Ansichten eines Informatikers

Filmkritik: “Die Wirklichkeit kommt”

Hadmut
11.4.2014 21:58

Ich war heute zur Pressevorführung des Films „Die Wirklichkeit kommt” über die Bedrohung durch die USA und deren Geheimdienste eingeladen. Kinostart ist der 15. Mai 2014.

Ich freue mich sehr darüber, auch als Blogger nun zu Presseterminen eingeladen zu werden. Trotzdem bereitete mir die Einladung ein gewisses Grübeln über die Frage, ob man freundlich schreibt, um auch wieder eingeladen zu werden oder – wie der Skorpion in Äsops Fabel – bei dem bleibt, wie man schreibt. Ich bekomme mindestens wöchentlich Anfragen von Agenturen, ob ich nicht gegen Geld Werbung in meinem Blog schalten, über Produkte schreiben und sie verlinken oder zugelieferte Artikel publizieren wolle. Ich habe sie bisher alle abgelehnt, weil ich fürchte, mir damit den Wert meines Blogs zu mindern. Deshalb habe ich mir vorgenommen, es zumindest dazuzuschreiben, wenn ich irgendwozu Einladungen bekomme. Und ich habe mir vorgenommen, bei meiner Sichtweise zu bleiben.

Inhalt des – vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein und dem Deutschen Filmförderfond – geforderten Filmes ist, die als Spinnereien wirkenden Neurosen (sie haben auch den Fachbegriff dazu vorgestellt: „Paranoider Technikwahn” – muss ich mir merken) mancher Leute vorzustellen und dann zu zeigen, dass die Realität sie überholt hat.

Es gibt da Leute mit abgefahrener Verfolgungsparanoia. Leute, die davon überzeugt ist, dass böse Mächte sie permanent mit Schmerzstrahlern verfolgen. Leute, die überzeugt sind, dass ständig in Bewegung bleiben müssen, weil sie wie eine Antenne wirken, sobald sie stehen bleiben, und damit durch Gedankenstrahlen beeinflusst werden können. Leute, die glauben, dass man ihnen heimlich Peilsender und Chips ins Hirn implantiert hat, um sie als Versuchskarnickel für künftige Überwachungstechniken zu missbrauchen. Sie bauen sich seltsame Schutzhelme und Strahlenschutzbunker, sind ständig auf der Flucht. Fachoberbegriff: „Mind Control Victims” – muss ich mir auch merken.

Die spinnen. Und werden so vorgestellt.

Und dann wird zwischendurch über Waffenmessen und die Forschung berichtet und gezeigt, dass man genau das wirklich entwickelt. Es gibt Mikrowellenstrahler als „nichttödliche Waffen”, mit denen man Menschen auf Entfernung Schmerzen zufügt. Es gibt Experimente, in denen man verschiedene Tiere durch Hirnelektroden in ihrem Verhalten beeinflusst. Und den Peilsender haben wir nicht im Hirn, aber in der Tasche, nennen ihn Handy, und bezahlen auch noch dafür.

Tenor: Ausgerechnet die größten Spinner sind die, die die Realität am besten prognostizieren. Verfolgungswahnsinnige sind die Seher, die vorhersagen können, was die USA so treiben.

Ich habe nun einige Stunden darüber nachgedacht, was genau das bedeutet und was ich darüber denken soll.

Ich denke, es bedeutet nichts.

Denn erstens ist es ein statistischer Fehler, wenn man sich hinterher unter den Millionen von Spinnern gerade die drei raussucht, die zufällig recht hatten. Es gibt ja so den alten Zaubertrick, jemandem zu sagen, er solle eine Zahl zwischen 1 und 10 wählen. Sagt er 4, sagt man ihm, er soll unter das Telefon gucken, da liegt ein Zettel mit der Vorhersage 4. Hurra, ich kann hellsehen. Hätte er 7 gesagt, hätte der Zettel mit der 7 unter der Tastatur, und der mit der 9 unter der Vase gelegen. Oder der: Man schickt 100.000 Leuten Werbung mit Börsentipps. Der einen Hälfte schreibt man, die Akte X steigt, der anderen Hälfte schreibt man, sie fällt. Die Hälfte, bei der man falsch lag, vergisst man, der anderen Hälfte schickt man den nächsten Tipp zur Akte Y, wieder nach diesem Schema. Nach dem zehnten Tipp hat man nur noch 100 Empfänger, die aber fest glauben, dass man die Aktienkurse vorhersagen könnte. Das ist immer das Problem, wenn der, dessen Aussage man prüfen will, die Stichprobengesamtheit nachträglich auswählen kann.

Der zweite Fehler ist, dass die Vorhersage paranoider Spinner nichts darüber sagt, ob das, was sie vorhersagen, gut oder schlecht ist. Leonardo da Vinci und Jules Verne wurden zu ihrer Zeit auch für Spinner gehalten. Als die Ersten motorgetriebene Fahrzeuge planten, dachte man, dass Menschen bei mehr als 30km/h sterben, und hielt sie deshalb für Spinner. Im Mittelalter hielt man Leute, die vorhersagten, dass man auf feuerspeienden Maschinen reiten würde, für durchgeknallte Gestörte, und zu Zeiten von Raumschiff Enterprise galt es als Science Fiction, wenn jeder so ein kleines Sprechgerät mit sich trägt, über das man ihn überall auf dem Planeten anrufen kann.

Gut, es hat was Unterhaltsames, die Parallelen zwischen den Spinnereien von Paranoiden und der US-amerikanischen Realität herauszuarbeiten. (Was mich unwillkürlich daran erinnert hat, dass der KGB der Sowjetunion die James-Bond-Filme für bare Münze nahm und die Geheimwaffen Bonds nachbauen wollte.) Und die amerikanische Waffentechnik und auch deren Hirn- und Verhaltensforschung sind fraglos ganz gruselig. Herzerwärmend, was die da berichtet haben – weil Mikrowellen auch das Herz erwärmen können.

Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die falschherum aufs Pferd gestiegen sind.

Ein Problem dabei ist nämlich, dass der Film ja keine Story als Unterhaltung erzählt, keinen Plot hat, sondern eine Sichtweise und eine Bedrohung darstellen will, den Zuschauer politisch und in seinem Bedrohungsgefühl zu sich rüber holen will. Dagegen ist nichts zu sagen, das ist ein legitimer und potentiell ehrenwerter Inhalt eines Filmes. Die Einladung funktioniert aber nicht richtig, wenn da „Join the Spinner” rüberkommt. Man bekommt da Leute serviert, über die man lachen will, aber denen zumindest ich mich nicht anschließen will. So sehr ich selbst der Fraktion „Die treiben’s noch viel schlimmer als bekannt” angehöre, so wenig möchte ich zu denen gehören, die sich jeden Tag Alufolie gegen Schmerzstrahlen um den Kopf wickeln. Die Einladung ist nicht einladend.

Das zweite Problem dabei ist, dass die Paranoia schlichtweg auf der falschen Seite betrachtet wird. Freilich war es eine Produktion mit ganz kleinem Budget und musste deshalb die Paranoiker in Berlin zusammensuchen (was allerdings kein Problem ist, da gibt’s ja genug). Das Dumme daran ist aber, dass Berlin nicht nur voller Paranoider ist, sondern dass die Berliner Paranoiden (von den Bundestagsabgeordneten vielleicht mal abgesehen) eigentlich irrelevant sind. Es ändert am Problem überhaupt nichts, ob in Berlin welche spinnen oder nicht. Der viel interessantere (aber eben auch schwierigere und teurere) Weg wäre gewesen, die Amerikaner auf Paranoia zu untersuchen. Warum wendet ein Land wie die USA, das wirtschaftlich eigentlich am Abgrund steht und andere Probleme haben müsste, soviel Energie auf, um ein solches Horrorinstrumentarium zu entwickeln und zu betreiben?

Sind die Amerikaner paranoid? Ist es reine Geschäftemacherei? Oder ist es aus deren Sicht sogar plausibel, das zu tun? Das ist nämlich auch ein Punkt, den ich dem Film ankreiden würde, das die ganze Schmerzstrahlerei und Überwacherei per se und ohne die Erfordernis einer Begründung schlecht, bäh und verwerflich ist. Sorry, wenn ich das mal so sage, aber zumindest hypothetisch ist es möglich, dass es aus Sicht der USA sogar richtig ist, sich so zu verhalten. Denn die Welt ist nicht die gute Welt, wie Gutmenschen sie unterstellen. Wir haben hier inzwischen so eine linksorientierte political correctness-Meinung, wonach alle Menschen zutiefst gut und nett sind, und man deshalb weder Waffen noch Überwachung braucht. Und das ist eben nicht so. Es gibt Terroristen, und die islamische Welt bringt nunmal – bei explizit erklärtem Antiamerikanismus – allerhand Gewalt hervor. Die Königsdisziplin darin, aufzuzeigen, dass etwas falsch ist, ist nicht, es anhand der eigenen Maßstäbe zu messen, sondern aufzuzeigen, dass es sogar nach dem Werteschema des Gegners falsch ist. Die Sicht der Amerikaner wurde aber gar nicht erst tangiert.

Es wurde aber nur die Empörungsorgel gespielt. Nüchtern und objektiv müsste man aber fragen, welche Alternativen die USA hätten (einschließlich der Option, einfach gar nichts zu tun). Und dann muss man vergleichen, welche nach bestem Wissen und bester Einschätzung welchen Erfolg und welchen Gewinn verspricht. Und dann sagen, „Besser wäre es…” Aber einfach nur zu sagen, die machen schlimme Dinge und alles so schrecklich ist eine emotionale, aber keine überzeugende Sichtweise. In letzter Zeit habe ich einige Berichte darüber gesehen, dass herkömmliche Kriege seltener und von Terror- und Guerilla-Methoden ersetzt werden. Wie begegnet man denen?

Ich glaube auch, dass das Problem nur teilweise erfasst wurde. Ein großer Teil des Problems (nach meiner Einschätzung) wurde einfach ausgeblendet. Man beklagt sich, dass wir durch die Amerikaner ständig überwacht und beeinflusst werden. Soweit OK. Man betrachtet aber nicht, dass wir einen großen Teil dessen selbst verschuldet haben.

Wir alle wollen Google-Suche, freie E-Mail, Smartphones, Twitter, Facebook. Natürlich kostenlos und geschenkt. Selbst bauen können wir das nicht, sowas gibt’s nicht auf deutsch oder europäisch. Wir erwarten, dass die Amerikaner uns das alles kostenlos hinstellen. Wir lassen uns das kredenzen und beschweren uns dann darüber. Wäre die Konsequenz daraus nicht, dass wir das mal selbst machen und einfach nur „Danke nein, wir nehmen unser eigenes” sagen anstatt dem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen und selbst keinen zu haben? Schon mal erwähnt, dass wir am amerikanischen Tropf hängen, weil wir selbst zu blöde und zu inkompetent sind, diese Infrastruktur in Deutschland oder Europa aufzubauen? Wenn man das berücksichtigt, sieht derselbe Sachverhalt nämlich schon ganz anders aus.

Dabei hätte man da durchaus angreifen können. So wurde über Militärforschung in Karlsruhe berichtet, wo man anhand der Weise, wie Menschen herumlaufen, erkennen will, ob sie gute oder böse Absichten haben, um sie schon im Vorfeld abfangen zu können (erinnert an den Film Minority Report). Ich finde es höchst aufschlussreich, dass in Karlsruhe offenbar schon seit Jahren Militärforschung für die USA betrieben wird. Statt einem „Guck mal was die schlimmes machen” hätte man ja auch fragen können „Warum machen die kein deutsches Android?”

Es ist nicht Aufgabe der USA, uns in Ruhe zu lassen. Das müssen die nicht. Die vertreten deren Interessen. Es ist Aufgabe unserer Regierung, unsere Interessen zu vertreten. Warum gestattet man deutsche Militärforschung für die USA, wenn die die Überwachungstechniken doch so gegen uns einsetzen? Warum etwa sperrt sich die Regierung gegen die Vernehmung Snowdens?

Die Frage ist nicht, warum uns die Amerikaner angreifen, sondern warum wir nichts dagegen tun. Außer Betroffenheitsfilme zu fördern.

Irgendwie roch der Film stark nach dem CCC-Weltbild, alles per se und ohne nähere Erläuterung und Begründung ganz schlimm, und gruselt Euch bitte jetzt.

Und tatsächlich: Mittendrin wurden große Teile des Films von der omnipräsenten CCC-Sprecherin Constanze Kurz bestritten. Kurz im CCC, Kurz beim Spielen mit der Drohne, Kurz als Zugpferd, Kurz als Moralgeberin. Constanze kann so überwachungsträchtig-fatalistisch dreinblicken, dass sich jeder verfolgt fühlt, auch wenn sie eigentlich nichts greifbares gesagt hat. Das stützt. Und es streckt. Man schindet halt kostengünstig Zeit damit. Und sie ist halt in allen Überwachungs- und Hackerthemen so sehr Dauergast bei Fernsehen und Gerichten, dass man schon ihr bloßes Auftreten damit verbindet. Deshalb eine prima Prothese, wenn man nicht so wirklich was zu sagen hat.

Was halte ich also nun von dem Film?

Das Thema ist grundsätzlich interessant.

Die Umsetzung finde ich jetzt nicht soo den Brüller, was aber vielleicht auch daran liegen kann, dass ich mich in letzter Zeit zu sehr drauf verlegt habe, da alles analytisch zu zerlegen. Offenbar musste man auch im Rahmen eines begrenzten Budgets bleiben. Und ein paar Längen waren auch drin. Filmprojekt eben und nicht Hollywood-Produktion.

Schaut man sich jedoch an, wie sehr unsere Bundesregierung zu dem Thema gerade mauert, muss man allerdings froh sein, überhaupt mal einen kritischen Blick geliefert zu bekommen.

Ich will’s mal so sagen:

  • Für Paranoiker ist der Film eine Bestätigung, dass sie eigentlich schon immer Recht hatten. Ob das gesund oder ungesund ist, kann ich nicht beurteilen. Nehmt Alufolie mit, Ihr werdet sie brauchen.
  • Wer lieber nicht so nachdenkt, sich lieber unterhalten lässt und sich gerne vor den Amis gruselt, kann da reingehen.
  • Wer lieber nachdenkt und das kritisch sieht, kann auch reingehen, sollte aber während und vor allem hinterher tunlichst mit dem Nachdenken anfangen.
  • Wer gerne kritisch bloggt, kann zwar reingehen, wird hinterher aber einen Artikel schreiben wie ich hier.
  • Wer auf Constanze Kurz steht, kann sowieso reingehen.

Wobei: Das mit der Alufolie ist so ein Ding. Kennt Ihr den Film Müller’s Büro? Da hat irgendwann mal einer damit angefangen, Reis oder Papierschipsel zu werfen und irgendwann gehörte das einfach dazu, dass das Publikum das einfach machte. Jede Kinovorstellung endete im Chaos und in vermülltem Kino, war aber Kult.

Bei diesem Film würde es dann wohl einfach dazu gehören, dass sich alle Alufolie um den Kopf wickeln oder seltsame selbstgebaute Helme aus Sperrmüllkrempel aufsetzen. Macht Selfies zur Selbstüberwachung. Beruft Euch auf mein Blog. Sagt, der Danisch hätt gesagt, dass man das gegen die Schmerzstrahlen braucht.

14 Kommentare (RSS-Feed)

tk
11.4.2014 22:13
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Nachdem bekannt wurde, dass die Attentäter von 9/11 in Deutschland hochgepäppelt wurden, ist klar dass kein deutscher Regierungschef noch in Washington etwas zu melden hat, was Kritik an Terrorbekämpfung angeht.

tk


Hadmut
11.4.2014 22:15
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@tk:

Wer weiß, was da noch gelaufen ist, wovon die Öffentlichkeit nichts erfahren hat. Gut möglich, dass deutsche Politik und Ideologie 9/11 mit verschuldet hat.


Joe
11.4.2014 22:55
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Bei der ganzen Geschichte geht es schon lange nicht mehr um Aufklärung und Rausfischen von Einzeltätern, sondern um Manipulation. Es geht um nichts weniger als um Steuerung von Millionenmassen auf dem globalen Schachbrett.

Smartphone, Facebook, Google & Co. sind Instrumente der Crowd Control. Im Gegensatz zu früher begnügt man sich nicht mehr mit Gießkannen-Steuerungsimpulsen per Rundfunk, man möchte eine Regelung mit Feedback-Mechanismus und Erfolgskontrolle. Dazu braucht es die Totalerfassung, dafür muß man komplette Länder abhören. Dafür braucht Facebook Whatsapp.

Die naive Vorstellung, daß Menschen überwachen und auswerten, ist natürlich auch völlig überholt. Die Massen werden von Rechnern und deren Software überwacht und ferngesteuert. Da schaut kein Mensch mehr drüber. Und diese Software kann natürlich umso besser arbeiten, je vollständiger ihr Input ist.

Sagen wir, jemand hat einen “feminismuskritischen” Blog-Artikel gefunden und verbreitet den Link bspw. in bekannten Foren. Das bekommt der Rechner in Echtzeit mit und schickt binnen Sekunden seine Spambots los, die es runtervoten und Kommentare posten, die mit Dreck werfen. Siri kann mit Sicherheit auch beschränkte Kommentarschreiber simulieren. Dafür muß der Linkverbreiter gar nicht auf irgendeinen “Watchlist” sein, man kann mit genug Bandbreite/Kapazität schließlich jeden so behandeln.

Wenn man sich mal kurz klarmacht, daß es nicht um Spionage, sondern um Manipulation geht, dann wird auch klar, wie komplett wertlos “Demokratie” damit geworden ist. Wer eine Armee ferngesteuerter Zombies hat, die zur Urne schreiten, kann alles 100 % legitim aussehen lassen.

Nun hat sich Facebook auch noch ein Virtual-Reality-Headset gekauft, das ist dann schon genug Stoff für dystopische Scifi-Horror-Filme…


Steffen
11.4.2014 23:18
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@Hadmut: Sind sie nicht einfach durch das Raster der deutschen Behörden gefallen?


Ein bloggender Skorpion? Du sollst den Frosch küssen und nicht stechen!

Geförderter Film oder geforderter Film — was zwei Piekser doch ausmachen!

Wir erwarten, dass die Amerikaner uns das alles kostenlos hinstellen.

Nein, die Amerikaner erwarten, daß wir unsere Quelltexte auf deren Servern lagern — kostenlos. Schon da fängt es an, mit der Selbstentmündigung und Selbstentmachtung.

Carsten

Demagogie schlägt Demokratie


_Josh
12.4.2014 3:03
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@Steffen: So wie durch das Raster der Amis selbst — das war einfach ein bis dahin zwar vorstellbares und in vielen Hollywood-Schinken gezeigtes, doch gleichzeitig auch ein für kaum möglich/ kaum umsatzbar gehaltenes Szenario, was die 9/11er seinerzeit abzogen.


Fredi
12.4.2014 11:38
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Hier in Aachen waren in der letzten Woche Unmengen Zettel an Laternenpfählen angeklebt (und gestern auch bei mir im Briefkasten).
Wortlaut:
‘Achtung
Menschlicher Kopf sendet und empfängt Radio lesbare Wellen, wie ein Handy während der Funktion. Diese Daten können von Soldaten mit speziell entwickelten Geräten ausgewertet werden und so der menschlichen Gesundheit schaden. So werden Juden, Zigeuner, Afrikaner und auch andere Menschen sowie Kinder im Mutterleib von der Regierung umgebracht.’
Sounds legit.


Hadmut
12.4.2014 11:39
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Ich sag doch: Nimm Alufolie…


Splitcells
12.4.2014 21:50
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> Tenor: Ausgerechnet die größten Spinner sind die, die
> die Realität am
> besten prognostizieren. Verfolgungswahnsinnige sind die Seher, die
> vorhersagen können, was die USA so treiben.

> Ich denke, es bedeutet nichts.

Ich stimme mit den zwei darauffolgenden Punkten überein.
Allerdings denke ich nicht, dass es nichts bedeutet.

Natürlich gibt es (mit großer Wahrscheinlichkeit) immer
eine Gruppe von Menschen, die die Zukunft richtig vorhersagt,
weswegen das Vorhandensein einer solchen Gruppe keine echte
Bedeutung hat. Allerdings hat die Gruppe aber eine andere Eigenschaft,
die von Bedeutung sein könnte, und dies ist deren Beurteilung.

Also wie die Gruppe, die die richtige Vorhersagen gemacht hat,
von anderen beurteilt wird.

Vielleicht ist es nützlich, um herauszufinden, wie sehr sich
die Sicht auf die Zukunft sich zwischen verschiedenen Gruppen
unterscheiden (zB. zwischen Entscheider und Beobachter).

Man wird damit allein kaum das Vorliegen einer Tatsache
herleiten können, aber es könnte als Indiz nützlich sein.


UweK
13.4.2014 0:19
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Ich hab die Presse-DVD bekommen, jetzt erst reingeguckt. Hätte ich vieeleicht nicht nach der Lektüre machen sollen, aber Mir gingen âhnliche Gedanken durch den Kopf wie dir. Mich hat schockiert, was die sich zuhause an Konstruktionen hinbauen.
Was ich aber nicht finde, ist dass Frau Kurz nichts substantielles sagt, im Gegenteil. Aber ich schieb das jetzt mal drauf, dass du den CCC nicht Leiden kannst. Ich bin jedenfalls sehr froh über ihr Engagement.


Hadmut
13.4.2014 0:26
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> Mich hat schockiert, was die sich zuhause an Konstruktionen hinbauen.

Ja. Vor allem der eine, der sich da seinen Unterschlupf gebaut hat. Ich würde es ja noch verstehen, wenn Leute der Meinung sind, dass ihnen irgendein Material Schutz gewährt, und sie sich daraus dann etwas bauen. Aber einfach nur alles, dessen man habhaft werden kann, zu einem willkürlichen wilden Haufen aufzutürmen ist schon heftig.


bemerkt
13.4.2014 16:53
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Die Spinner denken sie werden mit Schmerzstrahlen malträtiert was kaum stimmen wird, obwohl es technisch möglich ist. Die Intelligenten durchschauen das zwar, merken aber nicht dass sie damit genau das machen, wofür sie benutzt werden sollen (das nutzt unsere Eigenart aus, Gutes zu loben und Schlechtes beim Namen zu nennen). Es ist egal ob du sagst, dass Du eingeladen wurdest oder ob Deine Kritik gut (toll, da gehen wir hin) oder schlecht (schlechte PR ist gute PR) ist. Du hast Werbung gemacht, das ist die Aufgabe, die Dir von der für den Film beauftragten PR-Agentur zugedacht war. Der nette Abend und die Befriedigung die Dein Gehirn beim Schreiben des Berichts erfuhr (seit wann entscheiden wir was selbst?), ist Deine Bezahlung. Das einzig Gute daran ist, dass die (noch) nicht versteuert werden muss. Vergnügungssteuer vielleicht…. Unterm Strich ein Vorteil für alle.


Georg S.
21.4.2014 1:34
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Ich finde, Sie haben durchaus Recht, daß die ganze Chose selbstverschuldet ist. Wer anders als die Menschen sollte es auch gewesen sein?
Ich teile sogar Ihre Schlußfolgerung, daß die Menschen es im Grunde selbst erlernen müssten, wie man “das ganze Zeug”, wie ich es mal nenne, baut und richig benutzt.
Allein, die meisten Menschen haben davon eben sehr wenig Ahnung. Und es zu erlernen ist ja auch nicht eben gerade einfach. Das Witzige am Snowden ist ja für mich auch, daß er der ganzen westlichen Welt so eine lange Lehrstunde erteilt, wie “das ganze Zeug” funktioniert. Und zwar indem er ihnen aufzeigt, wie es gegen sie benutzt werden kann, auf die buntesten Arten und Weisen. Geradezu sokratisch, wie alle ihr Unwissen von alleine gebären.

Aber wer bringt es “den Leuten” denn auch bei, wie “das ganze Zeug” funktioniert? Auf Autodidaktik zu setzen ist nicht unbedingt angebracht in dem Fall, denn es ist eben auch nicht unkompliziert und es gibt auch eine Unmenge an Scharlatanerie.


Heinz
10.5.2014 17:21
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> die sich jeden Tag Alufolie gegen Schmerzstrahlen um den Kopf wickeln

Vor allem, weil Alufolie gegen Mikrowellen nicht viel bringt.

> aber zumindest hypothetisch ist es möglich, dass es aus Sicht der USA sogar richtig ist, sich so zu verhalten.

Es geht dabei wohl eher um die Machtinteressen Einzelner, aus Sicht der USA (Bürger) ist es nicht richtig.

> herkömmliche Kriege seltener und von Terror- und Guerilla-Methoden ersetzt werden. Wie begegnet man denen?

Dem begegnen die USA.
Mal andersherum:
Wer setzt mehr Gurillias/Geheimdienste/Terroristen als die USA ein?

> Man betrachtet aber nicht, dass wir einen großen Teil dessen selbst verschuldet haben.

Bzw. Unsere Dienste, die i.A. der Ammis das Inland überwachen.