Ansichten eines Informatikers

Forschungsgebiet “Feministische Biologie”

Hadmut
16.6.2014 20:23

Jetzt geht’s dann zur Sache.

Ein Leser hat mich gerade auf diese Webseite hingewiesen, die ihrerseits auf diese Seite der University of Wisconsin-Madison verweist.

Sie wollen die männliche Dominanz (Lacher: Da machen inzwischen schon mehr Frauen als Männer den Abschluss) überwinden und bieten jetzt eben ein post-doc program dafür an.

Feminist biology – which attempts to uncover and reverse gender bias in biology – will be the focus of a new, endowed fellowship in the Department of Gender and Women’s Studies at the University of Wisconsin-Madison.

Könnte man nun so verstehen, dass sie mit ihrem bisherigen Gender-Quatsch nicht auf genug Resonanz gestoßen sind und sich ihre „Biologie” jetzt eben selbst machen. So wie die Bibel-Fundis da ihre Biologie-Version mit der Schöpfung produzieren.

Feminist biology aims to develop new theory and methods in biology that reflect feminist approaches, and “is raising new questions and suggesting novel solutions,” says Hyde.

Ähm. Ja.

“Feminist analysis in science has already revealed and challenged scientific errors resulting from gender bias on the part of scientists, including ways in which observer bias distorted our understanding of primate behavior,” Hyde adds. “Even on the cellular level, the biology of sex determination in the embryo was initially misunderstood because scientists assumed that the Y chromosome would have a leadership role.”

Seltsam nur, dass da so gar nichts kommt, wenn man an den Fakultäten mal nachfragt, wo denn diese angeblichen wissenschaftlichen Belege sind. Letztlich nur eine Camouflage-Formulierung dafür, dass man Wissenschaft schlichtweg ablehnt, wenn sie nicht die gewünschten Ergebnisse liefert. Die Ideologie gibt das Ergebnis vor, und Wissenschaft hat gefälligst dafür zu sorgen, dass sie diesen Vorgaben entspricht.

Wer finanziert so einen Schrott?

The Wittig Postdoctoral Fellowship in Feminist Biology is funded by a generous bequest from the estate of Gertraude Wittig. Born in Germany, Wittig earned her doctorate in zoology and botany from the University of Marburg in 1955. She came to the U.S. on a Fulbright Scholarship and later worked for the U.S. Department of Agriculture as a researcher in insect pathology and electron microscopy.

Bemerkenswert ist dabei noch, dass The CollegeFix noch auf einen Video-Kommentar von Christina Hoff Sommers verweist (die sich als „factual feminist”, also faktenbezogene Feministin bezeichnet) und sie zitiert:

In an episode of The Factual Feminist, a weekly vlog by Christina Hoff Sommers through the conservative American Enterprise Institute, Sommers expressed skepticism about the University of Wisconsin-Madison program.

“Women are hardly ignored in biology. In fact, they have far surpassed men in earning biology degrees,” Sommers said.

She described the ways in which feminists have blown so-called sexist scientific discoveries out of proportion in the past, such as feminist scholar Catharine MacKinnon who argued that “the male scientific approach was similar to that of a rapist who would take joy in violating Mother Nature and penetrating her secrets.”

“Make no mistake,” Sommers said, “this new program is not about getting more women into the field. It’s about promoting women with the right worldview.”

She added: “Memo to the women at the University of Wisconsin… we need good biologists, not agenda-driven politicized scientists.”

Das ist genau der springende Punkt. Wissenschaft wird durch Politik ersetzt. Es geht nicht um Forschung, sondern darum, Ideologische Kämpfer zu installieren, die das politsch gewünschte Statement als „wissenschaftliches Ergebnis” verkünden. Also darum, Wissenschaft durch Politik und Religion zu ersetzen.

Hier das Video:

22 Kommentare (RSS-Feed)

Fx
16.6.2014 20:44
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Demnächst an der Uni:

Buddhistische Geometrie
Libertäre Quantenphysik
Esoterische Zoologie
Eugenischer Maschinenbau

Noch Ideen…?


aristo
16.6.2014 20:54
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Der Genderwahnsinn nimmt inzwischen bizarre Züge an.

Gibt es hier unter den Lesern einen Soziologen, der das erklären kann?


Gebi
16.6.2014 21:08
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Ach, an Fundstellen, die “alles” belegen, fehlt es ihnen inzwischen nicht mehr. Das Zitierkarussell beherrschen die inzwischen perfekt – und da ja alle “Quellen” gleichwertig sind, ist gegen die Vermüllung mit Non-Content-Bullshit inzwischen schwer anzukommen – jedenfalls außerhalb harter Themenfelder.


vortex
16.6.2014 21:09
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@aristo

Ich bin zwar kein Soziologe aber meine Einschätzung ist das sich dieser scheinbare Wahnsinn für die Initiatoren und Mitläufer einfach materiell lohnt. Wenn diese Idiotie stoppen würde gäbe es einen großen Haufen Geringqualifizierter mit Uni-Abschluss ohne Lohn und Brot.

Vielleicht irre ich, aber plausibel erscheint mir die Theorie. tata


Emil
16.6.2014 22:36
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Hier habe ich einen schönen Kommentar dazu gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

http://www.the-spearhead.com/2014/04/23/feminist-biology/

A Biology bachelor’s degree qualifies one to clean out monkey cages at the local zoo. A PhD in Feminist Biology qualifies one to clean out lavatories at the local dyke bar. An evolutionary advance.


TR
16.6.2014 22:57
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>Catharine MacKinnon who argued that “the male scientific approach was >similar to that of a rapist who would take joy in violating Mother >Nature and penetrating her secrets.”

das klingt nun wirklich sehr absurd- männliche wissenschaftler vergewaltigen “mutter natur”, um ihr ihre geheimnisse zu entlocken.

besonders witzig auch, daß die natur offenbar weiblich und eine mutter ist. den damen ist wohl nicht klar, daß die natur weder moral noch ethik kennt, sondern nur den erfolg, um welchen preis auch immer. schlupfwespen betäuben ihre opfer und legen ihre eier in den noch lebenden körper, der dann von den schlüpfenden larven ebenfalls lebendig aufgefressen wird. löwen fressen kleine niedliche elephantenbabies. schwertwale greifen im rudel blauwalbabies an und drücken sie abwechselnd unter wasser, so daß der walnachwuchs letztendlich ertrinkt.

“mutter natur” ist keinesfalls so lieb und nett, wie grönemeyer sie mal in diesem einen überflüssigen liedchen besungen hat.


Ron
16.6.2014 23:17
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Der Grund warum Frauen in Führungspositionen in der biologischen, universitären Forschung und Medizin unterrepräsentiert sind, sind nicht die fehlenden weiblichen Bachelor, Master oder PhDs – von denen gibts nämlich jede Menge – es sind die unglaublich miesen, frustrierenden, bürokratischen, familienfeindlichen Strukturen. Die treiben nämlich auch jede Menge männliche, hochqualifizierte Bewerber weg.

Warum sich das antun wenn man woanders mit weniger Stress mehr verdienen und mit gleich viel Stress viel mehr verdienen kann?
Bei Männern scheint die Bereitschaft höher um der Forschung Willen diese Strukturen auszuhalten – oder vielleicht gibt es auch einfach mehr Bekloppte des männlichen Geschlechts, die sich das antun.


Ron
16.6.2014 23:27
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Ach ja, die Christina Hoff Sommers scheint da einiges genauso zu sehen (aus der englischen Wiki):

“Sommers has also written about Title IX and the shortage of women in STEM (science, technology, engineering and mathematics) careers. She opposes recent efforts to apply Title IX to the sciences[27] because “Science is not a sport. In science, men and women play on the same teams…There are many brilliant women in the top ranks of every field of science and technology, and no one doubts their ability to compete on equal terms.”[28] Title IX programs in the sciences could easily “stigmatize” women and cheapen their hard-earned achievements. Moreover, Sommers points to research that indicates that personal preferences, not sexist discrimination, plays a role in women’s career choices.[29] Not only do women favor fields like biology, psychology, and veterinary medicine over physics and mathematics, but they also seek out more family-friendly careers. Sommers writes that “the real problem most women scientists confront is the challenge of combining motherhood with a high-powered science career” – not discrimination.[28]”


derdieBuchstabenzählt
17.6.2014 0:51
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@ Fx

Theologische Zoologie… 🙂

http://www.theologische-zoologie.de/


Stefan W.
17.6.2014 1:01
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… und dass das Wort “Natur” weiblich ist heißt nicht, dass die Natur ein Geschlecht hat. Die Metapher Mutter ist schon krank – ohne dass der Idealisierung von Müttern man sich anschließen wollte.


kokko
17.6.2014 3:50
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Feministische Biologie…

ist das sowas wie rechtsradikale geschichtswissenschaften, marxistische physik und christliche CNS-fräserei oder eher sowas wie philosophisches schweißen, kubistische astronomie und langsames rennen

mir scheint feministische biologie gehört zur ersten gruppe versucht sich aber der zweiten gruppe angehörig zu tarnen. also man forscht auf grundlage einer glaubensrichtung der man selbst anhängt (feminismus) und die man mit seiner forschung bestätigt haben will – tut aber so als handele es sich lediglich um eine neue/spezielle stilrichtung des beforschten feldes (wie mikrobiologie)

btw ist nicht grade bio überschwemmt von frauen zZ? wenn die ganzen frauen dort -die ja alle einen “weiblichen blick” auf die sachverhalte haben- bisher nicht viel finden konnten, was die männer in ihrer forschung auf dem gebiet der biologie gezielt verschwiegen bzw ignoriert haben, wieso glaubt man dann, die einrichtung solcher sachen würde was bringen?

gibt auch wirklich so sachen in der medizin zb bezgl herzinfarkt. dass bisher herzinfarkt vor allem als männlich galt sich nun (weiß nicht ab wann man das merkte) herausgestellt hat, dass frauen auch sehr oft herzinfarkte erleiden – sich bloß deren symptome von denen der männer ziemlich unterscheiden und dadurch dann bisher viele fälle bei frauen unentdeckt blieben/es zu vermeidbaren todesfällen kam.

dafür braucht man aber keinen feministischen blick dh einen blick der den angeblich gender-biased blick bisher durch einen glaubens-biased blick ersetzt. was man in der forschung braucht ist mMn eher ein klarer blick – dh menschen, die sich bewusst sind, dass sie eine eingeschränkte und beeinflussbare wahrnehmung haben und die sich dies auch regelmäßig wieder ins gedächtnis rufen… grundkurs psychologie/wahrnehmungspsychologie würde da mehr helfen als nen genderseminar

the biology of sex determination in the embryo was initially misunderstood because scientists assumed that the Y chromosome would have a leadership role.

ich dachte vom körperlichen her gesehen unterscheiden sich leute mit XY doch rel stark von leuten mit XX. hätte gehofft die medien würden mich darüber informieren, wenn die wissenschaft da grundlegend neues/widersprühliches dahingehend rausfindet…

“the male scientific approach was similar to that of a rapist who would take joy in violating Mother Nature and penetrating her secrets.”

“Make no mistake,” Sommers said, “this new program is not about getting more women into the field. It’s about promoting women with the right worldview.”

da sieht man ja wer mutter des gedankens war
-erst- wird seine sexistische männerverachtende weltsicht präsentiert (wie sieht denn feministische wissenschaft aus? ‘take joy in being violated by mother nature and being penetrated by her secrets’ oder wie? wie darf man sich sowas vorstellen: warten auf die göttliche eingebung während des mittagsschläfchens im büro & experimente sind dann nicht mehr nötig?)

-dann- wird gesagt gute wissenschaft wird von den leuten gemacht, die sich in ihrem kopf schon ein fertiges weltbild zurechgelegt haben – und zwar nicht nur irgendeins sondern das einzig richtige (welches natürlich ganz zufällig auch das weltbild der sympatischen dame selbst ist)

hören sich die leute überhaupt manchmal selbst zu bei dem was sie von sich geben? so von sich selbstüberzeugt das geht doch überhaupt nicht.

früher sagten schlaue leute “ich weiß dass ich nichts weiß”
heute werden leute für schlau gehalten die behaupten “ich weiß”


kokko
17.6.2014 4:36
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@aristo
20:54 16.6.2014

a1) idiotlogie und glauben bieten ein klares feindbild und klare leitlinien für leute die selbst nicht denken wollen oder die damit nicht klar kommen, dass alles komplex ist und es neben kein schwarz und weiß gibt sondern alles was es gibt nur unterschiedliche grautöne sind. natürlich müssen einige sachen aus der welt auch in der ideologie wiederzufinden sein, dass sie glaubwürdig wird und sich leute in den lehren wiederfinden.

a2) einfach klingende und leicht umzusetzende lösungen für schwierige probleme werden versprochen. ihre wirkungen nur teilweise begriffen und nebenwirkungen verschwiegen/sind unbekannt/unvorhersehbar. man sieht nur die folgen, die man sehen will.

b) teilweise weit größerer (materieller) nutzen als man sich das als unbeteiligter vorstellen kann für die direkt betroffenen und ihre mitläufer

c) (materieller) nutzen für nebenstehende die teilweise das projekt dann von der seitenlinie mit unterstützen (aka öl ins feuer gießen) was auch zu verschwörungstheorien führen kann (zb wenn zwar mehrere leute in eine ähnliche richtung ziehen dies aber aus unterschiedlichen gründen tun) oder eben wirklich verschwörungen sind

d) die umgebung/situation bzw zeit war passend und man hat sicherlich auch glück

e) tragen einer rosa brille
(unbewusst) massivst egozentrisches handeln
bei dem was die extremistischeren leutchen von sich geben braucht man ernsthaft keinen psychiater um zu wissen dass da einige nen knacks weg haben bzw bei denen in der vergangenheit irgendwas vorgefallen ist wofür nun wiedergutmachung/rache gesucht wird bzw erlebnisse massivst die weltsicht geprägt um nicht zu sagen beschränkt hat und wenn dann zu den gemachten erfahrungen eine passende ideologie daherkommt…

wollte es eigentlich vermeiden aber was solls: der aufstieg der nazis ist ähnlich beeindruckend und eben auch mit einer gehörigen portion glück von wegen ernennung hitlers zum reichskanzler & selbst dann dachte man noch man könne den in die ‘ecke quetschen bis er quietscht” falls er was krummes dreht

btw gibt es nicht auch ein entsprechendes zitat von jemandem
sinngemäß: töte keine andersdenkenden menschen sondern lass lieber ideologien die nicht funktionieren sterben


Blog Archive
17.6.2014 8:30
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Die folgende Definition ist gut auf den Punkt gebracht und zugleich eine eindringliche Warnung an die Welt:

Mittels Gender-Ideologie wird Wissenschaft durch Politik ersetzt. Dabei geht es nicht um Forschung, sondern darum, ideologische Kämpfer zu installieren, die das politisch gewünschte Statement als „wissenschaftliches Ergebnis” verkünden. Wissenschaft soll durch Politik und Religion ersetzt werden.


Gast
17.6.2014 9:15
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apropos esoterische Zoologie:

Auch in anderen Universitäten haben Esoterik und sonstige Pseudowissenschaften bereits Einzug in die Hörsäle gehalten – so wie auf der Universität für Bodenkultur in Wien:

“Erdstrahlen, belebtes Wasser, Chakrenanalyse: Auf den akademischen Feldern der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku) sprießt auch wissenschaftliches Unkraut.”

http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2014/04/24/esoterik-und-pseudowissenschaft-an-der-universitaet-fuer-bodenkultur/

Warum also auch nicht dem Feminismus die Chance geben 😉 ?


jeeves
17.6.2014 10:03
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Auch dieser Kommentar – in ‘spearhead’ – ist nicht schlecht:

“I suppose that when you have a Vagina everything looks like a Penis.”


derMike
17.6.2014 10:33
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@ Hadmut,

was zum Lachen für dich 🙂

http://www.lachschon.de/item/162790-Frauenpower/


claus
17.6.2014 10:45
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Feministische Biologie ist das gleiche wie Deutsche Physik (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Physik). Das ist schon keine Ideologie mehr, das ist Fanatismus.


dentix07
17.6.2014 12:32
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Hatten wir alles schon mal! Stichwort: Deutsche Physik

Kurt Schumacher sagte einmal: “Kommunisten sind nur rotlackierte Faschisten!”
Ich erweitere: Ob rot, grün, lila oder braun, unter der Farbe tobt der gleiche Geist!


dustbunny
17.6.2014 14:16
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Feministische Biologie ist doch gar nichts gegen Gender-Meteorologie! 😛

Leider unterschlägt der Schreiber des FAZ-Artikels seine Quelle(n). Hier setzt sich jemand kritisch mit der Studie auseinander, der sie auch im Original gelesen hat.


CountZero
17.6.2014 16:40
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@Fx:

Was kommt als nächstes?

Das hier wurde glaube ich schonmal in einem älteren Thread geposted:
http://www.jefflindsay.com/PCPhysics.shtml

P287 – Feminist Cosmology

The Big Bang Model is exposed a purely male paradigm, deliberately replete with male sexual symbolism in order to deny empowerment to women. A more progressive feminine cosmology, the Gentle Nurturing, is offered to replaced the male Big Bang theory. The Gentle Nurturing model views the origin of the universe as lengthy period of gradual gestation, followed by steady nurturing, rather than a sudden eruption. The male originators of the Big Bang theory are examined critically for their role in maintaining an oppressive order through the manipulation of physics. The new paradigm shows that we are part of an interconnected cosmic entity which must be further nurtured and protected from the harms inflicted by the radical right.


nameless
17.6.2014 22:52
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Der Genderwahnsinn nimmt inzwischen bizarre Züge an.

Gibt es hier unter den Lesern einen Soziologen, der das erklären kann?

Genderwahn ist ein Fall für Psychiater.


Fry
27.6.2014 13:32
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Erinnert an die “Deutsche Physik” seinerzeit.