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Kevin ist doof

Hadmut Danisch
17.9.2009 10:28

Daß Kevin doof ist, zählt im weiteren Sinne auch zu einem meiner Themen, nämlich dem Prüfungsrecht und den vergleichbaren Prüfungsbedingungen.(Wobei anzumerken ist, daß in Schulen ganz anderes Prüfungsrecht als bei berufsbezogenen Prüfungen gilt.)

Aber seien wir mal ehrlich:

Wenn man sich die positiv und die negativ bewerteten Namen ansieht, dann assoziiert man doch unwillkürlich entweder gehobenes, gutsituiertes Bürgertum oder eben das Proletariat, das was man früher so unter Mantafahrer mit Fuchsschwanz oder Friseuse mit Leggins einstufte. Solche Modenamen wie Chantal oder Mandy (die sich eher nach Dienstleistungsliste im Rotlichtbezirk anhören).

Irgendwo habe ich mal gelesen, daß es auch entscheidend auf die Vokale ankommt. a und u seien ganz schlecht (was mich persönlich ganz begeistert).

Würde mich mal interessieren, wieviel Einfluß das auf die Prüfungsbewertungen und Karriereaussichten an der Uni hat. Leute mit tollen Namen machen sicherlich leichter Karriere als die mit Namen aus den unteren Bevölkerungsschichten oder gar offenkundig ausländischen (wenn nicht englischen oder exotischen) Namen.

Irgendwann saß mal im Flugzeug ein Junge neben mir, der auf dem Weg zu einem Schüleraustausch in die USA war, und fragte mich was zu seinem Flugticket. Leider bekomme ich den Namen nicht mehr zusammen, aber der hatte einen so tollen und beeindruckenden Namen, daß ich mir dachte, der Knabe muß einfach Karriere machen mit diesem Namen, weil sich jede Firma oder Uni die Finger danach lecken würde, jemanden mit so einem Namen als Professor, Rektor, Geschäftsführer, Vorstand zu haben. Und Adelsnamen sowieso.

3 Kommentare (RSS-Feed)

Robert
17.9.2009 12:12
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In “Freakonomics” gibt’s ein ganzes Kapitel über die wirtschaftlichen Erfolgsschancen von Kindern mit typisch “schwarzen”, “weißen”, “unterschichtigen”, “städtischen” etc. Vornamen. “The socioeconomic patterns of naming children”. Die nachweisbaren Muster sind recht eindeutig und leicht zu erraten.


quarc
17.9.2009 20:17
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Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass bei ostdeutschen Eltern
in der Zeit der Reisebeschränkungen exotisch klingende Namen
beliebt waren. Aber die dementsprechend benannten Kinder dürften
mittlerweile dem Schulalter entwachsen sein.

Dein Name ist auch eher selten und könnte von Lehrern als
phonetisch bedingte Fehlschreibung gedeutet werden.


Stefan W.
17.9.2009 21:15
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(ups – der Login hat sich gewandelt)

Man könnte ja mit einer Prüfungsnummer arbeiten: Jeder zieht eine Nummer, und trägt Name und Nummer unter Aufsicht eines Assisten in eine Liste ein. Erst nach der Bewertung wird die Liste aufgedeckt.

Es wäre interessant zu wissen, wie viel länger die Auswertung der Prüfung dauert, wenn der Prüfer nicht mehr im Zweifelsfall auf sein ‘Vorwissen’ zurückgreifen kann.

Daß der Prüfer bei bestimmten Zahlen (666, 123, 13) vielleicht auch Vorurteile hat ist zwar möglich, sollte sich aber, wenn die Zahlen gelost werden, im Laufe der Zeit gerecht verteilen.