Ansichten eines Informatikers

Korrelationen und Kausalitäten

Hadmut
24.7.2014 18:25

Und auch heute wieder eine neue Episode aus der nie enden wollenden schrecklichen Serie „Korrelationen sind keine Kausalitäten”. Zum Wohle!

16 Kommentare (RSS-Feed)

Manfred P.
24.7.2014 18:49
Kommentarlink

Das hatte ich tags zuvor bei Spektrum gelesen. Der Effekt sei quantitativ ziemlich klein. Also habe ich das ganze direkt als Gesülze abgetan, zumal es keine Statistiken über die Anzahl von Fehlgeburten und das Geschlecht des Fötus bzw. sein komplett sozial konstruiertes Gender ( 🙂 ) gibt.


Robert S.
24.7.2014 19:31
Kommentarlink

Zitat: “Denn da männliche Embryos nur ein X-Chromosom haben, sind sie anfälliger und haben geringere Überlebenschancen im Mutterleib. Deshalb sei die Gefahr einer Fehlgeburt größer, wenn die Frau einen Jungen erwartet, so Hamoudi.”

Das ist aber eine gravierende biologische Ungerechtigkeit! Hier müssen dringen Gleichstellungsmaßnahmen ergriffen werden! 😉


Matias
24.7.2014 19:43
Kommentarlink

Zum Thema Schabernack mit Korrelationen passt dieser link ganz gut:
http://www.tylervigen.com


Stephan Vollmer
24.7.2014 21:10
Kommentarlink

Also irgendwie verwirrt mich jetzt der Text.

Überschrift:
Forscher finden Erklärung

im Text:
Eine vorangegangene Studie stützt Hamoudis und Nobles’ Annahme.

Was denn nun Annahme damit erstmal legitime Hypotese die an der Wirklichkeit gemessen werden kann oder eben Ursache, und damit mal wieder wie so oft.

*verwirrt*

Stephan Vollmer


_Josh
24.7.2014 22:02
Kommentarlink

Melania Botica + Focus, ’nuff said.

PS: Hadmut, wie kommt’s, Dreck dieser Art überhaupt auf der Uhr zu haben?


Hadmut
25.7.2014 0:46
Kommentarlink

> PS: Hadmut, wie kommt’s, Dreck dieser Art überhaupt auf der Uhr zu haben?

Hab ich nicht auf der Uhr. Aber die Leser sind fleißig und schicken mir alles zu.


Luc
24.7.2014 22:59
Kommentarlink

Wobei man hier natürlich sagen muss, dass zumindest die betreffenden Forscher keine Korrelation für eine Kausalität hielten, sondern die Korrelation lediglich zum Anlass nahmen, nach einer Kausalität zu forschen. Der Tenor des Artikels, der keinen Raum für die Überlegung lässt, es könnte eine Kausalität auch schlicht überhaupt nicht existieren, gut. Geschenkt 🙂


aristo
25.7.2014 2:44
Kommentarlink

Hehe, natürlich ist eine Korrelation auf den ersten Blick keine Kausalität. Auch oft auf den zweiten Blick nicht.

Es gibt nun mal keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Miniröcken und steigenden Aktienkursen.

Leider ist es so, das man dem “Normalbürger” jede Drecksinfo verkaufen kann.

Und hier taucht eine Korrelation auf, der ich noch nicht näher nachgegangen bin.

Kann man dem “Normalbürger” immer dümmere Infos verkaufen, weil unser Bildungssystem immer Dümmere hervorbringt, oder werden durch diese Infos selbst Kluge immer dümmer?

Das wäre doch mal eine Forschung wert, mit entsprechender Förderung natürlich.


Na super, endlich bringt mal jemand Licht ins Dunkel. Bevor noch mehr Mythen entstehen wie z.b.:

> Wollen Sie ein Mädchen zeugen, sollten Sie die Missionarsstellung
> wählen, möchten Sie einen Jungen, sollten Sie im „Doggy Style” Sex
> haben, so eine wissenschaftliche Empfehlung.

🙂


Missingno.
25.7.2014 10:25
Kommentarlink

@Action Jackson
Na, wenn man jetzt die beiden “wissenschaftlichen” Untersuchungen kombiniert, heißt das, das gestreßte Paare eher in der Missionarsstellung tätig sind, während “Doggy Style” von den Entspannten bevorzugt wird. Vielleicht ist aber auch die Stellung ursächlich für das Klima? 😉

@Robert S.
Eigentlich, ja. Aber vermutlich ist das die “Gleichstellungsmaßnahme”. Positive Diskriminierung vom Mutterleib an.


MichaelB
25.7.2014 13:04
Kommentarlink

Rätselhaftes Phänomen: “Stets werden in und nach männermordenden Kriegen, in Hunger- und Notzeiten verhältnismäßig mehr Knaben geboren als in ruhigen, “guten” Zeiten.”
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44449433.html

Hatten die damals noch ein rettendes X-Chromosom? Sind wir mitten im Involutionsprozess oder im schwarzen Sommerloch?

Wem soll ich nun glauben?


C
25.7.2014 14:26
Kommentarlink

Oooh Hadmut, es gibt schon wieder ein neues Geschlecht!

http://www.zeit.de/wissen/2014-07/sapiosexualitaet-worte-von-morgen

Gleichstellung von Intelligenz und Sex, juhuu!


kokko
25.7.2014 19:18
Kommentarlink

Hatte mal gehört (Entwicklungspsychologie Thema irgendwas von wegen Krisen [von Außen] und deren Einfluss während verschiedener Zeitpunkte im Leben), dass in schlechten Zeiten (Krieg/Nahrungsmittelengpässe/Wirtschaftskrisen) mehr Mädchen geboren werden und weniger Jungen. In guten Zeiten werden dann mehr Jungen geboren… und das männliche Babys und Kleinkinder empfindlicher/anfälliger sind als weibliche.

Wenn das stimmt dann gibt es doch vielleicht auch eine Kausalität

A) gestresstes Paar (Stress durch Beziehung)

zu
B) (überlebende) Kinder sind häufiger weiblich

+

C) Trennungen sind häufiger

da ist die Kausalität A zu B und A zu C halt bloß nicht B zu C. Dies macht aber zumindest nen tollen Aufhänger für eine Zeitungsüberschrift.


kokko
25.7.2014 19:34
Kommentarlink

und bevor jemand kommt, dass Stress nicht das Geschlecht von Babys bestimmt sondern die Chromosomen formuliere ich das auch lieber noch aus:

vielleicht produzieren gestresste Männer (Beziehungsstress/Krieg/Hunger…)
– weniger “männliche” (=Y-Träger) Spermien und oder
– durch den Stress sind vor allem männliche Spermien in ihrer Leistungsfähigkeit beeinflusst/fehlgebildet, kommen nicht bis zur Eizelle oder falls sie es dorthin schaffen, kommen sie seltener als normalerweise rein (=seltenere Befruchtung von Eizelle durch männliches Sperma)

Falls es stimmt, dass unter schlechten Bedingungen besonders männliche Kinder negativ beeinflusst sind oder gar sterben, wäre es ja nicht ganz abwegig, dass männliches Sperma auch schon besonders unter schlechten Bedingungen leidet (eingeht/häufiger als sonst Fehlbildungen hat, zu schwach ist um die Eizelle zu befruchten etc pp)… ist allerdings nur Spekulation meinerseits. Weiß nicht inwieweit das medizinisch/biologisch beforscht ist.


kokko
25.7.2014 20:15
Kommentarlink

@MichaelB
25.7.2014 13:04

Ah also ist es genau andersherum als ich oben überlegt habe, um es dem Artikel anzupassen: es werden in schlechten Zeiten mehr männliche Kinder gezeugt (=/= geboren) und in guten Zeiten weniger als zuvor aber immer noch mehr männliche als weibliche.

Das mit den schnelleren -da kürzeren/leichteren- männlichen Spermien
+
die bessere/schwerer durchdringliche Hülle der Eizelle aufgrund besserer Ernährung klingt gut. Das werd ich mir merken bis was überzeugenderes kommt.

Wenn in guten Zeiten die männlichen Spermien auch als erste beim Ei sind aber dann am Ende doch mehr weibliche Spermien Plätze stehlen (als sie im Vgl in schlechten Zeiten bekommen), bedeutet das dann nicht, dass männliches Sperma schwächer ist bei der Eizellmembrandurchdringung und nur öfter männliche Kinder gezeugt werden weil
– die männlichen Spermien schneller beim Ei sind (=Zeitvorsprung)
– in schlechten Zeiten dann noch die Eizellmembran dünner ist und dadurch häufiger männliche Spermien ins Ei vordringen können bevor die weiblichen ankommen und sich ans Werk machen (=weniger Widerstand)

dh wenn man männliche und weibliche Spermien gleich vors Ei setzt und so die männlichen keinen Zeitvorsprung mehr haben & wenn dann auch noch die Eizellmembran dicker ist, dann rackern sich die männlichen ab aber die weiblichen befruchten dann häufiger das Ei
=> wenn sie einmal da sind schaffen es weibliche Spermien schneller ins Ei als männliche???


Dirk
25.7.2014 22:55
Kommentarlink

Also, wenn ich mir den Artikel ansehe, würde ich wie kokko auf die Spermienqualität tippen. Ich weis, dass bei Zeugungsproblemen dem Mann empfohlen wird, rauchen und Alkohol bleiben zu lassen und Stress abzubauen. Das erhöht die Spermienqualität. Wäre in auf jeden Fall einleuchtend.

Beste Grüße,

Euer Dirk