Ansichten eines Informatikers

Datenrettung

Hadmut
24.8.2012 16:47

Das ist doch auch mal was: Eine Kamera fällt in einen Fluss, wird über drei Jahre später von jemand anderem aus dem Wasser gefischt, natürlich völlig im Eimer, verdreckt, verrostet. Detailbilder beim Eigentümer.

Aber: Die Speicherkarte war noch lesbar. Der Finder hat über die Bilder und Google Street View den Eigentümer gefunden.

Ich hab auch mal auf einer Reise eine SD-Karte gefunden und gehofft, auf spektakuläre Weise den Inhaber zu finden. War aber gar nicht mehr lesbar. Da hatten der Regen und dass jemand draufgetreten war, wohl schon alles erledigt (mal unterstellt, der Eigentümer hat sie nicht wegen eines Defektes absichtlich in die Natur geworfen).

Erstaunlich auch, dass das im Wasser eine CompactFlash war. Ich habe die wegen ihrer Kontaktreihen immer für viel anfälliger gehalten. Ganz in der Frühzeit meiner Digitalfotografie, 1999, hatte ich meine ersten Speicherkarten, damals noch für viele hundert DM. Eine davon hatte ich einem Kumpel geliehen und der hat die einfach so ohne Schutz in seinen Geldbeutel gesteckt. Wo die Münzen die Kontakte zerdrückt haben. Das Resultat war, dass er nicht nur die Bilder von einem wichtigen Event verloren hatte, sondern auch noch die damals sauteure Karte zahlen musste.

8 Kommentare (RSS-Feed)

Carsten
24.8.2012 17:08
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Bist Du sicher, dass es sich bei dem Ding von 1999 um ein CF-Modul gehandelt hat? Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/CompactFlash


Hadmut
24.8.2012 17:22
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Freilich.

Erstens habe ich die Karten noch (die kaputte 32MB-Karte habe ich nicht mehr, sondern die Ersatzkarte, die besagter Kumpel mir damals kaufen musste).

Zweitens hatte ich damals eine Kodak DC 240, die hatte Compact Flash. Was auch sonst, viel anderes gab es damals nicht (diesen SmartMedia-Mist gab’s damals glaub ich schon).

Spricht ja auch nichts dagegen, denn laut Wikipedia wurde CF 1994 eingeführt.

Ich hatte nämlich damals noch heiße Diskussionen mit einem anderen Kumpel, der sich die damalige Kamera von Sony gekauft hatte, die damals noch 3,5-Zoll-Disketten (!) verwendete, weil er meinte, das wär sichere Variante, weil man die überall und vergleichsweise günstig kaufen kann.

Übrigens hat die Kodak DC 240 nicht lange gehalten. Die ging schon auf der ersten Reise kaputt, der Zoom-Motor klemmte und die Kamera lies sich dann manchmal nicht mehr einschalten. Kodak hat sie auf Kulanz/Garantie gegen eine neue ersetzt, die ich aber in der Verwandschaft weitergereicht habe und mir die damals brandneue erste Digital Ixus von Canon gekauft, die qualitativ und von der Robustheit der Brüller war. Und habe mich tierisch darüber gefreut, dass meine Speicherkarten auch in die Ixus und später in die Minolta Dimage 7 gepasst haben (bzw. die späteren Kameras danach ausgewählt).

Damals war der Kartenvorrat das Teure, nicht die Kamera.


nadar
24.8.2012 21:42
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Vor zwei Jahren habe ich eine Fuji Finepix F30 inclusive xD-Speicherkarte zweimal hintereinander ersäuft.
Nach dem Trocknen machte die Kamera immerhin noch künstlerisch wertvolle™ Schwarz-Weiß-Fotos, die xD-Karte habe ich noch immer in unauffälligem Gebrauch.
Von Vorteil kann natürlich sein, dass beim xD-Format alle wichtige Elektronik im Controller ist.


HaSi
25.8.2012 9:15
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Mh. Mich wundert die Geschichte von Deinem Freund auch etwas. Die Kontakte bei einer CF sind doch in Buchsenform. Wie können denn da die Kontakte durch Münzen zerdrückt werden? Oder war die Karte insgesamt zerdrückt?

Anders herum ist es mir passiert, nämlich dass die Kontaktstifte innerhalb der Kamera durch minimales Spiel in der Kartenführung verbogen wurden.


Hadmut
25.8.2012 10:51
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@HaSi: Nee, ich hab die kaputte Karte ja gesehen und zuerst bemerkt, dass sie nicht mehr funktioniert.

Das Kartengehäuse an sich ist stabil und hält sowas aus. Aber die kleine Plastikleiste mit der Lochdoppelreihe über den Kontakten, die hält nichts aus. Die ist nur einen halben Millimeter dick, und die Münzen hatten eben genau diese dünne Leiste von beiden Seiten zusammengedrückt und damit die Kontaktlöcher zerquetscht. Und dabei offenbar auch innen Schaden angerichtet, denn wir haben noch versucht, die Löcher mit einer Nadel wieder zu öffnen, was auch soweit funktioniert hat, dass man das Ding wieder in einen Kartenleser stecken konnte. Es wurde aber keine Karte mehr erkannt, die Karte war einfach tot.

Ich achte deshalb immer drauf, Karten in diesen kleinen Plastikschutzhüllen zu lassen, die bei manchen Karten mit dabei sind. Die sind mir wichtig.


yasar
25.8.2012 10:08
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Wenn die Karte die ganze Zeit in der Kamera gesteckt war, sollte das ein wenig vor dem korrodieren der Kontakte geschützt haben, weil dann kein oder nur wenig wasser an die kontake kam. Den ICs an sich die ja meist in Kunstoff evrgossen sind, sollte das wasser ja nichts anhaben können.

Irgendwo habe ich auch noch eine CF herumfahren, daber die ist so “klein”, daß sich da noch kaum was sinnvolles damit machen läßt.


Hadmut
25.8.2012 10:51
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@yasar: Ich hab noch eine aus der Frühzeit mit 2MB. 🙂


yasar
25.8.2012 21:20
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Also auf die 2MB-Variante müßte zumindest noch ein “Diskettenlinux wie toms rtbt oder fli4l/eisfair passen. Ich hatte glaube ich eine 8BM-version, muß ich mal raussuchen. 🙂