Ansichten eines Informatikers

ARD-Kontraste bringt Bericht über BMBF-Schlamperei bei Forschungsgeldern

Hadmut
6.9.2012 22:18

Gerade eben kam in der ARD Kontraste vom RBB, dabei auch ein Bericht darüber, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Annette Schavan (Leser meines Blogs wissen, was ich von der halte) bei einem Jahresetat von über 5 Milliarden Euro Millionen an eine fadenscheinige Firma raushaut und nichts kontrolliert. Scheint ja der Standard-Zustand bei diesem Ministerium zu sein. Schavan geht’s ja nicht um Forschung, sondern darum, Geld herumzupumpen.

Vorabmeldung hier, Video und langer Text müssten bald verfügbar sein.

2 Kommentare (RSS-Feed)

ein anderer Stefan
7.9.2012 7:23
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Schick. In anderen Bereichen, die öffentliche Fördergelder erhalten, wird gemeckert, wenn die Abrechnung nicht auf den Cent stimmt – dass die Ziele nicht erreicht werden, ist unvorstellbar und würde richtig Ärger geben. Hier wird eine Scheinfirma gefördert, und keiner will es so genau wissen. Viel mehr Transparenz bei der Verwendung öffentlicher Mittel ist dringend nötig.


Boris
7.9.2012 12:34
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Fälle wie der im Beitrag gezeigte gibt es leider inzwischen einige. Inzwischen gibt es EU weit einige Firmen, die sich zum größten Teil aus öffentlichen Forschungsmitteln finanzieren. Begünstigt wird dies dadurch dass man sowohl auf EU als auch auf Bundesebene KMUs oder Startups unterstützen möchte und dafür entsprechend wirbt. Dementsprechend wird für einige BMBF- oder EU-Anträge zur Forschungsförderung eine KMU-Beteiligung vorausgesetzt.

Das Problem ist nur, dass die meisten klein- und mittelständigen Unternehmen kaum über eigene Forschungskapazitäten verfügen, geschweige denn über Ressourcen für die mit der Forschungsförderung verbundene Bürokratie. Da je nach Unternehmensgröße die Förderung nur anteilig erfolgt, laufen KMUs schnell in Gefahr bei einer Beteiligung an Forschungsprojekten am Ende draufzuzahlen wenn die erwarteten Ergebnisse ausbleiben.

Das Ergebnis ist, dass bei den meisten von BMBF und EU geförderten F&E Projekten die KMUs entweder nur auf dem Papier beteiligt sind, oder sich überwiegend aus Fördermitteln finanzieren und somit keine Unternehmen im wettbewerblichen Sinne sind.

Einige haben sich anscheinend darauf spezialisiert schnell Startups zu gründen und diese bei Ausbleiben der Förderung ebenso schnell wieder abzuwickeln -auch ein Geschäftsmodell.

Der im Beitrag dargestellte Fall der WOM AG ist schon ein sehr herausragendes Beispiel von Vetternwirtschaft zumal offenkundig kommerzielle Anwendungsentwicklung mal eben so in Grundlagenforschung umdeklariert wurde um weitere Fördermittel abzugreifen. Das am Ende nichts dabei herauskam und dies dann auch noch öffentlich wurde ist natürlich peinlich.