Ansichten eines Informatikers

Der Anfang vom Ende des alten Journalismus ?

Hadmut
26.7.2013 0:26

Heute gingen eine Reihe von Meldungen durch die Presse, wonach der Axel Springer-Verlag einige seiner Kern-Blätter verhökert hat und wohl selbst nicht mehr daran glaubt, dass man mit Print-Journalismus noch Geld verdienen kann.

Beispielsweise der oder der oder der. Da ging sogar deren Aktienkurs hoch.

Es scheint, als würde bei Springer nur noch oder vor allem die BILD ordentlich Geld bringen und sie alles andere auf digital umstellen wollen.

Da kann man sich nun überlegen, was die Gründe dafür sind. Ich habe ja neulich schon von einer Journalistenkonferenz berichtet. Und die Entwicklung geht ja auch mit dem Leistungsschutzrecht einher, bei dem man versuchte (ob zu Recht oder zu Unrecht), dem Internet die Schuld für sinkende Umsätze zuzuschieben.

Was aber steckt dahinter?

  • Es wurden ja nur Käseblätter wie eine Fernsehzeitschrift, eine Frauenzeitschrift und ansonsten eher seichte Blätter verkauft. Steigt das Bildungsniveau der Gesellschaft so stark, dass solche Blätter keine Leser mehr finden?
  • Oder ist es gerade umgekehrt? Sinkt das Bildungsniveau der Leserschichten so weit ab, dass sie nicht mehr als Leser in Frage kommen?
  • Oder ist es ganz andersherum? Sind die Leser gleichgeblieben, aber die Blätter so schlecht geworden, dass keiner sie mehr kauft?
  • Oder geht es weder um den Inhalt und das Niveau der Leser, sondern einfach auf die gesellschaftliche Umstellung auf digitale Medien? Machen die Zeitungsproduzenten in der gleichen Weise dicht, wie es vor Jahren die Hersteller von Filmen nach der Einführung der Digitalkameras taten?
  • Oder ist es wieder andersherum, dass nicht zuwenig, sondern zuviel Digitalisierung das Problem ist, weil durch die Digitalisierung Medien eine viel größere Reichweite bekommen, und dadurch mehr Wettbewerb und eine Rationalisierung bekommen, und deshalb für eine Leserschaft von halbwegs konstanter Größe einfach weniger Zeitungen usw. benötigt werden?

26 Kommentare (RSS-Feed)

Stefan W.
26.7.2013 2:39
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Die Vermutung unterstellt, dass der Verkäufer mehr vom Geschäft versteht als der Käufer.


denn
26.7.2013 3:08
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* Oder es ist einfach billiger sich irgend ein scheiß auszudenken / zu photoshoppen, anstatt richtig zu rescherschieren. Und wenn alle ebenso denken dann ist Information nichts mehr Wert und die Blätter haben sich erfolgreich selbst abgeschafft.


prx
26.7.2013 6:51
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Wieviele Hersteller des gleichen Produkts können sich parallel auf Dauer halten? Unabhängig davon, ob das Zeitungen oder Autos sind? Das ist begrenzt.

Überregionale Zeitungen konkurrieren im Netz massiv sowohl miteinander als auch mit Newsfeeds aller Art, die einfach nur Agenturmeldungen durchreichen. Wer Meinungen statt Fakten sucht, der findet sie in Blogs statt Leitartikeln und Kommentaren, und das dann auch noch stromlinienförming passgerecht zur eigenen Meinung.

Regionale Zeitungen stehen daher besser da als überregionale. Sie haben noch eine wesentliche Funktion zur Informationsvermittlung.

Die Verkaufs- und insbesondere Abozahlen von Printmedien nehmen ab. Permanent und ziemlich gleichmässig über die Jahre. Weil die alten Abonnenten allmählich wegsterben und die jungen Leute nicht in gleichem Masse auf Printmedien setzen.

Die redaktionelle Kostenstruktur von Online-Medien kann nicht das gleiche Niveau halten, wie es bei Printmedien üblich war. Aktuelle Meldungen haben einen Zeitfaktor, der nennenswerte Denkprozesse ausschliesst (merkt man auch an der Rechtschreibung – es gibt keine Korrektoren mehr). Tiefergehende Artikel durch Werbung gegenzufinanzieren ist nicht wirklich einfach.

Was du oben aber nicht auf der Rechnung hast: Zeitungen leben seit jeher erheblich von Anzeigen. Und zwar nicht nur den Kleinanzeigen, die nicht nur im Internet sondern auch in Anzeigenblättern landen, sondern ganz massgeblich auch von Stellenanzeigen und von jenen alltäglichen nicht selten halb oder ganzsseitigen Verkaufsanzeigen beispielsweise von Aldi, Edeka usw.

Stellenanzeigen wandern massiv ab ins Web und das benötigt keine 100 Stellenportale.

Aldi&Co setzen zunehmend auf Prospektverteilung statt Werbung in der örtlichen Tageszeitung, aufgrund der formell höheren Reichweite. Das ist freilich etwas in die Tasche gelogen, weil ein Prospekt vielfach direkt vom Kasten in die Tonne wandert, während die Werbung in der Zeitung beim blättern immerhin wahrgenommen wird.


prx
26.7.2013 6:56
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PS: So ziemlich die einzigen Anzeigen, für das Netz noch keine Alternative zur gedruckten Zeitung zu bieten scheint, sind die Todesanzeigen. 😉


Stefan
26.7.2013 7:50
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zu (1): Nein, das Bildungsniveau steigt nicht. Die Zielgruppen der besagten Blätter (z. B. für eine eher konservative Fernsehzeitschrift wie »Hörzu«) schrumpfen. Das hat demografische Ursachen.

zu (2): Nein, das Bildungsniveau kann nicht so weit gesunken sein, dass die Leute mit den besagten Zeitungen und Zeitschriften nichts mehr anfangen können. Es geht um die Handhabung (Punkt 4).

zu (3): Ja, viele Blätter sind schlechter geworden. Aber die Leserschaft ist grundsätzlich leidensfähig …

zu (4): Es ist einfacher, auf dem Smartphone oder Tablet-Rechner einen einzelnen Artikel zu lesen, als sich ein Printprodukt zu kaufen. Die Bindung an ein Print-Abo-Modell wird gescheut, weil es schon so viele andere Fixkosten gibt.

zu (5): Die Größe der Leserschaft ist nicht konstant. Das Interesse am Fernsehen (»Hörzu«), Politik oder Lokalpolitik nimmt ab. Der Anteil der Bevölkerung, der deutschsprachige Medien liest, nimmt auch ab.

Gewinner im Bereich Print sind bis auf weiteres die Wochenzeitungen wie F.A.S. und ZEIT. Sie können am Wochenende gelesen werden, wenn viele Menschen mit etwas höherer Bildung Zeit zum Lesen haben. Sie informieren relativ gut. Sie bringen längere Artikel als die Tageszeitungen und vertiefen bestimmte Themen besser.


Fx
26.7.2013 9:24
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Passend dazu hat Arne Hoffmann gerade die Korrespondenz mit einem Journalisten veröffentlicht. Seine Antwort auf eine Interviewanfrage der ARD hat sich gewaschen. Sie zeigt, dass sich auch die Öffentlich-Rechtlichen vom seriösen Journalismus verabschiedet haben und stattdessen interessengesteuerte Propaganda verbreiten.

http://genderama.blogspot.de/2013/07/lesermail-absolute-beginner.html


yasar
26.7.2013 12:10
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@Stefan W.

ich würde sagen, der Verkäufer (springer) kriegt die Kurve rechtzeitig und schaut, daß er noch Geld für den Mist bekommt, bevor der Käufer (Funke) selbst aufwacht.


Andreas
26.7.2013 14:46
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Zu viele Lügen 😉


leberkässemmel
26.7.2013 17:23
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“ne Alternative zur gedruckten Zeitung zu bieten scheint, sind die Todesanzeigen.”
Sind bei einigen kleinen Lokalzeitungen auch schon online.


Joe
26.7.2013 17:41
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Der größte Pressekonzern in der Bumsrepublik ist die SPD. Und denen sterben nach und nach die Fans weg. Seit es nur noch dröhnende gleichgeschaltete Propaganda zu lesen gibt (80 % der Journalisten sind im rotgrünen Spektrum verortet), die es genauso auch noch kostenpflichtig in der Glotze gibt, sinkt die Motivation, dafür weiter zu bezahlen.

Man kann ja mal untersuchen, warum Printmedien wie “eigentümlich frei”, “Junge Freiheit” oder “Weltwoche” vom allgemeinen Printsterben gar nicht betroffen sind und eine steigende Auflage haben…


http://www.indiskretionehrensache.de/2013/07/springer-funke-zeitungskrise/

Während der Auflagenschwund in den vergangenen Jahren einigermaßen konstant verlief, scheint er sich jüngst zu beschleunigen. Das ist nur logisch, denn die Verlage haben nicht mehr das Geld, um ihre Auflagen beispielsweise mit hübschen Abo-Prämien zu stützen. Hinzu kommt in diesem Sommer, dass die Anzeigeneinnahmen massiv einbrechen. Verlässliche Zahlen gibt es dazu nirgends, doch hört man aus den Häusern düsterste Katastrophenmeldungen.


prx
26.7.2013 23:35
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@leberkässemmel: Klar können die Todesanzeigen einer gedruckten Zeitung auch online erscheinen. Ich dachte dabei eher eher an Äquivalent zu den Online-Stellenportalen. 😉


@ppx: Zumindest in meiner Region — Rhein-Main — gilt das so nicht mehr, siehe http://www.trauer.de/.
🙂


Henriquatre
27.7.2013 8:21
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Von den ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, die man an einer Hand abzählen kann, steht in schätzungsweise 98% der gedruckten „Qualitätsmedien“ mehr oder weniger hübsch verklausuliert sowieso überall das Gleiche. Im Rahmen der gleichgeschalteten, links-rot-grünen Einheitsideologie wird zwar ab und zu neckisch „investigativ“ recherchiert daß man(n) durch Fleischkonsum unausweichlich zum Frauenhasser mutiert, oder daß der Einsatz der Glühbirne in spätestens 2000 Jahren zum garantierten Untergang der Menschheit führen muß usw., aber kaum ein Journalist traut sich dort zu gucken oder darüber zu schreiben, wo’s tatsächlich stinkt oder weh tut. Ein Problem ist eben auch daß gezielt über Jahrzehnte hinweg journalistische Schreib-Roboter, Karrieristen-Schleimer und Apparatschik-Schuhputzer herangezogen wurden, die im vorauseilenden Gehorsam stets brav das eine Evangelium verkünden, das ihren Status als mondäne Berufsbesserwisser zementiert.


Thomas M.
27.7.2013 13:41
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Ich denke, ein ganz massiver Einfluß auf den Niedergang des alten Journalismuss besteht darin, dass sich Frauen in Redaktionsstuben einnisten, die dann nicht einfach objektiven Journalismus liefern, sondern primär feministisches Geblubber über sog. “Frauenthemen” nach der Agenda von Lobby-Organisationen wie ProQuote oder dem Journalistinnenbund. Dann bekommt der Qualitättsjournalismus schnell eine Qualität in kik-Manier – von Qual.


Herrmann
28.7.2013 9:32
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Wozu noch eine Zeitung kaufen, wenn ich doch GEZ-zwangsbeglückt werde?
Da ist der Markt schon ordentlich verzerrt.


leberkässemmel
28.7.2013 10:11
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@prx
Stellenportal gibts auch eines von der Lokalzeitung im Netz. Das kostenlose Schwesterblatt mit vielen Kleinanzeigen und Veranstaltungskalender gibts sogar als PDF. Lokale Nachrichten und Meldungen gibts auf der Seiten der Zeitung, in der Printausgabe steht zu 99% das selbe nur einen Tag später, die drei ausführlicheren Artikel mit grossen Photos sind das Geld nicht wert und drehen sich meist um Sport oder Veranstaltungen oder ähnlich unwichtiges. Ich frage mich wer das noch freiwillig aboniert oder am Kiosk kauft.
Bei überregionalen Zeitungen das selbe, Hintergrundartikel sind sowieso Mangelware und die auch meist eher getarnte Meinung anstatt neutralem Journalismus, der Rest sind unkritisch übernommene, vorgefertigte Pressemeldungen also getarnte PR und Texte von Nachrichtenagenturen. Hintergründe und kritische Infos finde ich heute im Netz, am allerwenigsten in den Mainstreammedien. Journalismus besteht heute aus Copy&Paste und nicht mal das können sie richtig wie man oft sieht, dafür zahle ich keinen Cent.


Knut
29.7.2013 12:41
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@Henriquarte

“Im Rahmen der gleichgeschalteten, links-rot-grünen Einheitsideologie …” ????

Irgendwo scheint da der Kontakt zur Realität zu fehlen.

Ich sehe hauptsächlich Support für die schwarz-gelbe Mutti Merkel. Artikel aus Sicht der Opposition in kommerziellen Druckmedien sind doch eher selten. Da würde ich ja gerne mal wissen, welche Zeitung das sein soll.


@Knut (((“Irgendwo scheint da der Kontakt zur Realität zu fehlen.

Ich sehe hauptsächlich Support für die schwarz-gelbe Mutti Merkel.”)))

Das ist eine Fehlinterpretation deinerseits.

Alle Medien sind völlig verlinksgrünt. Man kann nur noch unterscheiden zwischen linken und linksextremen Blättern. Selbst PI-News ist für meinen Geschmack viel zu links, weil sie Kitas hochhalten und Frauen als Opfer institutionalisieren.

Der Support für Merkel rührt daher, dass Merkel die CDU weit nach links gewuchtet hat. Man unterstützt Merkel, weil sie die CDU auf linksgrünen Kurs trimmt.


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
30.7.2013 15:33
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Hadmut, hast du einen neuen Spamfilter?

Irgendwie erscheinen bei dir in letzter Zeit viel weniger Kommentare als üblich.


Hadmut
30.7.2013 17:09
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@Frauenhaus:

Es sind tatsächlich viel weniger als sonst, aber das hat andere Gründe:

Sommerloch. Es ist Ferienzeit. Merken nicht nur die Medien, sondern auch die Blogs.

Hitze und lange Abende. Die Leute hocken nicht am Computer. Im Winter bei schlechtem Wetter ist Blog-Hochbetrieb.

Umzug. Ich bin gerade mit Umzug beschäftigt und habe auch gerade keinen richtigen Internetabschluss. Und Zeit schon gar nicht, dazu kamen Denstreisen. Deshalb habe ich nicht nur sehr wenig gebloggt , sondern auch bis zu drei Tagen gebraucht, um Kommentare zu moderieren. Dadurch kam keine Diskussion in Gang.

Monothematik. Ich war in letzter Zeit sehr beschäftigt, und darunter hat die Themenvielfalt gelitten. das merkt man dann auch an den Kommentaren.


@Knut:

Zweidrittel der Politikjournalisten, die eine Parteipräferenz angeben, sind für die Grünen oder die SPD. Mit den Grünen vor der SPD.

Ich kenne den Einwand darauf: Sei doch kein Beleg dafür, das tendenziöse Berichterstattung betrieben würde.

Aber es zeigt, dass die Behauptung die Medien wären auf schwarz-gelbem Kurs höchst unwahrscheinlich ist, um nicht zu sagen absurd.

Die Gegenteilige Behauptung, die Meiden hätten einen grünen Bias, ist dagegen deutlich im Bereich des möglichen.


Knut
31.7.2013 14:45
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@techniknörgler
@Frauenhaus
“Zweidrittel der Politikjournalisten, die eine Parteipräferenz angeben, sind für die Grünen oder die SPD. Mit den Grünen vor der SPD.”

Und die, die keine angeben ? Haben die keine Parteipräferenz ? Oder halten die ihre eher unter dem Deckel um als seriös zu gelten ?

Ich sehe in den Medien sehr viel Unterstützung für Gesetz und Ordnung und ansonsten wird wischi-waschi die allgemeine Meinung vertont. Das vertreten sozialer oder ökologische Standpunkte, sehe ich fast nie. Dann schon eher die, die es mit Papi’s Vitamin B geschafft haben, und nun meinen alle, die nicht so viel Glück oder Beziehungen hatten, sollen doch bitte sterben gehen und ihre Kreise nicht stören.

Einen grünen Bias sehe ich nur beim feministischen Luftschlossbau. Das hat zwar ein bischen was mit Politik zu tun, ist aber nur das Ablenkungsmanöver für das Niederknüppeln des Restes. Polizei, Staatsanwaltschaft, Richter haben Narrenfreiheit und halten dem restlichen Staatsapparat den Rücken frei. Wer auf seinen Rechten besteht, kommt in den Knast oder die Psychatrie, wenn sich kein Knastgrund finden läßt. Wer darin rot-grüne Ideologie findet, hat wohl die Farben gemischt und sich zu eigen gemacht.

Wo gibt es denn echte Kritik der Aktionen der Staatsorgane ? Das ist den Journalisten zu riskant, deshalb läuft alles nur noch auf Nebenschauplätzen. Da mag es sein, das rot-grün dominiert. Sobald es aber ums Eingemachte geht, ist Sicherheit und Staatskonformität gefragt. Ich habe nicht den Eindruck, das eine freie Presse noch existiert.


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
1.8.2013 4:07
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@Knut (((“Einen grünen Bias sehe ich nur beim feministischen Luftschlossbau. Das hat zwar ein bischen was mit Politik zu tun, ist aber nur das Ablenkungsmanöver für das Niederknüppeln des Restes.”)))

Den linksgrünen Bias sieht man…

* an der Themenauswahl (z.B. irgendwas mit Powerfrauen, irgendeine Lobhudelei auf Kitas oder Quotzen, irgendwas über die bösen Rechten, kaum Berichte über Morde an Christen, oder aktuell: Verschweigen der Pädo-Vergangenheit der Grünen)

* die Doppelnennung “-er und -erinnen” wird nur bei positiven Erwähnungen gebraucht, bei negativen benutzt man “-er”

* an der Wortwahl (wenn ein Mann Amok läuft war er ein “Waffenfanatiker”. Wenn eine Frau Amok läuft, hatte sie ein “Faible für Waffen”)

* an dem Tenor und den Schlussfolgerungen (die Männer sind schuld, mit mehr Frauen/ Vielfalt/ Internationalität hätten wir schon längst Weltfrieden)

* an der Faktenauswahl (Studien werden nur genannt, wenn sie der linksgrünen Weltsicht entsprechen, der Tathergang bei Trayvon Martin wird fast immer verschwiegen, Argumente gegen Homoadoption werden nie genannt usw.)

* an der Kommentarpolicy: http://bloganddiscussion.com/argumentevonfemastasen/482/zensur-und-meinungsfreiheit-in-onlinemedien/

Beispiel: Gestern bei spiegel.de habe ich einen Screenshot gemacht. Hier einige der Themen:

Über die böse Homoaversion in Russland
Über Arabischen Frauenfussball
Über NSA (aber ja nichts Negatives über Weibchen’s Liebling: Obama)
Über Onlinemobbing mit dem Bild eines gemobbten Mädchens
Über was für ein unfassbarer Skandal das Trayvon Martin-Urteil ist
Über Semenya (die olympische Frau mit dem männlichen Chromosomensatz)
Über “Ich habe den Mythos der weißen Überlegenheit gebrochen”
Über den Kampf einer Superheldin in Burka für den Erhalt einer Mädchenschule
Über Hochzeitsfotos
Über den Leidensweg von jüdischen Prostituierten
Über wie eine Frau herausfindet, dass ihr Großonkel ein SS-Sturmbandführer war
Über wie der Kapitalismus Schuld ist an den Aufständen in London, gespickt mit solchen Sätzen wie “Schon Karl Marx hat gelehrt”
Über wie der Nichtverkauf von “Bild” und “Welt” bedeutet, dass Springer jetzt nach rechts rückt
Über Marte Dalelv
Über “reaktionäre Sommermärchen, die auch ohne Hitze unerträglich wären”
Ein Interview mit einem Historiker, der erwähnt wie schlecht George W. Bush war

Völlig einseitiger Schund für Frauen, Grüne und Linke.

Und das ist auf EINER EINZIGEN Spiegel Online Frontseite.
Und das geht JEDEN Tag so.
Und das hat sich bereits gebessert in den letzten Wochen, nachdem 2 Spiegelredakteure gegangen sind.

Wenn sich herausstellt, dass der aktuelle Papst auf Schwule zugeht, dann kannst du übrigens davon ausgehen, dass auch mehr positive Berichte über den Papst gebracht werden.

Und so ist das auch mit Merkel: Sie ist eine FRAU. Sie wuchtet die CDU nach links. Sie entkernt das konservative Lager. Also wird sie positiv erwähnt.


Knut
1.8.2013 9:44
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@Frauenhaus

Ich weiß nicht, warum du nach Frauen keinen Punkt machst.
Anscheinend hast du was gegen Grüne und Linke. Die Themen sind ja mehrheitlich Politkaffeeklatsch, wie von mir gesagt. Das ganze ist Fräuchen/Püppi zentriert, damit die Werbung auch bei der shoppenden Bevölkerung ankommt.

Ich sehe da nichts was zu den Kernthemen der grünen Partei gehört. Die Frauen bei den Grünen machen natürlich Bohei um solche Themen, aber das machen die CDU/CSU-Frauen auch. Wahrscheinlich auch bei REPs und NPD, wenn es da Frauen gibt, die den Mund aufmachen dürfen, sofern da kein männliches Körperteil reinkommt. Die haben da sehr ähnliche Ansichten, wie muslimische Traditionalisten und kämen in Saudi-Arabien sicher gut zurecht.

Einzig NSA und der Aufstand in London haben was mit Politik zu tun. Was die NSA jetzt mit Obama zu schaffen hat, entgeht mir. Natürlich kann der den Laden nicht schließen und wird sich sicher nicht Entblöden irgendein Änderungsprogramm in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Der Mann ist Politprofi !

Bei den Aufständen in London handelt es sich um eine Kolumne/Kommentar. Da steht ja auch im Zweifel links drüber. Es wird also mit offenem Visier gekämpft. Da findet sich im Focus sicherlich auch was für die Seele des rechten Spektrums. Der Bezug auf Marx ist ja auch korrekt, da die Analyse des Kapitalismus durchaus seine Richtigkeit hat. Über die Ableitung der Konsequenzen kann man sicher streiten, aber die Existenz von Wirtschaftzyklen bezweifeln weder Wiwis noch Bänker.

Insgesamt sehe ich also nur eine heftige Boulevarisierung, die der politischen Diskussion einfach aus dem Wege geht. Und da die kauffreudigste Schicht Mädels zwischen 15 und 30 sind, wird die gebauchpinselt. Das ist Kapitalismus ! Jetzt nicht weinen, SPON finanziert sich halt durch Werbung.


@Knut (((“Ich weiß nicht, warum du nach Frauen keinen Punkt machst.”)))

Danischs Forumsoftware würfelt die Punkte durcheinander. Vielleicht als Antihackingmaßnahme. Das siehst du auch oben beim Kommentar von “Stefan W.”

@Knut (((“Anscheinend hast du was gegen Grüne und Linke.”)))

Nein, gar nichts.

Aber ich habe etwas gegen einseitig grünlastige und linkslastige Berichterstattung.

Wir sprechen hier von SPIEGEL, nicht von irgendeinem feministischen Blog oder von DIESTANDARD.AT

@Knut (((“Insgesamt sehe ich also nur eine heftige Boulevardisierung, die der politischen Diskussion einfach aus dem Wege geht.”)))

Neben der heftigen Boulevardisierung bekommen aber alle Themen ZUSÄTZLICH noch einen grünen und linken Anstrich. Genauso wie man es aufgrund der politischen Ausrichtung der Journalistinnen erwarten würde.

Auch heute wieder. Wie jeden Tag. Massivstes grünlinkes Bombardement:

* Über den Klimawandel und die Befürchtungen der Forscher.
* Über wie wichtig die Jugendämter sind.
* Über Homophobie bei Olympia.
* Irgendwas Negatives über die FDP und irgendetwas Positives über eine Annäherung zwischen SPD und LINKE.
* Über Yoga.
* Über die erste Frau, die eine Überlandfahrt mit einem Benz machte.
* Über deutsche Schwimmerinnen.
* Über die böse Inquisition.
* Über die einzige Matrosin auf dem Bodensee.
* Irgendetwas Negatives über Adenauer.
* Über einen Roman von einer Frau geschrieben über eine starke Frau.
* Über ein cannabisfreundliches Cannabislexikon.
* Über Venezuela (mit einer extrem seichten Kritik am Sozialismus: “Doch selbst wenn die Sozialisten ihren Konfrontationskurs aufgeben, ein Grundproblem begann lange vor ihrer Regierungszeit: Die sicheren Öleinnahmen haben über Jahrzehnte den venezolanischen Unternehmergeist gebremst.”)
* Über wie Berlusconis Partei Italien erpresst.
* Über die Kitschigkeit der Männerfreundschaften und den Maskulinitätskomplex (“der Angst, homoerotischer Antriebe verdächtigt zu werden”).
* Über wie Männer selbst schuld daran sind, dass sie weniger als Frauen verdienen.
* Über den kunstfeindlichen Nationalismus in Russland.
* Über die Nichtnotwendigkeit von Nationalitäten.

Und so weiter. Alles auf einer einzigen Seite, und ich habe noch nicht einmal alles aufgelistet.
Das geht so jeden Tag.
Eine einziges Pamphlet dumpflinker Ideologie: Pro-feministisch, pro-schwul, anti-kirche, anti-rechts, anti-Nationalitäten usw.
Alles nur noch für Frauen, Grüne und Linke.

Während der Pädophilieskandal der Grünen brav verschwiegen wird.

Wenn du da die Links- und Grünlastigkeit nicht bemerkst, dann kann man dir auch nicht mehr helfen.

Und das hat sich schon verbessert in den letzten Wochen, nachdem man sich von den beiden Redakteuren getrennt hat.

Der Spiegel ist eine völlig einseitige Zeitung geworden und nur noch ein Schatten seiner selbst.

Ich würde diesen einseitigen Schund noch nicht einmal wollen, wenn die mir Geld dafür böten.

@Knut (((“Da findet sich im Focus sicherlich auch was für die Seele des rechten Spektrums. “)))

Auch der Focus ist stark links, allerdings noch boulevardisierter, sodass das Links-Mitte-Rechts-Schema aufgrund des Boulevardisierungsgrades nur schwer festzulegen ist.