. Der Schlag sah nach einem Wischer aus, sicher kein Knock-Out. Sie soll auch betrunken gewesen sein, das wurde erwähnt aber ist nicht bestätigt.Die hat sich im Fallen so gar nicht abgestützt. Ich selber bin letztes Jahr auf dem E-Bike beim Überqueren einer Straße von einem zu schnell fahrenden Transporter zusammengefahren worden. Bin selber nicht trainiert auf sowas, aber hatte mich in der Luft zusammengerollt und die Arme als Schutz am Kopf gehalten. War trotzdem ein harter Aufprall, aber da laufen instinktiv Schutzmechanismen ab.

Der Täter wird auf jeden Fall eine Strafe bekommen, wobei der gefährlich bleibt. So wie der ausgetickt ist, kommt man eben dauernd in Stresssituationen. Sein Anwalt versucht ihn rauszukriegen, aber da besteht Fluchtgefahr, wird der Richter nicht machen.

Krass wie das Interesse an dem Fall abgeebbt ist. Nix mehr Mahnwache, Bundesverdienstkreuz und Stiftung für Zivilcourage, das Mädel ist tot und vergessen und es ist schade drum!


TOPCTEH
2.2.2015 11:55
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Das mit dem Ohrring klingt wie aus einem Drehbuch der Serie “Bones”, wo so obskure Todesursachen erst nach tagelangen Untersuchungen von Dr. Brennans Team herausgefunden werden können (ich finde diese Serie ganz gut, wobei ich eher auf Tamara Taylor stehe). Da hat wohl jemand zu viele Krimiserien geschaut und setzt nun diese Todesursachentheorie in die Welt.


Dirk S
2.2.2015 12:29
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@ theodor

> Gibt aber auch mehr Fälle. Warum kam das nie in der Presse? Mir ein Rätsel.

Mir nicht. Einen theodor oder einen Dirk S kennen außer dem persönlichen Umfeld kaum Leute und wenn wir nicht gerade sehr spektakulär (oder sonstwie ausschlachtbar) ableben, dann interessiert das außer unserem persönlichen Umfeld nur noch den Nachlass und das Finanzamt (wegen der Erbschaftssteuer, selbst tot entkommt man der Steuer nicht).
Anders bei einem Promi: Da interessieren sich viele für, gerade die Fans, das bedeutet Auflage, Werbekunden, Geld! Auch wenn die sich nur beim Nasebohren den Fingernagel abbrechen.
Da können wir beide nicht mithalten. Und andere einfache Leute, die sich beim Sport die Kamerahalterung in den Schädel bohren auch nicht.

Steuerfreie Grüße,

Euer Dirk


Klaus
2.2.2015 16:18
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“wieviele Leute habe ich schon erlebt, die einen Ohrring verloren haben, der nicht mehr zu finden war”
.
Wieviele?


Klaus
2.2.2015 16:56
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So ein Quatsch, was Schumacher betrifft.

Zitat:
Im Oktober hatte ein Journalist berichtet, dass der frühere Formel-1-Fahrer Michael Schumacher bei seinem Skiunfall eine GoPro-Kamera getragen habe. Auf sie seien die schweren Kopfverletzungen zurückzuführen. Die Aktie fiel damals um bis zu 13,8 Prozen

http://www.focus.de/finanzen/boerse/konkurrenz-fuer-action-kamera-apple-bereitet-angriff-auf-gopro-vor_id_4403753.html
___

Also wer nicht mitbekommen hat, dass MS beim Skifahren eine GoPro hatte, ließt keine Zeitung, hört kein Radio und hat vor allem KEINE Go Pro Aktien :-))!

Der Unfall ist doch so DEZ 2013 passiert, die Aktie ist im Oktober 2014 nach unten gerasselt.

Dazwischen wurden die Bilder der GoPro (bzw. der Film) als Beweiß ausgewertet. Nur deshalb ist man sicher, dass MS nicht zu schnell gefahren ist. Das kam zigmal in der Presse.

Das obige Zitat ist zwar von 14.1.2015, aber es gibt jede Menge Meldungen älteren Datums, egal ob Druck Presse oder Radio.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schumacher-unfall-helmkamera-gopro-in-der-kritik-13207375.html

http://www.welt.de/wirtschaft/article133241269/Aktien-des-Kameraherstellers-Gopro-im-Sinkflug.html

Zur Theorie Action Cam macht Helm kaputt.

Es gibt KEINE Montagelöcher (hab noch nie von sowas gehört). GoPros werden (bzw. deren Halterung) aufgeklebt oder mit Gurten befestigt.

Montagelöcher bei Helmen ist schon deshalb abwegig, weil der Helm dann nicht mehr sicher ist. Selbst bei Klebebefestigungen erlischt schon die Garantie.

Erste Meldungen gab es:
http://www.express.de/promi-show/staatsanwalt-quincy-erklaert-schumi-sturz–helm-kamera-wirkte-wie-ein-hammer,2186,26191478.html

Ich kann mich auch an eine Radiosendung vage erinnern, bei der dieses Thema diskutiert wurde, so Ende 2014.
Resultat: Eine GoPro würde eher zersplittern und damit Wirkenergie aufnehmen als den Helm durchdringen.

Seitdem habe ich nichts mehr neues darüber gehört. Das ganze ist einfach im Sande verlaufen.

Schuhmacher ist abseits der Piste gefahren und hatte einfach Pech. Er ist mit dem Helm auf einen spitzen Stein aufgeschlagen.

Da seid ihr auf der falschen Fährte :-)!


Hadmut
2.2.2015 19:16
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@Klaus: Wie ich im Kommentar schrieb: Die Polizei hat bereits nach wenigen Tagen gesagt, dass er eine Kamera hatte und an der der Helm zerbrochen ist.

> Montagelöcher bei Helmen ist schon deshalb abwegig, weil der Helm dann nicht mehr sicher ist.

Ja, eben! Die Polizei sagte, dass sie es für sehr ungewöhnlich hält, dass sein Helm zerbrochen ist, und sie sowas noch nicht hatten.

Der Helm war also nicht (mehr) sicher.

Außerdem werden Bohrlöcher nicht nur für Schrauben verwendet, sondern auch zum Annieten. Und je nachdem, aus welchem Material der Helm ist, hält das mit dem Kleben nicht gut, dazu kommen Kälte und Nässe.


pjüsel
2.2.2015 17:19
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Wegen der Helmkamera: erste Vermutungen wurden bereits im Februar vergangenen Jahres laut (http://www.telegraph.co.uk/sport/motorsport/formulaone/michael-schumacher/10640839/Michael-Schumacher-skiing-crash-did-helmet-camera-cause-head-injuries.html) aber erst im Oktober 2014 ging das “richtig” durch die Presse (inkl. FAZ, Welt, Focus, einfach mal googeln), nachdem ein französischer Formel1-Kommentator namens Jean-Louis Moncet den Namen des Herstellers in diesem Zusammenhang erwähnt hatte, was den Aktienkurs signifikant nach unten drückte: http://www.forbes.com/sites/ryanmac/2014/10/15/gopro-may-pursue-legal-action-against-journalist-for-false-schumacher-crash-accusations/


der eine Andreas
2.2.2015 17:36
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@theodor:
Die Helmkamera als Unfall-Folgen-Verschlimmer kam durchaus frühzeitig nach dem Unfall in die Presse.
Auch dass die Aktien der Kamera-Firma fielen 🙂


Blome
2.2.2015 17:38
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Die steile These mit einer angeblichen Helmkamera, hat Herr Danisch doch nur erfunden, weil ihm die Hersteller keinen Journallistenrabatt geben. Lächerlich und ist nichts weiter als eine absurde Verschwörungstheorie, wie jeder seriöser Journalist sofort erkennen kann.


Hadmut
2.2.2015 19:20
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@Blome

> Die steile These mit einer angeblichen Helmkamera, hat Herr Danisch doch nur erfunden, weil ihm die Hersteller keinen Journallistenrabatt geben. Lächerlich und ist nichts weiter als eine absurde Verschwörungstheorie, wie jeder seriöser Journalist sofort erkennen kann.

Ja klar, deshalb hat auch die Polizei die Bilder der Kamera ausgewertet, das haben die nur gemacht, um mir einen Rabatt zu gewähren. Und deshalb stands dann später auch in der Zeitung, weil die Journalisten – vor allem die amerikanischen – sich mit mir solidarisch erklärten. Und die Aktien sind auch bloß deshalb gesunken, weil ich geschmollt habe.

Von allen Trollereien war das eine der dämlichsten.


Die Actioncam hat halt einen kleineren Auflagepunkt als ein fetter Stein, und wen die Kamera getroffen wird, dann alle Kraft auf kleinen punkt 😛

Und wegen dem Ohrring, vielleicht war/ist es ja bekannt, aber man konnte ja nicht diese Heldentat mit einem Tot durch simplen Ohrring beenden. Erstmal aufbauschen etc., oder es war für die Bekanntgabe schon zu spät, und man wollte das alles nicht mehr so schnell Rückgängig machen.


Gutartiges Geschwulst
2.2.2015 19:20
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OP-Online: “Ihr Ohrring soll Tugce getötet haben”

Die Rechte Saat ist aufgegangen! Selbst Ohrringe, vermutlich deutsche, überlassen sich hemmungslos ihrem Fremdenhass.

Focus-Online: “Sie soll jedoch laut Zeugen zwei (Ohrringe) getragen haben, wobei der zweite bis heute noch nicht gefunden wurde”

Der Täter ist somit noch flüchtig. Hoffen wir, dass er seiner gerechten Strafe (Einschmelzung ist das Mindeste) nicht entgeht.
Egal, Hadmut, Vielen Dank! Ihr Artikel zeigt die Ekelhaftigkeit unserer Presse.


Tod
2.2.2015 19:32
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Warum wird/wurde der Tod von dieser Tugce medial so aufgeblasen?

In unmittelbarer Nachbarschaft von mir hatte vor wenigen Wochen jemand zwei Frauen ermordet; der mutmaßliche Mörder (Ehemann der einen Frau) wurde vor wenigen Tagen eingefangen. Vor wenigen Wochen ist der Vater eines Kumpels im Krankenhaus verstorben; die überlasteten Pfleger bemerkten nicht, als er an seinem eigenen Erbrochenen erstickte – zwei Tage nachdem dieser aus der Intensiv-Station inkl. mehrwöchigen Koma kurzfristig (wohl aus Kostengründen) in eine andere Abteilung gesteckt wurde. Letztes Jahr ist hier jemand erstochen, im Einkaufswagen zu einem Spielplatz transportiert und dort dann verbrannt wurden; war ein Klassenkamerad von einem meiner Kumpel. Frühjahr 2014 hatte ein Kumpel aus meiner Jugend Selbstmord gemacht – er hielt es nicht mehr aus, weil viele “beste” Freunde ihm des Mordes an seinem eigenen Kind bezichtigten, welches Jahre zuvor unter merkwürdigen Umständen starb. Davor gab es hier auch schon etliche Morde. Alles in unmittelbarer Nachbarschaft (~1000m) in meiner kleinen ach so friedlichen Stadt. Die Toten/Ermordeten haben Ehre, Aufklärung und keine PR zwecks Auflagensteigerung verdient.


Klaus
2.2.2015 21:05
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@Hadmut

Mein letzter Stand ist, z.B.:

http://www.nordbayern.de/sport/fall-schumacher-ermittlungen-eingestellt-1.3463416

es ist mir völlig neu, dass die Cam zum zerbrechen des Helms geführt hat.
Also nicht als Vermutung, sondern hmm real.

Die Klebebefestigung soll ja auch nicht unendlich halten, genau wie die Gurte, sondern bei einer gewissen Last “loslassen”.

Ich hab jetzt auch nichts auf die Schnelle gefunden. Wäre um einen weiterführenden Link dankbar 🙂


Bernd Kraut
2.2.2015 22:13
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[OT] Google und Washington versuchen krampfhaft mehr Mädchen in Computerklassen zu bekommen: http://news.slashdot.org/story/15/02/02/1621236/wa-bill-takes-aim-at-boys-dominance-in-computer-classes


Sandmann
2.2.2015 23:17
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@Hadmut
es ging mir eigentlich nur darum mit selber ein Beispiel zusuchen das absurd klingt und ist und doch ähnlich beurteilt werden kann wie es jetzt gerade eben durch die Medien geht. Wenn der Ohrring die junge Frau tötete, dann ist bei meinem Beispiel ja auch entweder das Nagelbrett oder der Beton Grund der Todes jeder natürlich nicht Auslöser. Ein Gegenstand besitzt ja keine Motivation 😉


Joe
3.2.2015 1:01
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Google und Washington versuchen krampfhaft mehr Mädchen in Computerklassen zu bekommen

Finde ich gut, solange sie das nicht bei uns versuchen. Die amerikanische IT-Industrie ist der unsrigen Jahrzehnte voraus und wenn wir nicht mehr besser werden können, müssen die anderen eben schlechter werden.

Wenn die Mädchenprogrammierer dabei helfen, Produkte des neuen Quasimonopolisten Google an die Wand zu fahren, damit bspw. Vivaldi aus Island eine Chance hat, kann ich das nur begrüßen. Bei Microsoft hat Frauenpower mit dem Windows8-Fiasko schon große Erfolge feiern können. Weiter so!

Sorry, wenn ich ein bißchen zynisch bin. 😉


derdiebuchstabenzählt
3.2.2015 1:27
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@ Irgendwer

Hast Du überhaupt gelesen was Hadmut u ich uns geschrieben haben?

Siehst Du Hadmut, es hilft nicht der dickste Hinweis auf Ironie! Kannste glatt vergessen … 🙂


JochenH
3.2.2015 9:40
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@Tod:
In Deutschland werden im Jahr knapp 300 Personen Opfer von Gewaltverbrechen mit Todesfolge. Davon scheint die Hälfte in deiner Straße zu wohnen, ich halte das für Unfug. Wo lebst du denn?


JochenH
3.2.2015 10:13
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Aber es geht ja um Tugce. Was wohl immer klarer wird ist, dass sie nicht vorsätzlich erschlagen wurde, sondern ihr Tod eine tragische Verkettung von Zufällen war. Der Täter bleibt als Initialursache ihres Todes, da er nun mal in ihre Richtung hingelangt hat. Für mich sieht es aber vom Video eher so aus, dass sie auf den anderen Jungen aufgelaufen ist und eher hingefallen ist, als dass sie niedergeschlagen wurde.

Mein Bild ist, dass die Beiden gerangelt haben und Tugce unmotiviert da reingelaufen ist. Der Täter hat einen Schlag in ihre Richtung abgegeben und sie auch leicht getroffen, aber sie ist auch aufgeprallt auf den anderen Typen und dann hingefallen. Also blöder gehts kaum und die ganze Geschichte mit Zivilcourage können wir getrost vergessen.


Gorgo
3.2.2015 10:47
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NurSo
3.2.2015 11:55
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Stephan Fleischhauer
3.2.2015 12:01
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Wie soll man sich das eigentlich vorstellen, dass der Ohrschmuck durch den Aufprall in den Kopf gerammt wird? Daz hätte der Kopf erstens ziemlich exakt seitlich auf den Asphalt aufschlagen müssen – was das Video nicht hergibt – und zweitens wären da noch die Schultern im Weg.


HansG
3.2.2015 14:05
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Heute im Tagesspiegel:

Die junge Frau soll vor dem Schlag des mutmaßlichen Täters versucht haben, zwei junge Frauen vor Belästigungen durch den Mann und einer Gruppe weiterer Männer zu schützen.

Sowas darf dann meiner Meinunug nach zurecht als »Qualitätsjournalismus« bezeichnet werden. Man könnte als Leser fast auf die Idee kommen, dass ein unmittelbarer Zusammenhang bestehen würde.


Leon
3.2.2015 16:33
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Übrigens, OT, aber …

“683 Tage saß ein 71-jähriger Mann unschuldig im Gefängnis. Eine gerichtlich bestellte Gutachterin war zu dem Ergebnis gekommen, er habe seine Pflegetochter missbraucht. Dann stellte sich heraus, dass das Gutachten wissenschaftlichen Standards nicht genügte. Das LG Saarbrücken verurteilte die Gutachterin am Donnerstag wegen ihrer fehlerhaften Expertise zur Zahlung von 50.000 Euro.”

aus der lto

http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-saarbruecken-urteil-3o29513-gutachten-schadensersatz-schmerzensgeld-unschuldig-gefaengnis-missbrauch/

Fast 2 Jahre, in einem Alter, wo jeder Tag doppelt und dreifach zählt.


Leon
3.2.2015 16:44
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Wenn wir schon mal OT sind,

es gibt ja gelegentlich auch Lichtblicke in der ZO, wenn auch nicht unbedingt von deren eigenen Autoren:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-02/sexuelle-gewalt-sexualstrafrecht


anonKlaus
3.2.2015 17:07
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Der Schläger sollte sich auf den von Gott gesandten Papst Franziskus berufen:
“Wenn jemand mir wichtige Dinge beleidigt, muss ich ihm die Fresse einschlagen dürfen.”
http://edition.cnn.com/2015/01/15/world/pope-francis-punch/

Für Schläger und Mörder lohnt ein genaues Hinhören:
neben der Chewbacca-defense (Simpson-Mord) sollte man auch die Pope-defense in Betracht ziehen.


Günter
3.2.2015 23:00
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Nur noch eine Anmerkung zur Rücksichtnahme auf Anzeigenkunden:

Man erinnere sich an die Toyotas in Amerika, die plötzlich mit tödlichen Folgen beschleunigten. Die gängige Erklärung waren verrutschte Fußmatten und/oder klemmendes Gaspedal (oder doofe Amis, die Gas und Bremse nicht auseinanderhalten konnten). Durch eine Hardware-/Firmwareanalyse, die von einem Privatgutachter erstellt wurde, hat dann Toyota erheblichen Schadenersatz gezahlt. Beschrieben wurden die schweren Mängel und Verstöße gegen die üblichen Normen in einem Fachartikel: http://www.edn.com/design/automotive/4423428/Toyota-s-killer-firmware–Bad-design-and-its-consequences

Trotzdem hält sich die alte Erklärung hartnäckig. Ich hatte das Handelsblatt nach einem Artikel, in dem dieser Fall erwähnt wurde, mit obigem Link darauf aufmerksam gemacht. Aber nur wenige Wochen später, in der gleichen Rubrik, erschien der Unsinn trotzdem wieder. Ich vermute, dass man dem Anzeigenkunden Toyota nicht auf die Füße treten wollte.


Dirk S
4.2.2015 8:43
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@ Hadmut

> Die Nachrichtensprecherin sagte danach, dass sie an ihrem Ohrring gestorben sei, der sich in den Schädelknochen gebohrt und zum Schädelbruch geführt habe.

Schädelbruch durch Penetration des Schädelknochens mittels eines Ohrrings? Woraus hat der denn bestanden, gehärteter Krupp-Stahl? Ich fürchte, dass dort jemand ein paar Dinge durcheinandergebracht hat, denn irgendwie hat ein Ohrring zuwenig Energie um einen Schädelbruch hervorzurufen, selbst bei einem Eindringen in einen der Schädelnähte. Der Schädelbruch und die nachfolgende Hirnblutung könnte die Todesursache sein (was auch den bisherigen Informationen entsprechen würde), aber für einen Schädelbruch braucht es schon einiges an (meißt stumpfer) Gewalt. Irdendwie klingt das für mich unausgegohren.

Aber vielleicht hat auch nur jemand ein längeres Interview sinn- und zusammenhangsentstellend umgeschnitten. Wäre nicht das erste mal.

Im gestrigen Artikel auf SpOn zur Klageerhebung steht auch nichts von einem Ohrring (nicht das der Spiegel eine super Quelle wäre), allerdings wird geschrieben, dass die Klageschrift nicht einmal auszugsweise veröffendlicht werden soll, damit die Hauptverhandlung nicht vorweg genommen wird. Mal abgesehen davon, dass das die richtige Herangehensweise in so einem Fall ist, reduziert das die Glaubwürdigkeit der Ohrring-Berichterstattung doch erheblich. Hört sich wirklich nach Gerüchteküche an, um die Story nicht kalt werden zu lassen.

Zweifelnde Grüße,

Euer Dirk


Sandmann
4.2.2015 8:57
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Wenn kein berechtigtes Gefühl der argwohn gegenüber unserer Rechtssprechung bestehen würde, müßten man solch einen Fall auch kaum groß an die Glocke hängen. Solange jedoch eine Zwei- oder Dreiklassen Justiz (gefühlt)herrscht geistert der totalitäre Kleister -alles ist supi just “listen and believe” eben durch die Medien!

Denn wer es immer noch nicht geschnallt hat, es gibt eben Gleichere und anders-Gleichere. Die einen knallhart, die anderen IMMER unter ideologischen und die Anderen nach finanziellen (gut Vernetzten) Gesichtspunkten verurteilt oder verschont… ganz einfach!


Sandmann
4.2.2015 9:03
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Dazu mal ein Beispiel aus meiner EIGENEN Erfahrung um 1993 herum. Ein Typ aus dem Lybien, vollkommen irre hat alle tyranisiert dem der begegnent ist. Jeden abgezogen, geschlagen und so weiter. Mit über 30 Anzeigen oder Vermerken bei der Polizei lief der immer noch rum als wäre dies hier seine kleine Kampfzone wo er waltet und schaltet wie er will. Er hat irgendwann von Kurden so auf die Fresse bekommen und dann war Ruhe. Die Polizei oder die Verantwortlichen “Pädagogen” haben den Absichtlich hier amok laufen lassen.
Der Typ war auch kein Einzelfall in Berlin.
Ich hatte einmal die Ehre dem Typ zu begegnen und ich kann mich heute, 2015 noch daran erinnern. “Ey, wechsel ja”. ? Danach bin ich einfach relativ schnell weiter denn ich wußte wer der war!
Aber der Punkt ist erst als andere Spinner den wegprügelten war Ruhe…


Missingno.
4.2.2015 11:38
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Was stimmt nun? Ohrring oder nicht Ohrring?

Ganz einfach: beides! Schrödingers Ohrring. So lange die Informationen nicht bis zur Presse gelangt sind, ist beides wahr. Da soll noch einer “Lügenpresse” sagen. 😉