Ansichten eines Informatikers

Ebola? Was ist das denn?

Hadmut
22.11.2014 22:35

Wisst Ihr, was mir die Woche so aufgefallen ist?

Man hört fast nichts mehr über Ebola. Doch, schon, in Berlin und Hamburg gab’s wieder mal Ebola-Alarm (*gähn*). Aber in Afrika? War da was? Wird’s denn mehr oder weniger? Gibt’s da in den betroffenen Länder denn noch Ebola-Kranke? Oder gibt’s da überhaupt noch Gesunde? Hat da jemand die Presse abgeschaltet oder interessiert die es nicht mehr, wenn’s langweilig wird?

Ging’s etwa drum, hier die Panik wieder abzukühlen? Ich hatte Anfang Oktober ne Halsentzündung, so ne Art grippaler Infekt light. Nur begrenzt, aber dummerweise genau am Kehlkopf. Ich war zwar weitgehend fit, habe mich aber beim Sprechen und Husten angehört wie der dritte Weltkrieg. Ich geh in die U-Bahn, huste zweimal, und alles flüchtet, ich habe ein Abteil für mich. Da merkte man so richtig, dass durch die Ebola-Dauerberichterstattung die Leute eine Wahnsinnspanik vor allem hatten, was irgendwie ansteckend sein könnte.

Und nun? Alles vergessen. Interessiert keine Sau mehr. So vorgesternnachrichtig wie Rinderwahnsinn. Bei dem gab’s auch ne Riesen-Panik und dann hat man nie wieder gehört, was noch draus geworden ist.

Update: Oh, das heute-journal bringt doch gerade etwas über Ebola in Liberia.

15 Kommentare (RSS-Feed)

Norbert_G
22.11.2014 23:33
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“Must see!”:

H5N1 antwortet nicht – Auf der Suche nach dem Killervirus

http://www.youtube.com/watch?v=Q9-ha2timl4

Grundlagenwissen, wie Epidemien so aufkommen. Und wie die achsovielen jährlichen Grippetoten so ermittelt werden.
Danach kann man BSE, Schweinegrippe und Ebola vieleicht besser verstehen.


Thomas Bliesener
22.11.2014 23:47
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Fast schon wieder vergessen: zwischen Rinderwahn und Ebola gab es noch die Schweinegrippe, die seinerzeit bekanntlich die Bevölkerung wie die Fliegen sterben ließ. Hier im Ursprungsland Mexiko ließ sich eine phantastische Massenhysterie beobachten.

Beim Schwimmunterricht meiner Kinder saß ich mit leichter Erkältung allein auf einer Bank, während sich die Mütter der anderen Kinder auf der anderen drängelten. Wenige Tage später hatte ich dann beide Bänke für mich allein, weil keiner mehr kam. 😉

Mir fiel damals auf, daß Frauen deutlich mehr Panik schoben. Schwimmen und Karate (beides von Lehrern im Möbelpackerstatur) wurden weiter angeboten, meine Tochter hatte zeitweise praktisch Privatunterricht. Ballet, Turnen und Grundschule, alles von Lehrer*innen* geleitet, fielen aus.

Daß es zur gleichen Zeit mehr Todesfälle durch das deutlich unangenehmere Denguefieber gab: egal. Auch die durchschnittlich vier Verkehrstoten und noch mehr Morde täglich allein im Bundesstaat interessierten nicht. Das waren bestenfalls Randnotizen in der Zeitung. Stattdessen sah man Motorradfahrer ohne Helm, aber mit Mundschutz. Autolenker unangeschnallt, aber mit Mundschutz und Kleinkind auf dem Schoß.

Uniangestellte und Mitarbeiter anderer öffentlicher Einrichtungen mußten anstatt zu arbeiten Dienst an Eingangskontrollen schieben und zu jedem Besucher jeden Morgen dämliche Fragebögen ausfüllen (Haben Sie Kopfschmerzen? Haben Sie Fieber?). Der Rektor einer Uni brüstete sich damit, daß man die Kontrollen zu 100 % erfüllt habe. Daß er in der gleichen Zeit die Unibibliothek für eine Feier eine Woche lang sperren ließ und damit Lehre und Forschung stark beschränkte: egal.

Antikakterielles Gel (gegen Viren?) wurde einem allerorten aufgedrängt. In der Schule war die Benutzung beim Betreten sogar Pflicht. Bei manchen Mitmenschen wäre Händewaschen vielleicht die bessere Option gewesen, wenigstens einmal am Tag, aber so ein Gel ist halt bequemer.

Ab und zu kommt eine Notiz über die Zahl der Neuinfektionen, die es weiterhin gibt, aber das Thema ist aus den Schlagzeilen. Von Panik und Gel ist inzwischen nichts mehr zu sehen. Bis zur nächsten Sau.

Mich hat es erschreckt zu sehen, wie schnell so eine Panik um sich greift. Viele öffentliche Veranstaltungen wurden abgesagt, und es hätte wohl nicht viel gefehlt, und die Supermärkte hätten geschlossen. Ich habe nicht erst seitdem eine Kiste mit Lebensmitteln für ein paar Wochen. Alles, was es im Sonderangebot gibt und was man lange liegen lassen kann, kommt dort hinein. Das nächste Virus kommt bestimmt. 😉


Jim
23.11.2014 10:35
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@ Helmut.

Das kann ich Dir erklären. Wenn Du mal bei Amazon schaust, wie die Bestände über die letzten Wochen an Schutzmaterialien (Masken, Anzüge und insb. Filter) abgenommen haben… dann ist es preislich wie strategisch sinnvoller, wenn man gegen eine “Awareness” arbeitet.

Das ging die letzten Wochen fast aus dem Ruder… hat man manipulativ PR Technisch nochmal gut wieder hingebogen. Alle Achtung Presse! 😉

Der Nebengrund ist aber, dass die Infektionen nach wie vor expondenziell steigen. Von Erfolgsmeldungen bei den von allen Ländern gelieferten Impfstoffen hört man interessanterweise gar nichts. Wobei ich denke, dass die direkt an die jeweiligen Führungen und Eliten gegangen sind (“Stabilitätssicherung” der Gesellschaft). Insofern werden die nicht großflächig eingesetzt und wenn bekommt man nix mit.

Ich arbeite in einem Bereich, wo man mit der Thematik umgehen muss. Fazit: Ich habe vor ein paar Wochen 800 Euro für Schutzausrüstung augegeben! Dinge die “langfristig” Nutzbar sind. Und vorallem keine Einmalartikel. Für Privat muss man (allein aus finanziellen Erwägungen – 800 Euro waren extrem günstig) aus einer Mischung zwischen herkömmmlichen Schutz und ABC Schutzausrüstung fahren. Mann muss davon ausgehen, dass man mit dieser Ausrüstung einen Zeitraum von 6 Monaten bis 1,5 Jahren überbrücken muss.

D.h.

1. Kann man ohne Ausrüstung schlicht mit 50%iger Wahrscheinkeit NICHT überleben!
2. Kann man mit billig Baumarktausrüstung mit 50%iger Wahrscheinlichkeit NICHT überleben – dazu gleich noch was.
3. Braucht man “gehärtete” militärische Ausrüstung, gepaart mit aktuellen professionelle Schutzkomponenten, wie Maske und P3 Filter von 3M, Dräger usw.

Eine verlässliche Flüssig-(Hand)-Desinfektion ist nicht druchführbar! Nicht mal im Pro-Umfeld! (hier experimentiert man gerade mit UV Lampen, gegen die Viren wie Ebola keine Ressistenzen bilden können –> Tipp @ home! 1h Einwirkzeit) Es ist technisch Stand heute Unmöglich die Erregermenge auf die notwendige Zahl von unter 1 bis 10 zu bringen. D.h. jede Oberfläche oder Objekt bleibt kontaminiert und damit infektiös!

—> Schmierinfektion! Und genau diese bekommt man in unserer heutigen Gesellschaft nicht in den Griff! Türklingen, S-Bahn, Geldscheine… einfach alles! Wir haben keine Chance! Aber auch gar keine! In jedem Krankenhaus braucht es unter Mitarbeiter, nur 3 Tage bis sich Magen-Darm Infektionen auf jeder Station ist (D.h. Stuhlgang kommt in Mund eines JEDEN!). Wir haben bis heute keine Möglichkeit geschaffen, berührungsfrei mit unserer Gesellschaft im Alltag zu Interagieren. Da helfen die 5 touchless Seifenspender auch nix.

—> Bio Aerosol! Jede (eingeatmete) Hautschuppe ist infektiös. Nein, sie löst zuverlässig die Krankheit aus! Jede Feuchte aussprache, kann in einem Bus z.b. im Winter mit 100% Luftfeuchtigkeit zu einem Aerosol werden und damit zu einer Erregerwolke, die zuverlässig jeden infiziert. Man bekommt allein schon eure Wäsche, durch Waschen nicht uninfektiös, wenn sie mal aus dieser Wolke kommt. 2 Wochen lang nicht.

Ich will hier jetzt nicht noch mehr schreiben. Aber Fakt ist, wenn wir das hier ins Land bekommen, in Form von jemand läuft bewusst duch die Stadt und weiß was er tut oder “Ups!” wir haben eine Busladung Menschen gerade eingeführt und niemand weiß wo sie sich gerade aufhalten… dann ist es zu spät. Dann ist es nicht mehr kontrollierbar und eine Ausbreitung unvermeidlich. Die Leute werden sich dann an allem und überall infizieren – und das ist der Punkt: Weil es technisch praktikabel und von der compiance keinen praktikablen Schutz für die breite Bevölkerung gibt, der druchführbar wäre! Man kann nur sich und seine Liebsten schützen. Mehr nicht. Und auch nur wenn man seine Schutzausrüstung als Fluchtausrüstung versteht und so schnell wie möglich das Land verlässt und 6-1,5 Jahre in die Einöde zieht.

800 Euro sind sehr wenig gewesen, wenn sie zwischen Leben und 50% Tod entschieden. (50% ist bei einer 4 köpfigen Familie aber zuviel!!!)

Wer jetzt (nur menschlich) denkt er kann mit der Schmalspurvariante (P1 oder P2 Baumarkt 10 Euro Maske) irgenwas reißen: Es verlängert eure Infektion lediglich um ein paar Stunden oder Tage.

Ich wünsche Euch viel Glück bei all dem was kommen mag.

Ciao


quer
23.11.2014 10:39
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Wenn Menschen massenhaft durch Ebola umkommen, dann hat das nicht zuletzt mit dortigen Sitten und Gebräuchen erheblich zu tun und auch damit, daß Intelligenz und Tatkraft auf dieser Erde recht ungleich verteilt sind.

Indem man nach erster Aufregung jetzt darüber schweigt, hindert es hiesige Menschen daran, sich etwas näher mit diesen Komplexen zu beschäftigen und Schlüsse zu ziehen. Und das wäre wohl das Letzte; Autobahn gewissermaßen. Schon fast “rassistisch”.

Es muß wohl auch verhindert werden zu bemerken, daß vermittels Ebola etwas weniger Afrika nach Europa schwappt.


Beipflicher
23.11.2014 11:29
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Sind denn noch Niemanden die stringenten Parallelen zur AIDS-Hype aufgefallen ? – Denn was überschlugen sich seinerzeit diese Möchtegern–MSM in Horrorszenarien bzgl. 90%-igen Verrecken der europäischen Bevölkerung bis zur Jahrtausendwende. –

Und kommen se heute mit der Behauptung ihre tollen Kampagnen hätten eine Massenepidemie verhindert, kann man nur lachen. Solche Latex-Membranen, die als grosser Zauber gegen die pösen HIV-Viren beweihräuchert wurden, mögen zwar Objekte von Zellengrösse (z. B. Spermien) aufhalten, aber für die winzigen Viren taugen sie soviel wie Fischernetze zum Fangen von Wasserflöhen.
Das lief übrigens alles in trauter Simultanität mit der knieschlotternden „Dschörrmän Angst“ vor dem erschröcklichen Waldsterben.
Als ausgedörrte Sahelzone wurde Mitteleuropa halluziniert, von Myriaden Baumleichen gepflastert.
Auch hier zieht die verlogene Behauptung, nur rigoroser „Umweltschutz“ hätte die Katastrophe verhindert nicht. – Denn die meisten europ. Nachbarn lachten sich allenfalls über die hosenscheißerischen „Dschörmänns“ schief, und trotzdem ist nix von den paranoiden Horrorvisionen eingetreten.


kardamom
23.11.2014 12:03
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…nun ja, immer alles eine Frage der Relationen und der Risiko-Abschätzung.

Ebola: derzeit zwischen 5’000 und 6’000 Tote in drei Staaten, die zusammen etwa 20 Millionen Einwohner haben.

Multiresistente “Krankenhaus-Keime”: mehr als 15’000 Tote in einem Staat, der etwa 80 Millionen Einwohner hat.

Quelle: https://www.bluewin.ch/de/news/wissen—technik/2014/11/20/medien–mehr-tote-durch-resistente-keime-in-kranke.html

Infektionsweg Ebola: Direkter Körperkontakt mit des Erkrankten. Kann man vermeiden.

Infektionsweg MRSA: Bringt dir der Chef-Arzt per Skalpell und ungewaschenen Händen. Ist aber schwierig zu vermeiden, wenn Du in Vollnarkose bist.


euchrid eucrow
23.11.2014 12:12
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dafür bekommt man aus dem radio den hinweis, man möge sein geflügel doch bitte im stall lassen. wegen vogelgrippe und so.


Neo
23.11.2014 12:17
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Die Menschen haben eben ein kurzes Gedächtnis. Oder, mit anderen Worten: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Die Medienmacher wissen ziemlich genau, daß Nachrichten ziemlich schnell ihren Aufmerksamkeitswert verlieren. In der ersten Zeit springen noch ganz viele Leute darauf an, das flaut dann ab, bis es schließlich heißt: Ach ja, da war mal was.

Letztendlich geht es nicht um die Menschen die da an einer ziemlich fiesen Krankheit reihenweise draufgehen, sondern um die Aufmerksamkeit die ich mit der Nachricht generieren kann. Dabei gilt: Schlechte Nachrichten sind die besten Nachrichten.

Mit nichts kann man so gut arbeiten wie mit irgendwelchen Katastrophenmeldungen. Ob es sich um das Waldsterben, den Rinderwahn, die Schweinepest, Ebola oder die Klimaerwärmung handelt ist dabei völlig egal. Nur ist das Thema eben irgendwann ausgelutscht, hat seinen Aufmerksamkeitswert (denn nur auf den kommt es an) verloren und verschwindet daher aus den Medien. Wenn man irgendwelche Spendenaufrufe (oder Spendengalas) veranstalten kann bleibt das Thema ein wenig länger präsent (es gibt dann ja Geld zu verdienen) aber letztendlich geht es nicht um die Menschen, sondern um das Geld das man mit ihnen (bzw. ihrem Schicksal) verdienen kann. Ein letztes Mal Aufmerksamkeit erfährt ein Thema bestenfalls noch einmal in den berühmten Jahresrückblicken, das war es dann aber auch.

P.S.: Mir haben schon ein paar Leute attestiert, daß meine Weltsicht eine recht zynische ist, aber leider gibt mir die Realität immer wieder recht.


Norbert_G
23.11.2014 14:28
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An die H5N1-Vogelgrippe kann ich mich noch gut erinnern. Zu der Zeit querte ich einige male die Grenze nach Polen. Auf deutscher Seite tobte die Seuche, Hühner hatten Ausgehverbot oder es wurden gleich ganze Bestände – auch von Hobbyzüchtern! – liquidiert. Nach Polen jedoch traute sich H5N1 nicht, dort war Normalität angesagt. Die einzige Abwehrmaßnahme der polnischen Grenzer war eine feuchte Matte zur Reifendesindektion, über die man fahren mußte – vermutlich mit Weihwasser getränkt. Das war ganz großes Kino.

Als die schreckliche Schweinegrippe anhub, verfolgte ich aufmerksam die täglichen Verlustmeldungen aus den Medien und fragte mich ständig, wie zum Teufel man aus diesen mageren Zahlen (ahnend, daß man hierbei mit den Zahlen nicht geizte) eine Pandemie basteln wollte? Doch, man konnte. Man, also die Magier der WHO, “wußten”, daß es noch ganz schlimm kommen würde. Und nur der fleißige Abverkauf der weltrettenden Impfstoffe, würde dieses Schweinearmaggedon aufhalten.
Und auch unsere gütige Regierung kaufte für Millionen – oder warens Milliarden? – Impfstoff fürs Volk; für die Politiker und hohen Bematen eine Edelversion und für den Pöbel eine Billigversion.
Wer von euch hat sich das Zeug einpfeifen lassen? Ich kenne niemanden. Die Schweine und die Menschheit haben auch ohne Impfung die Katastrophe überlebt. Mittlerweise hat man das Zeug – nicht ganz kostenfrei – auf den Müll geschmissen. Aber warum sollen die Politiker unser schönes Geld nur Goldman-Sucks in den Allerwertesten blasen?

Ebola ist mir seit Jahrzehnten in Erinnerung; es ist eine Traditionsseuche in manchen Teilen Afrikas. Sie flackert auf, wer noch kann – und nur die Gesunden können noch – rennt schnell weg. Freundlicherweise zeigt sich Ebola sehr schnell und unmißverständlich an, was auch den Unkundigen die Diagnose und die Quarantäne erleichtert. Da das Ebola-Virus recht instabil ist, kann man bald wieder zurück zum Ort des Schreckens. Bis zum nächsten Besuch von Ebola.
Backaroma hat ja bereits den Krieg gegen Ebola ausgerufen und seine Marines in Marsch gesetzt. Mit Maschinengewehr und Granaten wird jetzt Ebola der kurze Prozeß gemacht (wir bevorzugen “Brunnenbohren” und “Schulen aufbauen”) wozu es natürlich auch einiger Militärbasen bedarf. Ebola wird wohl wieder verschwinden, die US-Militärbasen garantiert nicht. Nur Verschwörungstheoretiker fragen sich, welche bedeutenden Rohstoffe der USA der liebe Gott denn in Nigeria verbuddelt hat …

Nur mal so, wie von der Ebola-Front so berichtet wird:
http://www.youtube.com/watch?v=gn-vgClT8B0
http://www.youtube.com/watch?v=pyKTIWU7Ppw


Michael
23.11.2014 17:38
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@Thomas Bliesener: Sehr viele solche Gele sind nach 60 Sekunden auch viro”zid”.

Undzumthema: http://reddit.com/r/ebola

“Niemand” berichtet mehr? Deutsche sind schon ein komisches Völkchen.


Karsten Hunscheid
23.11.2014 20:46
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Ebola ist sicher noch nicht vorbei, nur weil unsere bezahlten Schreiberlinge andere Interessen haben. Russland muss gerade wieder gedisst werden, wen interessiert bei der beglückenden Ideologie die Medizin?

Direkt in den betroffenen Ländern wurde und wird durch die Dauer-Quarantäne ein immenser wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Schaden angerichtet, den diese Staaten so schnell nicht kompensieren können. Die dadurch ausgelöste Armut und Perspektivlosigkeit wird dann auch dubiosen Vereinen Zulauf bescheren, was besonders in den auch schon vor Ebola instabilen Regionen fatal werden könnte, weil gewaltvoll.

Die dadurch ausgelösten Unruhen, die vielleicht auch bürgerkriegsähnlich werden können, werden dann auch den Rest der Welt betreffen.

Ein fast sicherer Kandidat für bürgerkriegsähnliche Zustände ist Liberia, das einen solchen Krieg, der 14 Jahre dauerte, gerade einmal 10 Jahre hinter sich hat. Sämtliche zivilen und wirtschafltichen Strukturen, die in dieser kurzen Zeit aufgebaut werden konnten, sind kaum so widerstandsfähig, eine so lange Quarantäne unbeschadet zu überstehen. In den betroffenen Ländern herrscht zudem noch häufig weit verbreitet das Bauerntum und die Bauern werden aufgrund der gesperrten Handelswege seit Monaten ihren Kram nicht mehr los oder können geeignet ihr Feld bestellen, d.h. man hat gute Voraussetzung, für großen Hunger nächstes Jahr.

Daß unsere Medien sich damit nicht beschäftigen, dürfte zum Großteil an deren schlichter Inkompetenz liegen, wichtige Themen erstens zu bemerken und zweitens richtig zu recherchieren. Wie gesagt, Russland ist gerade einfach geiler, ausserdem muss man da nur sagen, daß Putin kaka ist und schon hat man alles richtig gemacht.

Die ZEIT hat zumindest latent darauf reagiert und bringt jetzt eine Serie über das Problem unwirksam werdender Antibiotika (Massentierhaltung und zu häufige Verordnung durch Ärzte) und Monopolbildung bei der Produktion spezifischer Antibiotikatypen (für einen bestimmten Antibiotika-Typ gibt es in Europa nur noch einen einzigen Hersteller, was angesichts von MRSA, 3MRGN und 4MRGN kein kleines Problem ist…wobei bei 4MRGN ohnehin nichts mehr hilft, was auch nicht gerade etwas ist, auf das wir allzugut vorbereitet sind. Genau genommen können wir Menschen mit 4MRGN gerade nur isolieren und sterben lassen – so wie die in Afrika es mit den Ebola-Patienten machen müßen).

Jedenfalls sollte jedem wissenschaftlich gebildeten Menschen klar sein, daß wir um das Thema der resistenten Keime mittelfristig nicht herum kommen werden. Das Ebola der westlichen Welt heißt MRSA, 3MRGN und 4MRGN (zumeist Schmierinfektionen). Aber das darf man nicht zu breit treten, sonst trauen sich die Leute nicht mehr in die Hospitäler.


Heinz
23.11.2014 21:19
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> Antikakterielles Gel (gegen Viren?)

Natürlich, das zerstört den Säureschutz(Bakterien-)Mantel der Haut und schwächt so dein Immunsystem.
Hauptsache man hat etwas getan.


Dirk S.
24.11.2014 10:22
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@ Hadmut

> Update: Oh, das heute-journal bringt doch gerade etwas über Ebola in Liberia.

Spricht meiner Ansicht dafür, dass man auf Seiten der Medienschaffenden die Ebola-Übersättigung vermeiden wollte und sich das potentielle Dauerthema so noch für einige Zeit erhalten will. Dann kann man ab und zu wieder Ebola-Panik schüren und hat einen Aufhänger für schlechte Zeiten, denn Ebola wird uns noch lange erhalten bleiben. Nachrichten-Recycling sozusagen.

Recycligfreie Grüße,

Euer Dirk


Zaphod B.
24.11.2014 12:14
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Auf Madagaskar gab es bereits 40 Tote durch Pest. 119 Menschen sind infiziert.
Scheint aber niemanden so richtig zu interessieren …
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/reisemedizin/gesundheit-schon-40-durch-pest-auf-madagaskar_id_4293663.html


Dirk S.
26.11.2014 12:06
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@ Zaphod B.

> Auf Madagaskar gab es bereits 40 Tote durch Pest.

Die Pest ist heilbar und hat ihreren Schrecken verloren. Allenfalls eine Epedemie mit ein paar hunderttausend Toten würde es noch in die Nachrichten schaffen. Aber wie geschrieben, der Pesterreger ist behandelbar, der der Ebola nicht. Das macht den Schrecken aus und damit den Nachrichtenwert. Wobei wir beide bestimmt einer Meinung sind, dass das pervers ist.

Pestfreie Grüße,

Euer Dirk