Ansichten eines Informatikers

Die Namensvetterin und das Beißholz

Hadmut
6.6.2013 21:28

Eine Leserin wies mich heute auf eine Namensvetterin hin. Ich habe glatt ein Beißholz gebraucht.

Gestern abend und in der Wiederholung heute mittag kam auf dem Sender BR Alpha in der Reihe Forum Alpha ein Gespräch mit der Linguistik-Dozentin Hadumod Bußmann (Video, Transkript).

Sie hat den gleichen Vornamen wie ich, in einer etwas älteren Schreibweise, und erklärt ihn auch gleich zu Anfang der Sendung richtig. Und es ist durchaus interessant, ihr zuzuhören, sie kann gut erzählen. Solange es im Gespräch um Therese von Bayern geht.

Aber der Hammer: Ich kenne bisher überhaupt niemand meines Vornamens. Ich habe zwar mal vor vielen Jahren in einer Telefonbuch-CD noch einige gefunden, aber eben nur die Adresseinträge gesehen. Nun sehe ich zum ersten Mal eine Person mit dem gleichen Vornamen, und was ist sie?

Sie war die erste Frauenbeauftragte der Münchner Universität und hat später sogar eine Stiftung gegründet für Frauen in der Wissenschaft.

Ein Beißholz. Ich brauchte ein Beißholz.

Und der zugehörige Senf kommt dann natürlich auch noch im Gespräch.

(Einziger Trost: BR Alpha ist so ein Alibi-Nischen-Sender, den ohnehin praktisch niemand guckt, der nur dazu da ist, irgendwelchen Leuten ein Einkommens-Alibi zu verschaffen und die Publikationslisten künstlich aufzublasen. Völlig egal, was die senden. Wer guckt sich schon solche Sendungen an?)

21 Kommentare (RSS-Feed)

Alex
6.6.2013 21:39
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10 Promille => Ard oder Zdf, hier tun die mal nicht mehr weh
> 5 Promille => Irgendeinen der Quizzshow Sender, endlich mal eine Herausforderung
> 1 Promille => Naturdoku auf 3sat, oder eben BR3Alpha, mit Glück Leschs Astrologie oder Bob Ross’ “Joi of painting”
ansonsten => Irgendeinen der Privatesender, mit äusserst viel Glück kommt etwas interessantes, und ansonsten kann man Teletext lesen


O.
6.6.2013 22:47
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Klingt irgendwie arabisch….

Hadmoudi

Was Br-Alpha angeht: gelegentlich schickt mir mal jemand einen Link zu interessanten Sendungen dort.
Die gibt es also auch auf disesem Sender hin und wieder.

Was das Einkommens-Alibi angeht: nur weil andere Sender mehr Zuschauer haben mögen, heisst das noch lange nicht, daß die Programme auch besser sind.
Der Unsinn greift doch schon seit Jahren in allen Sendern immer mehr um sich.


O.
6.6.2013 22:51
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Aha, nicht arabisch, sagt die da in der Sendung…. also Hadmoudi ist dann wohl nicht damit in Zusammenhang zu bringen… oder haben die Araber es übernommen?

Na, mal horchen, was die so erzählt.

Daß Hadumod kampfeslustig heisst…aha…. daher auch Hadmuts Meckerblog 😉
Und seine Nahkampferfahrungen bei IKEA 😉


Hadmut
6.6.2013 22:55
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Es ist nicht arabisch. Es ist althochdeutsch. Das ist was anderes.


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
6.6.2013 23:11
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@Hadmut

Könntest du kurz erklären, wie deine Eltern auf deinem Namen “Hadmut” kamen?


Hadmut
6.6.2013 23:21
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Sollte „Hartmut” werden, was sich aber nach obskuren abergläubischen Kriterien als ungünstig darstellte, und in einer Namensliste fand sich dann „Hadmut” ohne nähere Erläuterung.


O.
6.6.2013 23:38
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Soso, arabisch und althochdeutsch sind was anderes… na, wer hätte das gedacht? 😉
Ist heute wohl wieder Danisch’sches Bildungsprogramm angesagt … 😉


Hadmut
6.6.2013 23:40
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Und ab und zu noch Nachhilfestunden für die, die etwas langsamer von Begriff sind…


Gast
7.6.2013 0:20
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Ja, kannte sie schon – eine der zwei Herausgeberinnen des “Genus”-Buches bei Kroener. Ist genauso schlimm, wie befürchtet – da werden z.B. Philosophen einzige danach untersucht, wie frauenfeindlich sie waren, weil sie von biologischen Fakten ausgingen (wo doch heute jeder weiß, dass Männlein und Weiblein einzig soziale Konstrukte sind – es sei den, es ist was schlechtes, das liegt dann am y-Chromosom). Was eigentlich nur heißen soll: Den Wahnsinn, der heute über uns herein bricht, hätte man auch schon vor ein, zwei Jahrzehnten beobachten können (hätte man es gewollt). Apropos Wahnsinn: Die FU Berlin erwägt jetzt ähnliche Schritte wie die Uni Leipzsch: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gender-debatte-an-uni-leipzig-auch-die-fu-berlin-erwaegt-den-herrn-professorin/8305106.html


Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.
7.6.2013 9:17
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@Hadmut (((“Sollte „Hartmut” werden, was sich aber nach obskuren abergläubischen Kriterien als ungünstig darstellte”)))

Numerologie?

@Hadmut (((“und in einer Namensliste fand sich dann „Hadmut” ohne nähere Erläuterung.”)))

Und im Amt merkte es auch keiner?


yasar
7.6.2013 11:12
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Kann man jetzt davon ausgehen, daß der Name Hadmut und die Beschäftigung mit Gender (pro oder Contra) statisch korrelieren, wenn man da zwei Personen findet? 🙂


yasar
7.6.2013 15:48
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statistisch natürlich.


Emil
8.6.2013 0:32
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Die Dame ist in Linguistenkreisen wohlbekannt. Ihr “Lexikon der Sprachwissenschaft” ist ein Standardwerk, ich hab’s selbst im Regal stehen. Fachlich ist daran nichts auszusetzen.

Als Feministin war sie mir bisher nicht aufgefallen, da gibt es auf dem Gebiet der “Feministischen Linguistik” sicher schlimmere wie z.B. Luise Pusch oder Senta Trömel-Plötz (der Name ist Programm).


Hadmut
8.6.2013 0:34
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»Senta Trömel-Plötz«

*Pffrrrrr-huaaaahahaha*


Emil
8.6.2013 11:22
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Man mag darüber lachen, aber man sollte diese Vertreterinnen der Feministischen Linguistik nicht unterschätzen. Auswüchse wie “Herr Professorin” oder gegenderte Studienordnungen gehen unmittelbar auf das Wirken von Pusch und Trömel-Plötz zurück.

Hier der Eintrag zu Pusch vom “Sexistinnen-Pranger”:

http://sexistinnen-pranger.de/pusch.html


Peter
8.6.2013 14:46
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Hadmut ist ein seltener Name. Das hat aber auch Vorteile. Wenn ich “Hadmut” bei google eintippe, dergänzt Tante google an erster Stelle automatisch zu “Hadmut Danisch”. Zwei Klicks, schon bin ich hier!
🙂


quarc
8.6.2013 15:41
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> > und in einer Namensliste fand sich dann „Hadmut”
> > ohne nähere Erläuterung.
>
> Und im Amt merkte es auch keiner?

Der Standesbeamte hat es wohl gemerkt; zumindest hat Hadmut einen zweiten Vornamen, der das Geschlecht kenntlich macht.


Onkel
9.6.2013 15:12
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Namensvetterin !!!!
Ich hau mich wech
Die weibliche Form von Vetter gibt es doch “BASE”
Oder wird im Rahmen des Generwahns jetzt aus der Tante eine “Onkelin” ???

Beißholz her!


Hadmut
9.6.2013 15:17
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Hab ich überlegt, aber “Base” hört sich so alkalisch an…


Oliver
10.6.2013 12:41
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Ich glaube, “Onkel” ist sexistisch. Der korrekte nichtausgrenzende Ausdruck ist “der Tanter”.


Oliver
10.6.2013 13:13
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Überhaupt ist mir aufgefallen, dass in diesem Blog ganz viele böse Wörter auftauchen, z.B. “Quotze” für “Quotenfrau”. Bâäh!
Ich möchte stattdessen die (m.W.) Neologismen “Quot-er” (für “Quotenmann” – gibt’s sowen?) und “Quot-sie” für “Quotenfrau” vorschlagen. Da Bindestriche die Lesbarkeit beeinträchtigen, sollte man sie hier einfach weglassen, also “Quoter” und “Quotsie”.
Das Deutsche hat eine Vorliebe für Schwa in der letzten Silbe (“Schwa” ist die Bezeichnung für den Laut, auf den bspw. “QuotE” endet). Daher ist davon auszugehen, dass “Quotsie” im Laufe der Zeit immer häufiger als “Quotse” ausgesprochen wird. Unter Berücksichtigung der Interessen von Schreibenden zukünftiger Generationen liegt es also nahe, diese Entwicklung vorwegzunehmen und gleich “so zu schreiben, wie man (zukünftig) spricht”. Auf Grundlage dieser Überlegungen scheinen mir die beiden Ausdrücke “Quoter” und “Quotse” (mit “s”!) geeignet, solch sperrige Wörter wie “Quotenmann/-frau” zu ersetzen, ohne neue Sexismen in die Sprache einzuführen.