Ansichten eines Informatikers

Manipulation durch Fernseh-Interviews

Hadmut
19.2.2011 12:50

Was haltet Ihr davon?

Hab ich auf Youtube gefunden (ein Video in 3 Teilen). Jemand analysiert die Interview-Techniken des amerikanischen rechtskonservativen Senders Fox-News. Manches an der Kritik erscheint mir etwas zu weit hergeholt, aber grundsätzlich interessant. (Vergleich dann auch mal mit der Kritik an einer Talkshow von Maybrit Illner.)

8 Kommentare (RSS-Feed)

Stefan W.
19.2.2011 22:48
Kommentarlink

Ja, zum Teil kennt man die Techniken von unseren Sendern. Ganz so weit ist es m.E. mit dem Genre “Kommentar, als Interview getarnt” noch nicht, aber zum Teil sieht man das auch hier.

Übler Zeitgenosse m.E.: Plasberg. Wenn da ein Gast die Idee hat was halbwegs kluges selbständig in die Diskussion einzuführen, dann unterbricht Plasberg, und fragt ihn genau das, so dass derjenige nur noch als Sockenpuppe Plasbergs dasteht.

Mit den Grünen wurde auch lange so verfahren, als sie noch nicht in fast allen Landtagen saßen. Mit der Linken wird zum Teil so verfahren – im Osten sind die aber auch zu stark. Diese unfaire Argumentationstechnik wird auf jeden Fall gegen die NPD so abgespult getreu dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel. Und: “Wer weiß ob wir inhaltlich dagegenhalten können, aber mit rhetorischen Tricks – allemal!”

Ich dachte früher es sei erstrebenswert interviewt zu werden, dass man endlich mal seine Meinung frei sagen kann, aber die üben und praktizieren jeden Tag ihre Spielchen – wenn man das nicht auch ständig macht wird man überrollt. Ich schätze ich würde da auch überrollt werden.


Hadmut
19.2.2011 22:58
Kommentarlink

Klar. Ich vermutlich auch. Der Sprecher, der das analysiert, sagt ja, daß es sogar ihm so ginge.

Das Problem ist ja, daß man in der Situation sehr angespannt ist und eigentlich schon die gesamte Hirnkapazität braucht um sich auf das zu konzentrieren, was man sagen will. Wenn man sich dann noch gegen die Angriffe des (vorbereiteten) Sprechers wehren muß. Bis das eigene Hirn verstanden hat, was vor sich geht, ist es schon zu spät. Zumal der Moderator ja auch am längeren Hebel sitzt, weil er das Gespräch leitet.

Ganz gefährlich, sowas.


Mephane
20.2.2011 13:01
Kommentarlink

Ein interessantes Detail zu der Thematik – ich weiß aber leider nicht mehr die Quelle dafür: Die im Video genannten Techniken, “Neuro-Linguistic Programming”, funktionieren scheinbar aber nicht bei allen Menschen. Geschätzt 10-15% aller Menschen springen überhaupt nicht auf diese Techniken an, d.h. diese Leute sehen in einem “Interview” wie dem obigen nur einen Moderator der den Interviewpartner nicht ausreden lässt, unterbricht und beleidigt; sie verstehen zwar nicht die angewandten Techniken oder was diese bewirken sollen, aber sie gehen vollkommen an ihnen vorbei.

Mir persönlich geht es z.B. andauernd so bei Fernsehinterviews und Talkshows. Wobei ich sagen muss, dass ich generell solche unbewussten Signale, Körpersprache, doppelte Bedeutungen, bewusste Umkehrung von Aussagen durch Intonation etc. oft nicht richtig wahrnehme. Da heißt es dann manchmal schon, ich habe keinen Humor, weil ich einen für alle offensichtlichen – weil an genau solchen Signalen erkennbaren – Scherz überhaupt nicht als solchen realisiere.

Eigentlich ja ein Defizit, woher auch immer das kommt (ich vergleiche es immer mit Autismus, wo diese Situation nur wesentlich extremer ist und *gar keine* Signale mehr ankommen, nicht nur die unterschwelligen nicht mehr), aber in solchen Fällen doch ein Vorteil, nicht auf die NLP anzuspringen.


Hadmut
20.2.2011 13:40
Kommentarlink

Geht mir ähnlich, wenn auch (leider) nicht immer. Weshalb mir die Erklärungen auch teils etwas zu weit hergeholt erscheinen.

Manchmal hab ich aber wirklich den Eindruck, daß dieses ganze Gehampel auf mich nicht richtig wirkt, weil ich da irgendwie anders gestrickt bin, und beispielsweise dieser Moderator da auf mich nur wie ein Affe wirkt.


Die Untertanentypen (das ist leider die große Masse, die immer „trendy“ sein will) kann man mit vorgefertigten Meinungen, die von den Mainstream-Medien verbreitet werden und mit dem im Internet und TV gebotenen Firlefanz (Lena, Dschungelcamp, Kuppelserien, etc.) vom wesentlichen Geschehen ablenken und somit leicht dahin manipulieren, wo man sie haben möchte. Das Schlimmste ist, dass sie sich durch „BILD Dir Deine Meinung“ persönlich informiert fühlen und keine andere Meinung mehr hören wollen. Jede andere Meinung ist für sie eine Art „Verschwörungstheorie“.

Natürlich wird es auch als „reine Verschwörungstheorie“ angesehen, dass die USA häufig dann in einen Konflikt eintreten, wenn die große „Drecksarbeit“ schon von anderen geleistet worden ist und sie sich noch einen großen Teil des Kuchens sichern können, während sie sich heuchlerisch als Helfer und Retter aufspielen. Das war sowohl im 1. als auch im 2. Weltkrieg so und das wird sehr wahrscheinlich so auch in Lybien so sein (man sehe die neuesten Berichte!). Ist das noch Niemanden aufgefallen??? Das ist die billige Tour mit weniger Verlusten als im Irak und Afghanistan an den Ressourcen der Völker zu bereichern.

Das sind natürlich nicht die USA-Bürger und eigentlich auch nicht die Politiker (Obama & Co), welche nur Marionetten sind, sondern ein kleiner und mächtiger Kreis von steinreichen Strippenziehern mit Netzwerken, der daran Unsummen verdient. Das lybische Öl ist nämlich qualitativ exzellent!


Hadmut
27.2.2011 17:58
Kommentarlink

Ich glaub, der SPIEGEL hat morgen eine Titelstory über die Macht der BILD.

Man merkt ja auch sehr schön, gerade an zu Guttenberg, wie die ihre Macht mißbrauchen, um Leute rauf- oder runterzuschreiben.


yasar
27.2.2011 21:27
Kommentarlink

Den Quatsch, den BILD über die Revolutionen in Tunesien, Ägypten und Libyen verbreitet, kann man natürlich getrost vergessen. Nur unreflektiertes Zeug – ohne jede kritische Auseinandersetzung!

Was die Glaubwürdigkeit von BILD anbetrifft: Wenn man heute den Presseclub gesehen hat, bei dem auch der armselige BAMS-Reporter mit seiner tuntigen rosa Krawatte eingeladen war, weiß man schon Bescheid. Auffallend waren seine nervösen “Reinlichkeitsgesten” (permantes Greifen an Krawatte, Brille, Anzugsknopf etc.), die typische Begleiterscheinungen von Lügen sind, während er Guttenberg als Einziger in Schutz genommen hat. Einfach peinlich!