Ansichten eines Informatikers

German Autobahns, Leihfahrräder und keine Krawatten…

Hadmut
10.6.2009 22:06

Was Australier von anderen Ländern lernen wollen. Hihi. Da sieht man mal wieder, was die Deutschen international für ein Bild abgeben.

5 Kommentare (RSS-Feed)

Jens
10.6.2009 23:42
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“Are Germans really that much better at driving than the rest of us? Couldn’t we just give it a go for a few months, see what happens?”

Wieviele Autobahnen (highway=trunk motorroad=yes) gibt es denn in Australien?


Hadmut
11.6.2009 0:05
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Das ist eine Frage der Definition. Solche wie bei uns nur wenige. Dafür gibt es ziemlich viele (und sehr lange, Australien ist groooß), die bei uns gerade mal als kleine Landstraße durchgehen würden. In Westaustralien ist es durchaus üblich, daß neben den Fernstraßen und Highways etwa 2 Meter hohe Maßstäbe stehen, an denen man sehen kann, wie hoch das Hochwasser steht. Viele Highways sollte man – je nach Jahreszeit – nur mit watfähigen Allradfahrzeugen befahren. Kommt durchaus vor, daß man mal durch einen Fluß fahren muß. Bei normalen Mietwagen – solche wie wir in Deutschland fahren – steht normalweise im Vertrag, daß man damit nicht auf solche Highways darf.

Ist aber auch ne blöde Idee, dort so schnell fahren zu wollen. Da steht öfters mal ein Känguruh, ne Kuh, Schafe oder sowas auf der Straße rum. Und das ist echt übel. Bei so einer Kollision hat man dann normalerweise ein (noch) lebendes und ziemlich übellauniges Riesenkänguruh im Auto. Der erfahrene Buschmann springt dann lieber bei 100 km/h direkt aus dem Auto – als das geringere Übel.

Ich hatte mal in einer Reisegruppe einen etwas dämlichen aber großen und starken Australier, der die ganze Zeit wie Schweinesülze mit seinem Sportwagen angegeben hat. Hatte immer eine Fachzeitschrift mit seinem Auto auf der Titelseite mit dabei. So einen aufgemotzten amerikanischen Sportwagen, bei dem der Motorblock mit Ansaugstutzen oben aus der Motorhaube rausguckt. Irgendwann hab ich ihn mal gefragt, wie schnell das Ding eigentlich fährt. Er meinte 130. (in Australien wird die Geschwindigkeit in km/h, nicht in Meilen angegeben). Ich hab ihm dann gesagt (und anhand eines Bildes im Internet gezeigt), das ich (damals) einen stinklangweiligen und total biederen, nach Familienkutsche riechenden Ford Escort Kombi gefahren bin mit kleiner Motorisierung. Ohne jede Modifizierung, wie er aus dem Werk kommt. Und der ist 180 gefahren. Wär in Deutschland so üblich. Sportwagen fahren bei uns mindestens 230 bis über 300. Und das schnellste, was ich mal selbst gefahren sei, wäre 240 km/h, und das auch nicht mit nem Sportwagen, sondern einer bequemen Luxuskutsche für Grauhaarige (Probefahrt S-Klasse). Oh, war der sauer und frustriert. Aber angegeben hat er nicht mehr.


Jens
11.6.2009 4:33
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“Das ist eine Frage der Definition. Solche wie bei uns nur wenige.”

Deshalb habe ich das ja eingegrenzt: Trunk roads nur für Kraftfahrzeuge.

Wikipedia ist da leider wenig hilfreich, http://en.wikipedia.org/wiki/Motorway#Australia nennt nichtmal die Zugangsbeschränkungen für diese Straßen.

Die Tabelle auf http://en.wikipedia.org/wiki/Hume_Highway ist auch extrem verwirrend. Jedenfalls scheint das Ding in NSW weitestgehend keine Kraftfahrstraße zu sein. Ich meinte mich auch zu erinnern, daß da an den Auffahrten und Abfahrten Furten o.ä. für den Verkehr auf dem Seitenstreifen markiert waren.


Hadmut
11.6.2009 11:28
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Du darfst da nicht mit deutscher Sichtweise rangehen. Die sehen das dort unten auch nicht ganz so eng, zumal sich die meisten Anforderungen aus der Natur ergeben.

Zugangsbeschränkungen zu Straßen habe ich dort unten viele gesehen, die waren aber der Natur, daß das Fahrzeug nur auf diese Straße darf, wenn es Allradantrieb hat, geländegängig ist und durch Wasser waten kann. Da käme ohnehin kaum einer auf die Idee, mit etwas anderem als einem motorisierten Auto rumzufahren.

In den Ballungszentren um die Hauptstädte gibt es freilich schon Schnellstraßen, die unseren ähneln. Es ist aber – ähnlich wie in den USA – so, daß es weniger generelle Verkehrsregeln für den Zugang und auch weniger formale Verkehrsschilder mit Symbolen gibt, sondern die einfach im Klartext dranschreiben, was man dort nicht darf.


Jens
11.6.2009 12:00
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Naja, INNERHALB der Ballungsräume scheint es da schon massig Motorways zu geben. Wenn aber eine Straße als solche gewidmet ist, darf sie auch jeder nutzen. Ich denke schon, daß auch das common law sowas wie die Widmung einer Straße für den öffentlichen Verkehr kennt.