Ansichten eines Informatikers

Satellitengesteuerter injizierbarer Hinrichtungsautomat

Hadmut
13.5.2009 21:55

Sowas brauchen wir auch noch.

Neu ist die Idee eignetlich nicht, sowas gibt’s in abgedrehten Science Fiction. Neu ist eigentlich nur, daß einer auf die Idee kommt, sowas zu bauen: Ein Satellitengesteuerter injizierbarer Hinrichtungsautomat. Siehe Quelle.

Hat die Größe einer Schweinepille (so nennt man die Transponder, die man in verschweißten Glasrörchen Tieren seit Jahren implantiert um sie zu identifizieren), und soll in zwei Varianten kommen, als reines Gerät zur Lokalisierung und als Gerät mit “Strafkammer” voll Gift, die man satellitengesteuert aktivieren und den Menschen auf Knopfdruck an jedem Ort der Welt hinzurichten. Kann operativ oder durch Injektion implantiert werden.

Wow. Warum hab ich dafür nicht eine Firma aufgebaut und das angeboten? Das geht bestimmt weg wie warme Semmeln.

So ein Ding jemandem unbemerkt zu implantieren dürfte nicht allzu schwer sein. Man täuscht einen Überfall mit etwas Schlägerei vor oder gibt ein Schlafmittel in den Drink, etwas lokale Betäubung und drin ist das Ding. Endlich kann man Kritiker remote umlegen, wenn sie Unfug treiben oder zu kritisch werden. Man kann Geheimnisträger oder Agenten damit versorgen, um sie umzulegen, wenn sie überlaufen, wegbleiben, gefangen oder einfach nicht mehr gebraucht werden. Die elektronische Fußfessel für Heim-Gefangene bekommt eine ganz neue Funktion: Verlass das Grundstück und Du bist tot. Und überhaupt, Bürger kann man damit herrlich kontrollieren:

  • Nicht zur Arbeit erschienen? Zack, tot.
  • Teilnehmer an einer Demo gegen die Regierung? Knast-Revolte? Kein Problem, da geht mal einer von der Staatssicherheit mit dem Sender durch und Ruhe is.
  • Um Hochsicherheitsbereiche baut man generell ein Sperrfeld. Wer zu nahe kommt – schade.
  • Eine Armee die noch Motivation braucht? Leben nur in der Nähe des Führungssenders. Und der marschiert vorwärts. Auf geht’s.
  • Da gabs doch mal so eine Story, wo sie irgendeinen Überläufer umgelegt haben, indem ihn jemand vom Geheimdienst im Stadtbus etwas mit dem Regenschirm ins Bein gepiekst hat. Langsam und elendiglich verschieden, bis sie rausbekommen haben, daß er eine winzige mit Gift gefüllte Stahlkugel im Bein hatte. Weiß jemand noch, wer das war?

Das tollste ist aber, wofür das Ding erfunden wurde: In Saudi Arabien für die Pilgerfahrten. Zitat:

Der Antragsteller begründet sein Ansinnen laut DPA mit Sicherheitsproblemen, etwa bei Pilgerfahrten in seinem Land, bei denen Menschen gelegentlich im Land bleiben, fliehen oder verloren gehen könnten, sowie «Gefahren für die Staatssicherheit durch gefährliche Straftäter und Terroristen».

Wie gehen die denn mit ihren Gläubigen um? Jeder Muslim soll einmal im Leben nach Mekka pilgern, und die, in deren Land Mekka ist, kommen nun auf die Idee jedem davon so einen Tötungschip zu implantieren, wenn er nicht nach der Pilgerfahrt wieder ausreist. Und wenn sie sich mal verschreiben oder einen verwechseln, dann legen sie eben einen Unschuldigen um. Wenn dann mal ein Bus gegen die Wand fährt oder ein Flugzeug abstürzt. Weil der Pilot letztens nach Mekka gepilgert ist und das Ausreiseformular undeutlich ausgefüllt hat oder der vor ihm auch Mustafa oder Ali oder sowas hieß. Zack. Tot. Oops. Schade.

Das wird dann wohl in Mode kommen, daß Leute, die in ein Land reisen wollen, sich so ein Ding verpassen lassen müssen. Ich glaub, die Amis und die Briten fänden auch Gefallen dran.

Wird auch interessant, wenn Hacker in die Steuerzentrale eindringen und mal sowas wie russisches Remote-Roulette spielen. Jeder legt 1000 Leute um und wer zuerst einen erwischt, der in der Zeitung steht, hat gewonnen.

Endlich haben wir dann auch ein einfaches und kostengünstiges Mittel um die Bevölkerungspyramide wieder geradezubiegen und der Rentenkasse anzupassen. Dann bekommt jeder noch ein paar grüne Kekse und gut is.

Ach ist das schön. Da kann man herrlich mit Unfug machen. Sagt mir Bescheid, sobald es Fernsteuerungen oder Testkits auf eBay gibt. Ich wüßt da schon ein paar Anwendungsgebiete.

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yasar
13.5.2009 23:55
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