Ansichten eines Informatikers

Der patentierte Gen-Mensch

Hadmut
6.6.2009 9:47

Kleiner Blick in die nahe Zukunft.

Jetzt wollen sie das Gen für Gewalt- und Waffenneigung gefunden haben. Und gleich die Erklärung dafür, warum Gewalttätigkeit besonders bei Männern vorkommt, weil das nämlich auf dem X-Chromosom ist, von dem Männer nur eins und Frauen zwei haben, weshalb das Gen bei Männern eben stärker durchschlägt.

Wenn’s jetzt läuft wie bei Gen-Mais und anderen modifizierten Tier- und Pflanzenarten und der schon existierenden Prä-natalen Diagnostik, dann wird das so laufen:

Die pränatale Genuntersuchung wird Pflicht. Wer als künftiger Gewalttäter detektiert wird, kommt – mitsamt den Eltern – in die Datenbank und wird nicht mehr fliegen und nicht mehr i bestimmte Länder einreisen dürfen, nicht zu Großveranstaltungen fahren dürfen, keine Waffen kaufen, keinen ordentlichen Job bekommen, außer vielleicht einer Karriere in der Armee als Frontsau.

Früher oder später wird es den Patent-Menschen geben, mit besonders ausgewählten Fähigkeiten – man schickt Sperma und Eizelle ein und bekommt den modifizierten befruchteten Zellklumpen zur Einpflanzung zurück. Mit Garantie für Gewaltfreiheit, hohen IQ, olympiareifes Muskelwachstum, Freiheit von Brustkrebs, Resistenz gegen AIDS, Immunität gegen Schweinegrippe, Augenfarbe passend zur Wohnzimmereinrichtung, Körpergröße und Wangenknochen auf Germany’s Next Topmodel ausgerichtet.

Und wie bei Gen-Pflanzen wird das Produkt dann steril sein, damit es keine nicht-bezahlten Nachfahren gibt. Sonst könnte sich der Gen-Mensch ja auch als Zuchtbulle verdingen, so als Qualitäts-Gen für Arme. Also wird man jeden Nachfahren einzeln einkaufen müssen, weil man dafür sorgen wird, daß die Befruchtung nur noch im patentierten Labor möglich sein wird. Es wird zur sogenannten dreigeschlechtlichen Zeugung kommen – Mann, Frau, Laborant.

Es wird Länder geben, die das nicht wollen. Aber genau wie bei den Bauern, die nur natürlichen Mais anbauen wollen, wird da gentechnisch manipulierter Samen einfliegen. Jedenfalls, wenn sie das mit der Sterilität noch nicht im Griff haben. Oder wenn man den Vergleich mit genmanipulierten Pflanzen sehr weit treibt, werden solche genmanipulierten Kinder auswandern und die anderen Länder dafür Abgaben leisten müssen, daß sie aus “verbesserten” Menschen Vorteile ziehen könnten.

Ach, ich komm schon wieder auf dumme Ideen. Zuviel Gattaca geguckt.

3 Kommentare (RSS-Feed)

yasar
6.6.2009 20:05
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Monsanto macht das und viel schlimmeres momentan mit Pflanzen. Indische Bauern (und nicht nur die) sind inzwischen hochverschuldet, weil sie mal gedacht hätten mit Saatgut von Monsanto könnten sie Ihre Erträge verbessern.

Die haben es in USA sogar schon soweit gebracht, daß Bauern, deren Raps durch den Monstanto roundup-Raps verseucht wurde, denen Lieznzgebühren zahlen müssen, wenn sie nicht gefahr laufen wollen, daß Ihre Ernte vernichtet wird!

Auf den obigen Fall würde das für mich folgendes bedeuten:

wenn man unplanmäßig zu patentiertem Erbgut kommt, z.B. weil die gene in einem Patent-Menschen beschlossen haben, auf einen selbst überzugehen (z.B. bei intimen Kontakten mit patent-menschen) udn man dann diese Gene unbeabsichtigt in die eigene Nachkommenschaft mit einem “nicht-patentierten” Menschen einbringt, wird man dazu verdonnert Patentgebühren für die eigenen Kinder z ubezahlen, obwohl man selbst und der Partner/die Partnerin eigentlich ursprünglich gar nicht genpatentiert waren.

Hintergrund:

1. Es ist nachgewiesen, daß die genveränderten Pflanzen teilweise Ihre veränderten Gene auch an artfremde Pflanzen weitergeben.

2. Beii der Implantierung fremder Gene werden oft virale Techniken benutzt, daher ist iMHO nicht auszuschließen, daß diese Viralen Techniken sich verselbständigen könnten.


Stefan
8.6.2009 6:54
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Was die Manipulation am Menschen betrifft, so bin ich da ein Freund der Mode. Wer heute ein Kind bestellt mit genetischer Disposition zu irgendwas wird sich vielleicht umschauen, wenn in 20 Jahren, da das Gör erwachsen wird, die Mode ganz andere Merkmale wünscht. Man müßte also mal zu 1989 zurückschauen, welche Moden damals herrschten, und was davon heute noch gültig ist.

In Ostdeutschland, und noch ein Jahr mehr zurück: Große Ohren, Große Augen, dolle Stasikariere. 🙂

Ja, etwas primitiv gedacht, aber wer weiß heute, welche Krankheiten in 10 Jahren noch bedrohlich sind? Da wird an den Genen vielleicht etwas verhütet, was medikamentös in 5 Jahren geheilt werden kann, und dafür nimmt man ein Risiko in Kauf das man heute noch nicht kennt.

Oder man geht Alzheimerrisiken an, die dann 2080, 2100 virulent werden. Vielleicht.


yasar
24.6.2009 17:04
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Apropos Monsanto:

Zitat: Roundup … can kill human cells, particularly embryonic, placental and umbilical cord cells.

aus

http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=weed-whacking-herbicide-p

Roundup ist deren TOP-Herbizid. Dazu verkaufen Sie passend Roundup-Reis, Roundup-Mais, Roludup-Raps u.v.a. mehr. Diese sind so genmanipuliert, daß sie unempfindlich gegen Roundup sind. Das ist auch der Grund warum viele asiatische udn afrikanische Bauern verarmen: Sie können mit Ihren Erträgen die (Kredit-)Kosten für das Roundup-Saatgut und das Herbizid nicht mehr bezahlen und haben dann noch die gesundheitlichen Probleme dazu. (Merke: Roundup-Saatgut muß man jedesmal frisch kaufen und darf sich nicht wie herkömmlich aus der Ernte vom Vorjahr bedienen!).