Ansichten eines Informatikers

Eine Korrelation ist noch lange keine Kausalität – und schon gar keine Erklärung

Hadmut
9.11.2013 21:25

Die alte Erkenntnis. Heute am Beispiel der Unterhose.

DIE WELT macht gerade Werbung für das Buch „Männer und Frauen. Grafiken erklären die Unterschiede” von Matthias Stolz und Ole Häntzschel.

Beim ersten habe ich nicht entdeckt, was er eigentlich von Beruf und Ausbildung her ist, er schreibt für die ZEIT bzw. ZEITmagazin. Und scheint mit Vorliebe Statistiken zu präsentieren und als Erklärungen auszugeben. Der Zweite ist Grafik-Designer, hat an der Berliner Universität der Künste studiert, und schreibt über sich selbst:

Seit dem Studium der Visuellen Kommunikation an der Universität der Künste Berlin, sowie in Venedig, Zürich und Ann Arbor (USA) gestaltet er Infografiken in seinem Berliner Studio.

Seine Arbeit besteht darin, aus komplexen Daten Informationen zu vermitteln, komplizierte Sachverhalte anschaulich zu erklären, und den Leser mit einer ihn einbeziehenden Weise an das Thema heranzuführen.

Graphiken und Statistiken zeiten aber keine Sachverhalten und keine Erklärungen. Sie zeigen – wenn überhaupt – Korrelationen. Und meist nicht mal das, weil solche Statistiken häufig zusammengefasst sind und dabei fast immer der Fehler des Simpson-Paradoxons gemacht wird, die Statistiken also die Unwahrheit aussagen. Die Aussagen liegen nicht in den erhobenen Daten, sondern in den Rechenfehlern.

Wenn also jemand behauptet, dass er mit Statistiken und Info-Graphiken Sachverhalte und Erklärungen liefern könnte, dann hat er keine Ahnung von Statistik. Und bei keinem der beiden habe ich ad hoc eine entsprechende Ausbildung erkennen können. Schon vom Titel des Buches her drängt sich der Verdacht auf, dass es ein ziemlich dummes Buch sein muss, das vor falschen Informationen nur so strotzt.

So wird beschrieben, dass in Deutschland jährlich 5,7 Millionen Herren-, aber 16,2 Millionen Damenunterhosen verkauft werden. Und daraus radikal geschlossen, dass Männer Schweine sind, die nicht auf die Hygiene achten. Dabei könnte das völlig andere Gründe haben:

  • Männerunterhosen sind viel robuster gebaut. Die halten was aus. Damenunterwäsche ist viel dünner, hat häufig empfindliche Schleifen und Zierkanten, ist aus viel dünneren und empflicheren Materialien. Welcher Mann trägt schon Unterhosen aus Spitze oder Seide? Selbst innerhalb des Baumwoll-Lagers: Geht mal im Kaufhaus oder bei Aldi an den Grabbeltisch und vergleicht Unterhosen gleicher Preiskategorie.
  • Männerunterhosen sind anders gebaut. Die Gummis sind viel dicker und halten deshalb viel länger, sie leiern nicht so schnell aus.
  • Die Belastung ist eine andere. Männer menstruieren nicht, haben (normalerweise) keinen Flüssigkeitsaustritt und kleben sich nichts rein.
  • Fast alle Männerunterhosen sind bei 60° waschbar. Verschmutzungen führen nicht zur Aussonderung.
  • Männerunterhosen sind Einzelstücke und hängen nicht von einem Zweitstück (BH) ab.
  • Die Statistik bezieht sich auf in Deutschland gefertigte Wäsche. Männerunterhosen tun’s auch aus China.
  • Männer verlieren Unterhosen seltener. Dass man irgendwo – Sakkotasche, Rückbank, Handschuhfach – nach gewissen Stunden Damenunterwäsche findet, ist ja der Klassiker. Wie oft aber hatten Frauen schon nach einem Schäferstündchen Männerunterhosen in der Jackentasche?
  • Der Aussehensdruck ist höher. Automaten für Not-Hosen, falls man in der Disko jemanden aufgerissen hat und ein ONS blüht, man aber gerade lausige Unterhosen anhat, gibt’s nur auf Damentoiletten.
  • Männer tragen Hosen. Wurschtegal ob die Unterhose alt oder neu aussieht. Wer kurze Röcke trägt, will drunter nicht nach altem Zeug aussehen. Männer tragen auch keine Seidenstrümpfe, Zierstrumpfhosen oder Strapse. Männersocken halten übrigens auch länger als Feinstrumpfhosen.
  • Es wird nicht nach Nutzwäsche und Dessous unterschieden. Dessous werden aber gerne verschenkt. Es gibt ganze Fachgeschäfte nur für Damendessous. Reine Fachgeschäfte für Männerunterhosen gibt es nicht, weil sie nicht oder nur sehr selten verschenkt werden. Ich habe bisher nur drei- oder viermal Unterhosen geschenkt bekommen. Eine Unterhose von der Fluglinie Qantas, weil der Koffer falsch geroutet worden war. Mit Qantas-Logo, One Size Fits Nobody. Eine Unterhose mit Weihnachtsmännern drauf zu Weihnachten, wenn man die Packung aufklappte, spielte sie „Jingle Bells”. Als Student hab ich mal in einem Preisausschreiben von Playboy eine Playboy-Unterhose als Trostpreis gewonnen. Und bei einer ungeplanten Übernachtung hat mir mal jemand eine (neue) geschenkt. Das war’s.

Die Aussage, dass das mit der Sauberkeit zu tun hätte, ist also Nonsens. Und bei der Vielzahl der Ursachen kann man nur folgern, dass die Statistik so einfach gar nichts aussagt, weil die Auswahl und die mitgelieferte Information Blödsinn sind.

Oder die, dass Frauen in etwa der Hälfte der Fälle vom Partner ermordet werden, während Männer zwar insgesamt häufiger, aber nur in 6,9% der Fälle vom Partner ermordet werden. Und? Was sagt das? Erst mal gar nichts. Es könnte nämlich genausogut bedeuten, dass Frauen wesentlich öfter dem Partner das Leben zur Hölle machen und nur noch den Mord als Ausweg lassen, dass also Frauen sich häufiger zu solchen Ehepartnern entwickeln, die man mordet. Es könnte bedeuten, dass Frauen ihre Partner häufiger so provozieren, dass es u Affekt-Taten kommt, als umgekehrt (vgl. etwa die Loriot-Sketche). Es könnte heißen, dass Frauen zwar genauso häufig morden, aber seltener erwischt werden, etwa weil sie Dritte beauftragen oder man sie einfach nicht verdächtigt. Es könnte daran liegen, dass Frauen älter werden, sie also automatisch Witwe werden ohne selbst nachhelfen zu müssen (oder die Möglichkeit haben, unauffällig zu morden, etwa an der Medikamentierung drehen), während Männer viel geringere Chancen haben, auf „natürliche” Art Witwer zu werden. Und es könnte bedeuten, dass das Scheidungrecht Frauen einseitig bevorzugt. Während Frauen durch die Scheidung finanziell saniert und versorgt werden (also blöd wären, wenn sie den Esel, den sie jahrzehntelang melken wollen, schlachten würden), sind Männer durch eine Scheidung in der Regel finanziell ruiniert. Man könnte es also auch als Symptom eines strukturell benachteiligenden Scheidungsrechts ansehen. Was in Einklang mit der späteren Statistik steht, wonach Frauen in 52,8, Männer aber nur in 39.4 % der Fälle die Scheidung einreichen.

Oder die, wonach Männer Vielfraße seien und mehr Fett, mehr Zucker und mehr tierisches Eiweiß essen würden. Dass Männer aber im Mittel größer und schwerer sind und deshalb mehr Körpermasse versorgen müssen, ist ein Grund, warum sie mehr essen. Männer haben ein anderes Verhältnis von Muskelmasse zu Skelett, Fettzellen usw. Für das Skelett und die Fettzellen braucht man kein Eiweiß. Männer betreiben weitaus mehr und härtere körperliche Arbeit. Deshalb brauchen sie auch mehr Fett und mehr Kohlenhydrate. Man könnte aus der Statistik genauso gut auch herausinterpretieren, dass Frauen weniger arbeiten als Männer, weil sie ja nachweislich weniger Energie umsetzen.

Männer seien Sexgetriebene. Sie würden 19 Mal (Max. 388) am Tag an Sex denken, Frauen dagegen nur 10 Mal (Max 140). Und wie lange hat’s jweils gedauert? Bei Männer je 20 Sekunden, bei Frauen je 2 Stunden oder so?

Oder der Vorwurf, dass Männer faule Hunde seien, weil es viel mehr Verhütungsmethoden für Frauen als für Männer gibt. Schwangerschaften enstehen nun mal in der Frau und nicht im Mann. Das Verhütungsmethoden vor allem da ansetzen, wo es „passiert” und nicht woanders, liegt auf der Hand.

So wird heute Desinformation betrieben. Klassisches Beispiel, wie durch faule Statistiken und suggestiv-fehlerhafte Präsentation getäuscht wird.

Etwas seltsam ist dazu die Rezension, die die Redakteurin Kathrin Spoerr dageschrieben hat. Sie hat Volkswirtschaftslehre studiert hat und damit eigentlich auch Ahnung von Statistik. Und tatsächlich schreibt sie:

Was sagt uns das über das Geschlechterverhältnis in diesem Land? Nicht etwa, dass Männer nicht so oft Unterhosen kaufen wie Frauen, nicht etwa, dass Männerunterhosen doppelt so lange halten wie Frauenunterhosen. Nicht etwa, dass Männerunterhosenmode sich langsamer verändert als Frauenunterhosenmode. Sondern: dass Männern ihre Unterhosen scheißegal sind. Dass sie nach dem Motto “oben hui, unten pfui” leben. Dass sie tatsächlich sind, was Frauen schon immer wussten: Ferkel.

Während man aber früher einfach drauflosbehaupten konnte, muss man sich heute erst mal mit den Techniken von bildlicher Visualisierung vertraut machen. Das erleichtert die Kommunikation nicht gerade. Aber das hatten die Autoren vermutlich auch nicht im Sinn.

Sie hat das schon gemerkt, dass da was faul ist. Aber so richtig macht sie nichts draus. Das wäre doch eine Grundlage für einen prima Verriss gewesen, aber da stand wohl die political correctness entgegen. Wenn ein Buch „beweist”, dass Frauen die besseren, aber unterdrückteren Menschen seien, gibt’s da keine echte Kritik mehr.

25 Kommentare (RSS-Feed)

Markus
9.11.2013 21:37
Kommentarlink

@Hadmut Ich glaub der letzte Satz ist nicht vollständig. Der Text sieht truncated aus.


Hadmut
9.11.2013 21:40
Kommentarlink

@Markus: Danke! (Sollte da nicht hin, war bei Schreiben nach unten gerutscht und da hab ich’s nicht mehr gesehen…)


DerdieBuchstabenzählt
9.11.2013 23:10
Kommentarlink

Du kannst Dich darauf verlassen, wenn Männer mehr Unnerbuchsen kaufen würden als Frauen wären diese Unholde an den schlechten Arbeitsbedingungen der Textilarbeiterinnen in der 3. Welt schuld!


Bavarico
9.11.2013 23:53
Kommentarlink

Woher wissen Sie das mit den Schlüpferautomaten im Damen-WC in der Disko? Ich hab danach gegoogelt, fand aber nur was über Dessousautomaten in Japan …


Hadmut
10.11.2013 0:06
Kommentarlink

> Woher wissen Sie das mit den Schlüpferautomaten im Damen-WC in der Disko?

Ich bin halt auch schon etwas älter und noch in der Zeit vor dem Internet geboren. Kein so völlig durchdigitalisierter Neumensch. Deshalb passiert es mir ab und zu noch, dass ich altmodisch Zeitung auf herkömmlichem Papier lese.

Aber googlen kann ich auch:

http://www.spiegel.de/panorama/der-slip-o-mat-tod-dem-liebestoeter-a-337730.html

http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/geniale-geschaeftsidee_aid_92196.html


Anon
10.11.2013 1:39
Kommentarlink

Hallo,

also der erste blaue Kasten ist von dir, oder? Dachte zuerst, das wäre ein Zitat aus dem Buch.

Und den zweiten blauen Kasten, verstehe ich, wenn ich nur diesen Auszug aus dem Kommentar lese (und den Rest habe ich mir nicht angeschaut), eher positiv gegenüber dem Buch. Wenn nicht sogar alle deine – richtigerweise – aufgezählten Falschinformationen bestätigend. Eher so, dass früher einfach etwas behauptet wurde (und als wahr akzeptiert wurde) und heute eben noch besser mit bunten Statistiken (zu denen nicht unbedingt Erklärungen geliefert werden – was der einzige Kritikpunkt ist) untermauert wird. Die Kunst ist es nun, diese Statisken zu lesen. An deren Wahrheitsgehalt sehe ich keine Kritik von Seiten der Rezensentin.


Hadmut
10.11.2013 1:42
Kommentarlink

>Und den zweiten blauen Kasten

*Seufz* Danke!

Es sollte eine Aufzählung sein, und ich hab versehentlich statt ul den button für blockquote gedrückt…


Unsinn, Verkauf ungleich Produktion. Das Zeug kommt aus China.

Carsten

Terroristen schaffen Arbeitsplätze


pjüsel
10.11.2013 10:20
Kommentarlink

Kaum Auszudenken, welcher #Aufschrei durch die Lande ziehen würde, stünde in der Bildunterschrift sowas wie “Frauen sind Ferkel. Sie schleimen und menstruieren ständig Ihre Unterhosen voll. Zwei Drittel der produzierten Unterwäsche werden von Frauen gekauft.”

Wie würde die Grafik wohl aussehen, wenn hierzulande eine ähnliche Nachfrage an entsprechender “Gebrauchtware” wie im Land der aufgehenden Sonne bestünde?

http://www.snopes.com/risque/kinky/panties.asp
http://www.focus.de/reisen/japan/tid-25516/skurriles-aus-japan_aid_738683.html


Mattes
10.11.2013 11:23
Kommentarlink

Vor allem werden bei 82 Millionenen Einwohner nur 22 Millionen Unterhosen verkauft und das macht niemanden stutzig?


Bud
10.11.2013 11:52
Kommentarlink

Den schwerstwiegenden Interpretationsfehler hast Du übersehen.

> 5,7/16,2 Millionen Herren/Damenunterhosen werden in Deutschland **jedes Jahr** hergestellt und vermutlich auch verkauft.

16,2M Damenunterhosen pro Jahr. Bei 40M Damen in Deutschland (oder wieviel sind es jetzt eigentlich seit der Zählung?). Macht 0,4 Damenunterhosen pro Frau und Jahr. Frauen kaufen sich also nur alle 2,5 Jahre Unterwäsche. Und nicht etwa einen ganzen Pack, sondern jeweils eine einzelne Unterhose. Alle 2,5 Jahre. Männer noch viel seltener.

Doch ach, in der Statistik ist von Verkauf ja gar keine Rede. Da geht es nur um die Herstellung. Dass man in Textilfachgeschäften heutzutage vereinzelt auch Ware aus China oder Bangladesh findet, ist der Artikelautorin geflissentlich entgangen. (Der Artikel erweckt den Eindruck, daß die Interpretation nicht im Buch stand, sondern von ihr stammt.)

Die Statistik taugt also nicht mal ansatzweise, um irgendeine Aussage über die Verbraucherseite der Unterhose zu machen. Allenfalls kann man anhandihrer Rückschlüsse auf den Zustand der Textilwirtschaft in Deutschland ziehen.

Das ist eine so grobe Fehlinterpretation einer Statistik, das passiert normalerweise nicht mal den Genderisten.

Abgerundet wird das ganze durch diesen stümperhaften Rechenfehler:

> Nur ein Drittel der produzierten Unterwäsche wird von Männern gekauft.

Also ich komme anhand der Zahlen auf 26%, das liegt deutlich näher bei 1/4 statt 1/3.


Andreas
10.11.2013 12:38
Kommentarlink

Oohh – nach nur einem Tag kann man (Mann) das Welt-Geschreibsel nicht mehr kommentieren.


by33kn
10.11.2013 13:01
Kommentarlink

In dem Buch “The Economic Naturalist” (Robert H. Frank) steht, dass in westlichen Ländern Frauen mehr als doppelt soviel Geld für Kleidung ausgeben wie Männer. Damit wird begründet, dass es keine männlichen Top-Models gibt.


Herrmann
10.11.2013 13:04
Kommentarlink

Kauft man solche Bücher, um Stoff für Smalltalk im Fahrstuhl oder auf Partys zu haben?


Joe
10.11.2013 13:16
Kommentarlink

Meine Unterhosen sind auch aus Asien – und nicht von Schiesser Feinripp.

Wer glaubt, daß Unterhosen irgendwas mit Hygiene zu haben, der kennt offenbar den guten alten Kilt nicht…


dumdidum
10.11.2013 13:45
Kommentarlink

@Bavarico

(bezüglich des Arguments “Woher wissen Sie das mit den Schlüpferautomaten im Damen-WC in der Disko? Ich hab danach gegoogelt, fand aber nur was über Dessousautomaten in Japan …”)

Selbst wenn Hadmut nicht Quellen gegeben hätte – wäre es denn so ungewöhnlich, dass ihm das eine Frau (z. B. Arbeitskollegin) mal erzählt hat?


by33kn
10.11.2013 23:11
Kommentarlink

@Herrmann: Um Stoff für Smalltalk zu haben liest man eher Bücher wie “Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7: Die volle Dosis unnützes Wissen”


kokko
11.11.2013 0:26
Kommentarlink

ja irgendwie kommt es mir so vor, dass heute weniger sich daten schöngerechnet werden aber stattdessen viel mehr gleich bei der erfassung + auswahl der daten gepfuscht wird (stichwort validität der messung)

bsp hier von unterwäscheproduktion in deutschland auf -konsum schließen

oder
– keine randomisierung
in einem problemviertel wird die gewalt/übergriffe an frauen erhoben und dann hochgerechnet auf das ganze land

– es wird gar nicht gemessen was gemessen werden soll (dh worüber dann aussagen gemacht werden bzw die operationalisierung passt nicht

bsp1 häusliche gewalt gegen männer gibt es kaum – sieht man ja in der polizeistatistik

problem: dort sind die gemeldeten/auch von der polizei als solche erfassten fälle aufgeführt. ABER es werden nicht alle fälle von erfasst.

bsp2 häusliche gewalt soll erhoben werden aber man definiert dort “mein mann hat mir schon einmal verweigert geld zu geben als ich ihn danach fragte”, “mein mann hat schonmal mit den augen gerollt als ich was sagte” als formen häuslicher gewalt gegen frauen

problem: häusliche gewalt ist normal definiert als doch eher rel starke körperliche und psychische gewalt (aka zusammenschlagen u ä)

folge: schlagzeilen wie “jede 5.frau opfer von gewalt, samstags und mittwochs sogar jede 4.frau”

– serientaten an einem opfer werden in einigen polizeistatistiken dann so aufgeführt dass sie von einzelnen voneinander unabhängigen taten nicht mehr zu unterscheiden sind

bsp
vergewaltigung einer frau in 30fällen (zb durch partner)
wird zu
30vergewaltigungen in der polizeistatistik
wird zu
30frauen wurden vergewaltigt bei der interpretation der daten
wird dann insgesamt zu
“jede 5.frau (16jahre und älter) wurde irgendwann in ihrem leben vergewaltigt” in der zeitung


kokko
11.11.2013 0:48
Kommentarlink

Seine Arbeit besteht darin, aus komplexen Daten Informationen zu vermitteln, komplizierte Sachverhalte anschaulich zu erklären, und den Leser mit einer ihn einbeziehenden Weise an das Thema heranzuführen.

passendes video zum buch
https://www.youtube.com/watch?v=TbDPNZfQcWM


Dummerjan
13.11.2013 11:08
Kommentarlink

“Männer sind Ferkel. Sie lieben ihre alten Unterhosen. Nur ein Drittel der produzierten Unterwäsche wird von Männern gekauft. Quelle: “Männer und Frauen. Grafiken erklären die Unterschiede” von Matthias Stolz und Ole Häntzschel (Knaur Verlag) ”
Und als Grafik wird nicht etwa eine Tortengrafik der Stückzahlen gestellt, die ja den prozentualen Anteil in Winkel umsetzt, nein, es wird eine Art stem and leaf plot gemacht. Mit anderen Worten, die Visualisierung passt im Beispiel nicht zur getroffenen Aussage.

Wer dieses Beispiel als Werbung nimmt, hat eigentlich das Buch schon diiskreditiert. Oder das Buch ist wirklich so Scheisse.


Vorurteil
14.11.2013 1:05
Kommentarlink

@Hadmud: hast du den fettgedruckten Satz von Katrin Spoerr “Zu jedem Vorurteil gibt es eine Statistik.” möglicherweise überlesen?
Ist Katrin Spoerr möglicherweise ein Schlitzohr?


Hadmut
14.11.2013 1:21
Kommentarlink

Gesehen hab ich den. Aber ich bin mir nicht sicher, wie ich den interpretieren soll.

Es kann auch sein, dass sie nicht über den Begriff des Vorurteils nachgedacht hat.


Vorurteil
14.11.2013 4:29
Kommentarlink

Hadmut 1:21 14.11.2013: “Gesehen hab ich den. Aber ich bin mir nicht sicher, wie ich den interpretieren soll.”
Da haben wir etwas gemeinsam.
Nur in deinem Blogartikel vermerkst du davon nichts.
Auch alle? Kommentatorin_Erische_Innen gehen nicht darauf ein.


Vorurteil
14.11.2013 4:55
Kommentarlink

Und ja,vielleicht bin ich wirklich ein Schwein!?
Ja und?! Schweine gehören zu den menschenähnlichsten Tieren.
Meine Klamotten wasche ich hauptsächlich aus hygienischen Gründen.


Vorurteil
14.11.2013 6:14
Kommentarlink

Und weil ich gerade in Laune bin:
Ein Bekannter genauer ein ehemaliger Bekannter von mir, hat mir gestanden, dass er nur alle 2 Monate seine Unterhose wechselt; noch nicht einmal das habe ich ihm geglaubt! Er war oder ist noch Schäfer
und er roch immer stark nach Schafen. Der Schafgeruch war wahrscheinlich stärker, als wenn er mehr als 2 Monate seine Unterhosen nicht gewaschen hätte. Übrigens der Schaefer hatte auch zeitweise einen Ziegenbock. Diesen Ziegenbock habe ich gestreichelt. Warum nicht, na ja dieses blöde Vieh hat die Äpfel von meienm Apfelbaum schamlos gefressen und auch einiges kaputt gemacht. Nur eins wusste ich nicht: Ziegenböcke riechen, als wenn sie ihre eigene Pisse trinken würden. Auch mit intensivem waschen geht dieser Geruch erst nach Tagen von den Händen. Übrigens: Ziegenböcke trinken ihre eigene Pisse.
Ach ja: wegen des Geruchs habe ich die Beziehung zum Schäfer nicht abgebrochen. Die Beziehung wurde abgebrochen aus Gründen, die in dieser Gesellschaft liegen.