Ansichten eines Informatikers

Korruption und pöbelnde Zensur bei den Piraten

Hadmut
10.3.2013 18:32

Man muss sich da schon fast jeden Tag mehr doppelschämen: Fremdschämen für Piraten und Eigenschämen dafür, in dieser Partei zu sein. Mit Demokratie oder Intellekt haben die so gar nichts mehr zu tun.

Da ging ja gerade durch die Presse, dass der Otto-Versand sich unbeliebt gemacht habe, weil er ein Mädchen-T-Shirt mit der Aufschrift „In Mathe bin ich Deko” angeboten habe. Heise Telepolis berichtet dazu, dass die baden-württembergischen Piraten in einem »öffentlichen Brief« gegen den Otto-Versand wettern und alternative T-Shirts empfehlen. Nach der Berliner-Klo-Aktion könnte man ja meinen, dass sich die Piraten statt um Kompetenz und Relevanz wieder einmal um irgendwelche völlig irrelevanten und bedeutungslosen, zudem auch noch selbst ausgedachten Pseudoprobleme kümmern und dadurch die öffentliche Meinung zementieren, dass sie zu gar nichts Wichtigem eine Meinung oder Antwort hätten. Auf mich wirken die Piraten-Aktionen zunehmend wie eine Übersprung-Handlung. Weil sie zu keinem relevanten Thema politisch aktiv werden wollen und können, sich aber auch in ihrer Untätigkeit langweilen, gehen sie ersatzweise auf Lächerlichkeiten los, wie ein Immunsystem, das mangels Tätigkeit Allergien entwickelt. Besser kann man kaum belegen, dass man nicht nur überflüssig, sondern überzählig ist.

Diese Aktion ist aber nicht nur überflüssig, sie ist auch unvertretbar.

  • Es gibt Grundrechte.

    Und politische Parteien gehören zu denen, die durch die Grundrechte gebunden und verpflichtet werden und die sich daran einfach zu halten haben. Dazu gehört beispielsweise die Meinungsfreiheit (Art. 5 I), die man auch durch T-Shirts ausüben darf. Es gibt die Freiheit der Kunst (Art. 5 III), unter die ebenfalls T-Shirts, Sprüche, Slogans usw. fallen können, und man bewahre uns davor, dass eine politische Partei für uns entscheidet, was zulässige oder gestattete Kunst sei. Es gibt die Berufsfreiheit (Art. 12 I), zu der auch gehört, solche T-Shirts zu verkaufen, solange sie nicht gegen ein formales Gesetz verstoßen, das selbst wieder verfassungskonform sein muss. Und es gibt das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 I), das nebenbei bemerkt auch Minderjährige haben, wonach man sich so ein T-Shirt kaufen und es tragen darf, wenn man Lust dazu hat. Niemand ist verpflichtet, schon gar nicht durch feministische Ideologien, Mathematik zu mögen. Und gab’s da nicht auch ein Grundrecht, wonach eine Zensur nicht stattfindet? Und da rennen die herum und maßen sich an Händlern zu sagen, was sie auf T-Shirts drucken dürfen und was nicht?

  • Es ist auch niemand verpflichtet, sich radikalfeministischer bzw. neopiratischer Ideologie zu unterwerfen, die da heißt, dass alle »gleich« sein müssen und jegliche Leistungsbewertung daher zu unterbleiben habe. Es ist jedem (und jeder) freigestellt, die eigene Leistung als schlecht zu bewerten. Menschen müssen sich nicht in einem Fach, das ihnen einfach nicht liegt, selbst wahrheitswidrig für gut erklären, nur weil es der Ideologie irgendeiner Partei widerspricht, dass es Leistungsunterschiede geben könnte oder dass Frauen aus Prinzip (mindestens) gleich gut sein müssten.

  • Schaut man sich die von Piraten „empfohlenen” T-Shirts an, dann sind die nicht nur völlig witzlos, unoriginell, stinklangweilig und inhaltlich Gesinnungs-Einheits-Uniform. Sie sind auch weitaus »sexistischer« (sofern man als vernünftiger Mensch diesen der Willkür, der Propaganda und dem Wissenschaftsbetrug unterworfenen Schwachsinnsbegriff überhaupt verwenden kann), denn die T-Shirts werden vom Anbieter allesamt als „Babydoll” bezeichnet. Abgesehen davon, dass ein Babydoll eigentlich Nacht- und nicht Tagwäsche ist, gibt es wohl kaum etwas dämlicheres und entwertenderes, als Frauen und Mädchen Kleidungsstücke zu empfehlen, die „Babydoll“ heißen. Das ist noch schlimmer als rosa Täschchen und Barbie-Püppchen. Dagegen war das Otto-T-Shirt richtig intelligent, ehrlich, witzig.

  • Das Otto-T-Shirt entsprach doch genau der Realität. Die Zeit, in der Frauen in Mathe gut waren, ist schon wieder vorbei. Als ich noch Schüler war, war es bei den Mädchen völlig üblich, akzeptiert und sogar Cliquenzwang, sich in Mathe nicht nur keine Mühe zu geben, sondern sogar explizit damit zu kokettieren, dass man in Mathe, Physik usw. schlecht ist und lieber Schwerpunkte wie Englisch, Religion oder Sport zu nehmen. Dann gab es mal eine Phase, in der Mädels sich für Mathe und die technischen Fächer interessierten und mitzogen.

    Nur ist das inzwischen wieder vorbei, und zwar ausgerechnet durch den Feminismus. Denn gerade der Gender-Feminismus beruht im Kern auf einer völlig Ablehnung und Verleugnung alles Wissenschaftlichen und sogar der Mathematik. Wissenschaft und Mathematik werden als maskulin dominiertes, willkürlich behauptetes und auf Frauenausgrenzung ausgelegtes Gedankengut abgelehnt. So wie generell jede Wissenschaftsform abgelehnt wird, die auf hartem Denken, auf Verifikation und Falsifikation, auf klaren Aussagen und Definitionen beruht. Ebenso wie alles abgelehnt wird, was man vorher langwierig und anstrengend zu lernen wäre, weil eben lernen und Laborarbeit typisch männlich strukturiert seien und damit frauenausgrenzend wären.

    Gleichzeitig werden von dem Feministen alle Frauen ausgrenzt, als vermännlicht angesehen, der Kolaboration mit dem Feind beschuldigt, die in Mathe oder technischen Fächern gut sind oder gar Spaß daran haben. Es findet ein massiver feministischer Feldzug gegen Mathemathik und harte Wissenschaften statt, und der Kern der »Gleichstellung« ist nicht die Chancengleichheit von Mann und Frau, sondern die Gleichstellung technophober und inkompetenter Frauen mit den Besten des Fachs. Es geht darum, dass man alles – beispielsweise Informatikerin – werden kann, ohne sich auch nur irgendwie mit Technik oder Mathematik abmühen zu müssen.

    Und genau so läuft es an den Universitäten und insbesondere in den Gender-Studies ab: Die feministischen Titelmühlen produzieren reihenweise Bücher, Publikationen, Dissertationen in technischen Fächern, die überhaupt keinen technischen Inhalt mehr haben. Im Gegenteil wird sogar eine drastische Enttechnisierung und Enthirnung von Fächern wie Informatik vorgenommen, von der man fordert, dass sie Computer und Technik aufgibt und sich zum verbal Kommunikativen und zum Sozialen hinwendet, um sich auch Frauen zu öffnen. In den Gender-Studies werden gleich semesterweise Vorlesungen darüber gehalten, dass es neutrales, übergreifendes Wissen gar nicht gäbe, und dass alles, was Wissenschaften wie Biologie, Physik und Mathematik ausmache, willkürlich, maskulin und frauenverachtend sei. Und dass Frauen sich damit erst gar nicht abgeben sollten. Und dass man deren Beherrschung im Rahmen der Gleichstellung von Frauen auch nicht mehr verlangen dürfe. Wissenschaftliche Gedankengänge werden etwa als „Biologismen” abgetan, wissenschaftliches Arbeiten schlechthin als Behinderung der beliebigen Behauptung.

    Feminismus, Genderismus, Queerismus betreiben gerade generalstabsmäßig die kulturelle Verdummung der Frau und deren Auskopplung aus dem Wissensbereich, indem alles Wissen und Können als männlich und willkürlich abgelehnt, wissensorientierte Frauen ausgrenzt und Karrieren in Vorständen, Politik und Universitäten leistungsentkoppelt und als reine Formalie quotenmäßig an Geschlecht und nicht mehr an Hirn gebunden werden. In feministischen Kreisen herrscht inzwischen ein ganz massiver Sozialdruck dahingehend, dass Frauen »Erfahrungen zu berichten« haben, wie sehr sie durch fachliche Anforderungen ausgegrenzt werden. Schlecht in Mathematik zu sein ist nicht mehr nur kokett, sondern feministische Pflicht, weil jede Leistung in Mathematik als vermännlicht und kollaborativ einstuft wird.

    Paradoxer- und absurderweise sind die Piraten inzwischen dieser Ideologie verfallen, und nicht mehr in der Lage, daran auch nur irgendwie Kritik zu üben, Verifikation zu fordern oder Falsifikation vorzunehmen. Kritik am Feminismus, der die Mathedummheit von Frauen geradezu züchtet, ist nicht mehr möglich. Aber verkauft ein Versandhaus zwischen tausenden von Kleidungsstücken mal ein T-Shirt mit einem Spruch drauf, dann geht man auf die los.

    Warum aber kritisiert man dann nicht die Gender-Ideologie, die Technik und Mathemathik als frauenfeindlich konstruiert und als überflüssig hinstellen? Warum protestiert man dann nicht dagegen, dass in deutschen Universitäten und damit über die Pädagogen dann auch in deutschen Schulen, Grundschulen, Kindergärten gelehrt wird, dass Technik der männlich konstruierte Feind der Frauen und damit zu ignorieren sei? Dass Frauen sich der Technik gar zu enthalten hätten, wollten sie solidarisch bleiben und nicht zum Feind überlaufen? Warum macht man dagegen dann nichts? Da herrschen Realitätsverlust und irrationale Wahrnehmungsstörungen, kaputte Maßstäbe und Prioritäten.

  • Und als ob das noch nicht genug wäre, ist es obendrein auch noch korrupt.

    Es kann nicht angehen, dass eine Partei – genauer gesagt, Einzelpersonen, die sich unter Missbrauch ihrer Stellung anmaßen, für die Partei aufzutreten – offiziell empfehlen, die Produkte eines einzelnen, kommerziellen Anbieters zu kaufen. Fehlt nur noch, dass sie da Provision kassieren. Das erinnert fatal an die Briefbogenaffäre Möllemanns.

    Transparency definiert Korruption als den Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. (Wohlgemerkt: nicht notwendigerweise eigenen Vorteil, der kann auch gegenüber einem Dritten entstehen, etwa durch Ämterpatronage oder Manipulationen von Ausschreibungen).

    Und damit sind wir schon mittendrin in der Korruptionssuppe: Denn nichts anderes tun diese Piraten hier. Man hat ihnen Parteiposten und die Macht über die Webseiten anvertraut, und was machen sie damit? Sie missbrauchen sie, um für thinkgeek.com Werbung zu machen und deren Produkte zu empfehlen.

    Diese Piraten sind so triefend korrupt, dass sie für jegliche politischen oder parteilichen Ämter und Machtpositionen völlig ungeeignet sind. Stellt Euch mal – rein hypothetisch – vor, die würden gewählt und an ein entsprechendes Amt in irgendeiner Behörde oder irgendeinem Ministerium kommen. Stellt Euch vor, es müsste Bekleidung für öffentlich Bedienstete beschafft werden, was auch immer, Polizeikleidung, Kleidung für die Müllabfuhr, oder vielleicht auch Schuluniformen oder irgendsowas. Stellt Euch vor, der Auftrag würde öffentlich ausgeschrieben und es würden sich der Otto-Versand und thinkgeek.com bewerben. Glaubt da irgendwer noch, dass diese Bande da noch ein an Recht und Pflichten ausgerichtetes faires Ausschreibungsverfahren durchführen würde? Immerhin: Normalerweise zeigen Politiker ihre Korruption erst nach der Wahl. Piraten zeigen sie schon vorher.

  • Der ganze Brief ist reines Emotional-Geblubber. Da gibt es überhaupt keine Begründung, keine Argumentation, keine Nachvollziehbarkeit. Einfach nur hirnloses Gerülpse – eben auf dem Niveau, was Genderismus und Feminismus heute vorgeben. Zwar wird mal – ohne jede Erläuterung oder Gedankengang – auf diesen Text der PH Ludwigsburg verwiesen, in dem sich gerade mal zwei laue Absätzchen dazu finden. Nicht nachvollziehbar, wie die zu ihrer Aussage kommen, außerdem auch wieder aus dem Genderismus, also nicht wissenschaftlich belegt, sondern ideologisch zielorientiert frei zusammengeblubbert, mithin nicht belastbar und wie fast alles im Genderismus höchst wahrscheinlich frei erfunden. Und selbst wenn es stimmte, so heißt es noch lange nicht, dass irgendwer in Mathematik besser würde, indem er(sie) auf das T-Shirt verzichtet. Und noch nie ist irgendetwas durch wegschauen oder totschweigen besser geworden. Ich bin fest überzeugt, dass ein Mädchen, das immerhin einsieht und zugibt, dass sie in Mathe nicht gut ist, nicht nur in ihrer Berufswahl besser und auch besser befähigt ist, sondern sogar auch in Mathematik selbst bessere Chancen als eine hat, die genderistisch ideologisiert ist und die Mathematik für eine von bösen Männern dämonisch erdachte Waffe hält, um Frauen zu diskriminieren und auszugrenzen, der man keinen Glauben schenken und keine Relevanz oder Notwendigkeit beimessen dürfe. Wenn man auf Otto sauer ist, müsste man konsequenterweise Genderisten auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Warum tut man es also nicht?

    Oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass Mädchen in Mathematik (oder Physik oder Biologie) besser würden, indem man ihnen einredet, dass ja alles gar nicht wissenschaftlich und naturgegeben sei, sondern nur von Männern willkürlich und beliebig erfunden sei, um Frauen das Leben schwer zu machen und sich selbst besser herauszustellen, und dass man das alles gar nicht bräuchte? Ich bitte um Handzeichen! Glaubt irgendwer, dass das förderlich wäre? Nein? Trotzdem ist die Piratenpartei auf dem Gender-Trip.

    Und was ist, wenn das BlaBla der PH Ludwigsburg nicht stimmt? Bisher fallen die Gender Studies dadurch auf, dass sie grundsätzlich nie erklären, wie sie überhaupt zu ihren Behauptungen kommen und da eigentlich auch nichts einer Nachprüfung standhält.

Diese Leute sind für öffentliche Ämter und Aufgaben völlig ungeeignet, untauglich, unfähig. Dumm, oberflächlich, ideologiegesteuert. Korrupt, inkonsistent, unlogisch. Und davon ganz abgesehen halte ich solche „offenen Briefe” für einen hundsmiserablen Stil. Denn hinter der Form des Anschreibens, dass sich nur formal an den Empfänger, faktisch aber als Schmähung desselben an das Publikum richtet, verbirgt sich fiese Rhetorik. Ich mag »offene Briefe« überhaupt nicht. Wenn man etwas zu sagen hat, soll man es normal aufschreiben und nicht als persönlicher Brief getarnt veröffentlichen. Entweder schreibt man jemanden persönlich an oder man schreibt es öffentlich und an die Öffentlichkeit. Ein offener Brief ist auch ein Widerspruch in sich. Entweder es ist offen, oder es ist ein Brief.

Aber diese offenen Briefe habe immer etwas davon, den Empfänger schon gleich prophylaktisch an den Pranger zu stellen und unter Reaktionsdruck zu setzen. Ich kann mich jetzt spontan auch nicht erinnern, irgendwann schon mal einen guten »offenen Brief« gesehen zu haben. Das hat sich so gesellschaftlich etabliert, ebenso wie das Vorurteil, offenen Briefen schon vorab eine berechtigte Position beizumessen, bevor man sie überhaupt gelesen hat, weil suggiert wird, dass der Autor nichts zu verbergen habe, der Empfänger aber die Öffentlichkeit scheue.

Eine andere Frage ist, wie dieses Pamphlet überhaupt auf die offizielle Webseite der Piratenpartei BW kam, wenn es doch kein Brief der Partei, sondern nur einzelner Leute ist. Wer ist das? Schauen wir mal:

  • Lisa Collins, Bundestagskandidatin der Piratenpartei im Wahlkreis Ulm
  • Sven Krohlas, Bundestagskandidat der Piratenpartei (Listenplatz 2 Baden-Württemberg)
  • Christian Alkemper, Bundestagskandidat der Piratenpartei im Wahlkreis Karlsruhe-Land
  • Andreas Bergholz, Bundestagskandidat der Piratenpartei im Wahlkreis Konstanz
  • David Dorst, Vorstandsvorsitzender Piratenpartei Ulm/Alb-Donau-Kreis
  • Jens Fuchs, Schatzmeister Kreisverband Karlsruhe-Land
  • Florian Zumkeller-Quast, Bundesvorsitzender Junge Piraten
  • Martin Lange, Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Baden-Württemberg
  • Stefan Täge, Landespressesprecher Baden-Württemberg
  • Marco Geupert, Basispirat
  • Kevin Honka, Basispirat mit Beauftragung

Also so richtig sehe ich da jetzt nicht, dass da irgendwer eigenständig die Meinung der Partei vorgeben und publizieren könnte. War das nicht mal so, dass die Piratenpartei »basisdemokratisch« sein will und deshalb alle nach außen wiedergegebenen Positionen durch Beschluss abgenickt werden müssen? Kaum haben sie Macht über den Webserver, missbrauchen sie sie gleich für ideologische Kreuzzüge. Was machen die dann erst, wenn sie als Abgeordnete gewählt oder gar in irgendein Amt berufen würden?

Was wäre eigentlich, wenn sich in der Partei da eine andere, womöglich sogar größere Gruppe finden würde, die das T-Shirt des Otto-Versands für legitim und vertretbar hält? Dürften die dann auch einen offenen Brief an den Otto-Versand auf den Webserver legen und „Bravo, Otto-Versand, weiter so!” reinschreiben? Oder sind die da schon so tief in der Meinungsdiktatur, dass die Ideologie von vornherein vorgibt, welche Meinung man haben und welche T-Shirts man tragen darf?

Ich bin beispielsweise auch reguläres Mitglied. Darf ich jetzt auch so einen »offenen Brief« auf die Piratenhauptwebserver legen und den Otto-Versand dafür kritisieren, dass er vor solchen selbsternannten Religionswächtern und Blo(g|ck)-Warten einknickt, und ihm empfehlen, die T-Shirts wieder anzubieten? Oder schlägt da gleich die Partei-Zensur zu?

Muss man sich dann jetzt schon T-Shirts vorher von der Piratenpartei genehmigen lassen, um dem Gepöbel zu entgehen? Warum nicht gleich eine Zensurbehörde für Kleidung aufmachen?

Ich persönlich würde mir nie von einer Partei – Leute, denkt mal dran, von einer Partei – vorschreiben lassen, welche T-Shirts ich zu tragen hätte und welche ich nicht tragen darf.

Macht einfach mal den Realitätstest und stellt Euch vor, derselbe Brief wäre von einer rechtsradikalen Partei geschrieben und veröffentlicht worden, die nicht thinkgeek.com, sondern die bekanntlich bei Rechtsradikalen bevorzugte Kleidermarke Thor Steinar als Alternative empfohlen hätte. Was dann los gewesen wäre…

Über solchen Mist wie die Klo-Kampagne oder die T-Shirt-Zensur könnte man ja vielleicht noch wohlwollend etwas hinwegsehen, wenn die ansonsten wenigstens ordentliche politische Arbeit machen würden. Machen sie aber nicht. Da kommt ja gar nichts. Außer solchem Mist machen und können die nichts. Ich habe bis heute noch kein einziges, ordentlich ausgearbeitetes politisches Statement von den Piraten gesehen, noch keine einzige Lösung eines echten Problems, nichts von nationaler Bedeutung, was da irgendwie angepackt würde. Nur solche Operetten-Spiele.

Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Leute niemals in irgendein Parlament gewählt oder mit einem öffentlichen Amt betraut werden. Nicht auszuhalten.

31 Kommentare (RSS-Feed)

anonym
10.3.2013 19:10
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und die große Frage bleibt, warum wird hier

http://tinyurl.com/bzhermq

nicht auch ein offener Brief verfasst.

Ach ich vergaß ist ja eins für Jungen.


Joe
10.3.2013 19:27
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Die Piratenpartei wird die erste technisch wirksame Internetzensur in der Bundesrepublik einführen. Bisher schützte davor nur die Inkompetenz von Politikern in technischen Sachfragen. Ideologische Prägung kombiniert mit Technikverständnis endet auch schon mal bei gut funktionerenden Gaskammern. (Entschuldige den Godwin, aber das ist leider genau das, was ich davon erwarte.)

Dabei wird nicht nur die technische Unterdrückung unliebsamer Meinungen wie beim Vorbild China eine Rolle spielen. Die Partei wird sich auch ganz konkret dem Copyright-Enforcement widmen. Sobald sich die erste Filesharing-Splittergrupe von der Partei abgespalten hat und in der Bedeutungslosigkeit versinkt, ist es soweit.


blackbear
10.3.2013 19:28
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Auch ich als Pirat bin entsetzt, dieses verhalten,diese Forderung widerspricht allem was die Piratenpartei als Werte hatte.

Normalerweise soll do h jeder das machen lernen, lehren usw was einem liegt.
Ich bin im socializing schlecht, aber deswegen wurde ich nicht verlangen das das durchtechnisiert werden muss.

Auf absehbare Zeit wird es eine neue Piratenpartei geben, immer noch basisorientiert, aber mit Aufnahme Ritual, der Ansatz das jeder Mitglied werden kann ist leider gegen den Baum gegangen.


Jabe
10.3.2013 19:53
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Da kannste nur kotzen.


Stefan
10.3.2013 21:10
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Die Medienlandschaft (Bild und co.) hat die Piraten doch eh schon kaputtgehated. Kein Grund mehr, so ein Aufhebens um die zu machen.


Dekoparlamentarier


Klaus K.
10.3.2013 22:02
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Bester Kommentar bei den Piraten (10. März 2013 10:37h):
Das beste an den extrem Feministen ist, dass die sich nicht vermehren. Das nennt man dann natürliche Selektion.


Hadmut
10.3.2013 22:05
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@Klaus: Du Maskulist!

Du argumentierst hier biologistisch-evolutionistisch. Wo doch die feministische Wissenschaftstheorie längst behauptet hat, dass das wieder nur kulturell konstruiert ist, um Frauen zu benachteiligen und zu unterdrücken.

Neulich laß ich übrigens, dass die Schmerzen bei der Geburt und die Morgenübelkeit einer Schwangeren auch nicht wirklich existieren, sondern den Frauen von den Männern nur kulturell eingeredet werden, um sie zu unterdrücken und ihre Arbeitskraft zu schwächen, um sich selbst besser hinzustellen.

Rate mal, was dann vom Selektions-Argument zu halten ist…


WikiMANNia
10.3.2013 22:42
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@Danisch: “In feministischen Kreisen herrscht inzwischen ein ganz massiver Sozialdruck dahingehend, dass Frauen »Erfahrungen zu berichten« haben, wie sehr sie durch fachliche Anforderungen ausgegrenzt werden. Schlecht in Mathematik zu sein ist nicht mehr nur kokett, sondern feministische Pflicht, weil jede Leistung in Mathematik als vermännlicht und kollaborativ einstuft wird.”

Das zeigt ja nur, a) wie “bekloppt” die ganze Veranstaltung Feminismus ist (und das seit nunmehr 40 Jahren, hast ganz schön lange gebracht, Dich darüber zu echaufieren) und b) wie sinnlos es ist, dagegen zu argumentieren. Das ist etwa so, wie mit einem Dadaisten über seine Kunst zu diskutieren.

“Und politische Parteien gehören zu denen, die durch die Grundrechte gebunden und verpflichtet werden und die sich daran einfach zu halten haben. Dazu gehört beispielsweise die Meinungsfreiheit (Art. 5 I), die man auch durch T-Shirts ausüben darf. Es gibt die Freiheit der Kunst (Art. 5 III), unter die ebenfalls T-Shirts, Sprüche, Slogans usw. fallen können, und man bewahre uns davor, dass eine politische Partei für uns entscheidet, was zulässige oder gestattete Kunst sei. Es gibt die Berufsfreiheit (Art. 12 I), zu der auch gehört, solche T-Shirts zu verkaufen, solange sie nicht gegen ein formales Gesetz verstoßen, das selbst wieder verfassungskonform sein muss. Und es gibt das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 I), das nebenbei bemerkt auch Minderjährige haben, wonach man sich so ein T-Shirt kaufen und es tragen darf, wenn man Lust dazu hat.”

Gut gebrüllt, Löwe!

Nur: In was für einer Gesellschaft leben wir, dass einer Partei solche Binsenweisheiten vorgebetet werden müssen?!??
Ich sage nur: Politische Realität schlägt Kabarett!

Wir sind irgendwie schon jenseits von Gut und Böse angelangt.
Die Kapelle spielte zwar noch eine Weile an Deck der Titanic, dem Untergang war sie trotzdem geweiht.
So wie die Kapelle der Titanic, so kommen mir die Piraten vor. Eine groteske Veranstaltung …


Hadmut
10.3.2013 22:47
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> So wie die Kapelle der Titanic, so kommen mir die Piraten vor.

Nein. Die Kapelle an Bord der Titanic konnte wirklich spielen und bestand nicht aus Dilettanten, die sich selbst zu Musikern erklärt haben. Sie hatte Stil und Verantwortung. Und sie hatten keine Frauenquote. Damit hätten sie auch nicht spielen können, weil die Frauen sich die Rettungsboote genommen haben. Da gab’s übrigens auch keine Geschlechterquote.


Hanz Moser
11.3.2013 2:18
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Heilige Scheiße…
Nach dem Lesen dieses offenen Briefes kommt die Erinnerung daran hoch, wie mein Nachbar seinen Brunnen geschlagen hat. Senkrecht in den Boden, mit roher Gewalt.


@’gut funktionierende Gaskammern’
Watn, nu? Mein Ironiedetektor schon wieder kaputt oder ist Dein Technikverständnis auf dem Niveau eines linksrothgrünen(sic) Femifaschisten oder babbelst Du nur nach, was Dir die Gehirnwaschmaschine vorkaut?

Der Holokotau war doch das erste öffentliche Zeichen, daß die neue Partei unterlaufen wurde. Gut, daß ich mir nicht die Mühe machte, in den Verein reinzutreten. Geheimdienstfritze als Vorsitzender einer demagogischen Partei… — Hauptsache, gestern gings noch…

Carsten

“Und ist es wirklich wahr, Sihdi, daß Du ein Giaur bleiben willst, ein Ungläubiger, welcher verächtlicher ist als ein Hund, widerlicher als eine Ratte, die nur Verfaultes frißt?”
Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah


… und ich wollte die mal wàhlen.

Es hat seinen Grund, warum die mit ihren 2% inzwischen bei den Sonstigen zusammengefaßt werden und es ist nicht nur Ponader. Von erfolglosen Grünen unterwandert, mit Ufologen und sonstigen Spinnern durchsetzt – unwählbar mittlerweile. Und ich find es immer noch so schade, es war die hoffnungsvollste Parteigründung seit vielen vielen Jahren.


stefanolix
11.3.2013 7:06
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In der F.A.S. stand gestern eine Glosse über diesen Fall (allerdings eher auf die künstliche Aufregung bei Facebook bezogen). Die Autorin Bettina Weiguny findet als wirtschaftskundige Journalistin und berufstätige Mutter nichts Schlimmes an der Aufschrift auf dem T-Shirt.

Der Artikel ist (noch?) nicht online verfügbar. Darin steht unter anderem auch eine schöne Anspielung auf den Unterschied zwischen Mathematik und Rechnen. Die Autorin schreibt (in etwa), dass ihr Gatte immer noch irgendwelche Zinseszinsen ausrechnet, während sie selbst den Überblick über die eher unbefriedigende Situation im Depot hat.

Und als Anreiz zum Nachdenken und Rechnen zitiert sie eine Aufgabe aus einem Mathebuch für die 8. Klasse. Ich habe diese kleine Rechenaufgabe aus dem Artikel in etwas abgewandelter Form gepostet und warte noch auf Lösungsvorschläge:

http://stefanolix.wordpress.com/2013/03/10/in-wahrheit-bin-ich-oko/

Mal sehen, ob sich zuerst eine Frau oder zuerst ein Mann meldet 😉


Wildlife
11.3.2013 7:40
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Wenn Wissenschaft und Technik so frauenausgrenzend sind, dann sollte man die, die solches behaupten, vielleicht mal augrenzen:
Ein Karree, 100 km x 100 km, bis dato unberührter Natur, bewachten Sicherheitszaun drum, und darin müssen sie 10 Jahre lang leben und dürfen bei Todesstrafe keine Erfindung benutzen, die später als 500 n.Chr. gemacht wurde.
Und auf RTL läuft rund um die Uhr “Ich bin Feministin – holt mich hier raus!”
Aber raus dürfen sie nur, wenn sie öffentlich bei ihrem Leben schwören, nie wieder so einen Unsinn zu behaupten.


Fx
11.3.2013 7:40
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Apropos Titanic. Die Überlebenschance deren weiblicher Passagiere war viermal so groß, wie die der männlichen. Der Grund – das dürfte klar sein – liegt in der patriarchalisch-arroganten Retter-Attitüde der Männer (“Frauen und Kinder zuerst”).


Lochkartenstanzer
11.3.2013 8:21
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@anonym

Das T-Shirt fnde ich cool. Paßt sogar zu meinen Söhnen. Nicht daß sie langsam beim denken wären, sondern daß sie, bevor sie was sagen, erstmal gründlich nachdenken. Führt allerdings manchmal zu ungeduldogen Lehrern, die ein “gleich drauf losplappern” erwarten.

@hadmut:

Mathe und Physik bei Mädchen out? Nicht unbedingt. ZUmindest bei den 9.-Klässlern meienr Tochter sind da einige dabei, die richtig gut in Mathe udn Naturwissenschaften sein wollen und es auch sind.

Das einzige ist, daß da ein paar von denen Probleme hatten NWt als Profil zu wählen, weil sie dann nicht mehr mit Ihren Freundinenn zusammen sein könnten, weil sie nciht erweartet hatten, daß die auch NWT wählen würden, wenn eine Freundin das auch macht. Ergebnis mehrere Mädchen haben italienisch-Profil gewählt (in dem sie auch gut sind), obwohl die vielleicht doch lieber NWT gemacht hätten, weil sie nicht auf die Freundinnen “verzichten” wollten.


stefanolix
11.3.2013 8:46
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Ich wage mal wieder etwas Differenzierung. Ich sehe auf der einen Seite die Frauenrechtlerinnen, die es so lange geben muss, wie auf der Welt Frauen unterdrückt werden. Ich würde nicht behaupten, dass Frauenrechtlerinnen pauschal technik- und mathematikfeindlich sind. Es gibt ja seit langer Zeit den sogenannten Girls’ Day, an dem Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe interessiert werden sollen.

Leider wurde dieser durchaus sinnvolle Ansatz zeitweise zu Beute einer anderen Fraktion. Auf der anderen Seite sehe ich nämlich die »Genderistinnen«, die es nur in den westlichen Industriestaaten gibt, wo Wohlstand und Gleichstellung der Frau schon lange gesichert sind. Sie konstruieren mit großem Eifer Probleme, um irgend eine Daseinsberechtigung zu haben.

»Genderistinnen« sind nach meiner Beobachtung fast immer Frauen, die rein opportunistisch nach Macht streben und die einen Beruf anstreben, in dem messbare Leistung keine Rolle spielt. Ihnen sind die wirklich unterdrückten Frauen sch***egal, weil sie daraus keinen direkten Profit ziehen können. Sie würden es in keiner exakten Wissenschaft zu etwas bringen. Sie würden (nebenbei gesagt) auch diese Beispielaufgabe aus dem Mathebuch der 8. Klasse gar nicht begreifen.

»Genderistinnen« erkennt man daran, dass sie vorwiegend in einer eigenen Pseudo-Fachsprache kommunizieren, die mit absurden Blähwörtern gespickt ist und die außerhalb ihrer Kreise kein Mensch hören will. »Genderistinnen« leben nicht nur auf Kosten der Gesellschaft, sondern speziell auch auf Kosten der Frauen, die sich in leistungsfordernden Jobs aufreiben.

Am Beispiel von #Aufschrei: Frauenrechtlerinnen prangern wirkliche Missstände an (etwa den Arzt, der gegenüber einer suizidgefährdeten Patientin übergriffig wird, was der eigentliche Auslöser war). Das hat meine volle Unterstützung. »Genderistinnen« stürzen sich auf solche Nebensächlichkeiten und Lappalien wie die Äußerungen von Brüderle, um sie im Rahmen der Aufmerksamkeitsökonomie machtpolitisch auszunutzen.

Und dann gibt es seit Neuestem das männliche Pendant: Die »Genderisten«. Das sind Männer, die die »Genderistinnen« noch links überholen wollen. Das ist vorerst der Tiefpunkt, aber man sollte niemals denken, dass es nicht noch tiefer nach unten gehen kann …


Wolle
11.3.2013 10:01
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@stefanolix: Fast richtige Antwort von Hadmut für die Mathetikaufgabe in deinem Blog. Die richtige Antwort ist:
Die Kolonne ist x1 km lang, fährt mit x2 km/h und das erste Fahrzeug wird von einer Frau gesteuert! 😉

Vorsicht! Antwort kann Spuren von Sarkasmus enthalten!


stefanolix
11.3.2013 10:22
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Das ist schön böse 😉

Aber der Gerechtigkeit halber: Es gibt auch Kolonnen, die durch das undisziplinierte Fahrverhalten männlicher Autofahrer gebremst werden.


Einenhabbischnoch:
http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2013/03/hat-medienmogul-murdoch-nigel-farage.html

Carsten

[Pussy Riot]
“Stellen Sie sich vor, daß diese Mädchen zum Beispiel in eine Moschee gegangen wären. Sie wären da nicht mehr lebend rausgekommen. Selbst in der katholischen Welt wäre das schrecklich geworden. Aber wenn ich das in Frankreich sage, dann hält man mich für einen Idioten.”
Gérard Depardieu


Joe
11.3.2013 14:28
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Fefe: Neues Schimpfwort gelernt: “Netzfeministinnen”.

Update: Wie, kanntet ihr alle schon? Ich kannte das nur als Bezeichnung, nicht als Beschimpfung. In irgendeinem ranzigen Forum gesehen. Kontext so etwa “das sind ja nur Netzfeministinnen”, in Abgrenzung zu “echten” Feministinnen.

basemoiboi: Hatten wir schon Netzstrumhose als Vorschlag? Aber das darf man ja nicht mehr sagen, sonst kommt die allmächtige Gender-Geheimpolizei und steckt einen ins Umflauschungslager. Und wenn ihr jetzt sagt “von solchen Lagern weiß ich nichts” dann seit ihr auch nicht besser als Oma und Opa. [#27 – 2013-03-11 14:14:01 – Link]

via http://refefe.de/?ts=afc306d6

Kennt jemand die Umflaschungslager bei der Piratenpartei? Wie geht es da so zu? 😉 Ist Netzfeministin jetzt wirklich ein Schimpfwort?


Klonderer
11.3.2013 15:34
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Hmm …vielleicht sind es auch die Männer die den Frauen einreden das Naturwissenschaften nix für Sie sind und die glauben das. Bei den Briefeschreibern war nur eine Frau dabei.
Hat halt mit den Piraten auch nicht geklappt. Naja wir habens probiert.


Pete
11.3.2013 21:40
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@Joe,
war es nicht Hadmut, der irgendwo herausgefunden hatte, dass “Genderistin” schon ein ganz boeses Schimpfwort ist?
Wir haben es weit gebracht…

Ach ja, T-Shirt: Wenn das obengenannte Hemdchen schon sexistisch ist, was fuer -istisch ist denn eins mit “Ich bin ueber 30, bitte helfen Sie mir ueber die Strasse”?

Pete


Oppi
11.3.2013 22:09
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Wenn technikaffine Frauen “vermännlicht” sind, was sind dann männliche Mathekrüppel ? Als gäbe es die nicht auch zu hauf.


blackbear
12.3.2013 0:34
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Und das schlimme dabei ist: bei den Piraten wird eigentlich nicht unterschieden zw. M und w.
Eigentlich
Standen wir Piraten nicht mal genau dafür das der genderkram Quatsch ist?


Angelina
13.3.2013 0:46
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Man sollte unbedingt zwischen Frauenrechtlerinnen und Feministinnen unterscheiden.
Erstere setzen sich tatsächlich für die Wahrung der Rechte der Frauen, die tatsächlicher Gewalt oder Diskriminierung ausgesetzt sind.
Letztere reden nur über Frauen die Gewalt und Diskrimierung erleben und komerzialisieren das Thema. Dabei wird der Gewalt- bzw Diskriminierungsbegriff sehr strapaziert, denn im Sinne des Feminismus ist alles was Frau in Ihrem beruflichen Erfolg behindert, als Gewalt und Diskriminierung anzusehen.
Keiner dieser erkorenen Netzfeministinnen engagiert sich in Frauenhäusern oder ist in der Sozialarbeit vor Ort tätig und beschäftigt sich wirklich mit realer Hilfe und Lösungen.
Feministinnen neigen eher dazu, Beratungsfirmen und Netzwerke komerziell zu führen, in denen sie sich und das Thema Feminismus vermarkten. Oder sie besetzen auch gerne Ämter wie Gleichstellungsbeauftragte im universitären Bereich. Die einzelne Frau ist Ihnen dabei eigentlich herzlich egal, insbesondere wenn es keine überzeugte Feministin ist. Es geht ihnen auch nicht um den Querschnitt der Frauen in der Gesellschaft und deren Probleme, sondern nur um das Fortbestehen und der Erweiterung des Netzwerks der Feminsitinnen und dessen Komerzialisierung. Als Qualifikationsmerkmal reicht – Feministin.

Mich erinnern die derzeitigen Netzfeministinnen an die Motivationsberater der 90 ziger Jahre, die auch jedem einredeten, dass man erst nach Zahlung von viel Geld für ein Motivationsseminar und Eisenstangen biegen,erfolgreich sein könne. Gleiche Suggestionen findet man auch bei den Netzwerken der Feminisinnen: “Ohne Inanspruchnahme unseres Netzwerkes und unserer Überzeugungen, wirst du nie erfolgreich werden bzw Dein Unternehmen wird als frauenfeindlich gelten.” Nur ist das Vorgehen hier subtiler, da insbesondere die Netzfeministinnen mit öffentlicher Deskreditierungen ihrer Kritiker arbeiten.

Vor Frauenrechtlerinnen habe ich Hochachtung, denn sie arbeiten wirklich mit und für die Frauen und das unabhängig ihres ideologischen, religiösen oder Bildungshintergrund.
Leider wird ihre Arbeit durch das dauerhafte Feminismusgelaber nicht nur behindert, sondern echte Probleme wie “häusliche Gewalt” werden verharmlost. Denn als Frauenrechtlerin trifft man auf reale und nicht herbeigeschriebene Probleme, die Lösungen bedürfen.


Joe
13.3.2013 10:32
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Man sollte unbedingt zwischen Frauenrechtlerinnen und Feministinnen unterscheiden.

Nein, sollte man nicht. Denn es ist dasselbe. Im Begriff “Frauenrechtler” steckt nämlich schon die Annahme drin, daß Frauen spezielle “Frauenrechte” zustünden, die anderen Nichtfrauen nicht zustünden. Das ist eben Sexismus und dieser zeichnet Feministen aus.

Zudem das Gegenstück zur Frau der Herr ist. Hier soll also schon durch die Begriffswahl ein spezieller Adelsstand und damit eine neue Klassengesellschaft geschaffen werden.


Jens
13.3.2013 13:32
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“Und politische Parteien gehören zu denen, die durch die Grundrechte gebunden und verpflichtet werden und die sich daran einfach zu halten haben.”

Woraus soll das folgen? Staatliche Gewalt sind sie jedenfalls nicht.

Klar, sie dürfen sich nicht aggressiv-kämpferisch dafür einsetzen, dass der _Staat_ Grundrechte nicht achtet. Aber das ist meines Erachtens etwas anderes.


Jens
13.3.2013 13:35
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Man könnte auch algorithmisch generierte offene Briefe gegen algorithmisch generierte T-Shirt-Texte schreiben: http://www.bbc.co.uk/news/business-21640347 http://boingboing.net/2013/03/02/how-an-algorithm-came-up-with.html


Angelina
13.3.2013 18:47
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Hallo Joe,

natürlich muss man das unterscheiden.
Frauenrechtler/innen setzen sich für die Wahrung der allgemein gültigen Rechte speziell für Frauen ein.
Es geht nicht um spezielle Rechte für eine Frau, sondern die Wahrung der bereits gesetzlich schon gegebenen Rechte (Gültigkeit für Mann und Frau).
Gleiches könnten bei Bedarf auch Männerrechtler machen im übrigen. Nur scheint es diesen Bedarf nicht zu geben, wenn ein entsprechendes Angebot sich noch nicht entwickelt hat.
Siehst du etwa Frauenhäuser auch als Sexismus an, der eine Bevorzugung der Frau darstelle ?
Na dann hast du dich wohl wie die Femnistinnen noch nie mit den Problemen der Frauen die dort auflaufen beschäftigt. Diese Frauen wollen keine speziellen Rechte, sondern wollen Hilfe, dass ihre Rechte überhaupt gewahrt werden.
Im übrigen gibt es einige rechtl. Tatbestände, die nur bei Frauen zur Anwendung kommen, aus reinen biologischen Gründen.Mutterschutzreglungen, Schwangerschaftsabbruch usw)

Angelina