Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Krach an der Uni

Hadmut Danisch
5.5.2009 20:31

Ein Thema, was wir hier schon lange nicht mehr hatten: Das deutsche Hochschulwesen. Heute: Die Ökonomen.

Das Handelsblatt hat einen hochinteressanten Artikel darüber, wie die Volkswirtschafter selbst zerfleischen.

Die Debatte kommt mir so vertraut vor. Die einen werfen den anderen vor, daß sie zu theoretisch und weltfremd sind, und sich von der Realität verabschiedet hätten. Zitat:

“Viele Kollegen im Ausland haben Deutschland als Forschungsstandort abgeschrieben.”

und

“Die Wissenschaft hat eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie ist gehalten, anwendbare Ergebnisse zu produzieren”, heißt es im Text. “Professuren für Wirtschaftspolitik müssen daher unabdingbarer Bestandteil der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung und Lehre bleiben.”

Die Aufteilung der Volkswirtschaftslehre in die Felder Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik ist eine alte deutsche Besonderheit. International üblich ist eine Aufteilung, die sich an Themen wie Arbeitsmarkt, Wachstum, Geld und Außenhandel orientiert. In allen Bereichen gibt es jeweils theoretisch und empirisch-angewandt arbeitende Forscher.

Auch in der Volkswirtschaft scheinen sich ähnliche, spezifisch deutsche Probleme zu zeigen wie in der Informatik. Dieselbe verschrobene Auffassung von der Theorie als wahre Wissenschaft, die als Refugium von realitätsfernen ziviluntauglichen Selbstbewertern dient.

Ich glaube immer mehr das wird nichts mehr hier in Deutschland. Zu sehr von unfähigen Leuten durchsetzt. Die Fähigen verschwinden immer mehr ins Ausland (siehe Artikel), die Unfähigen wird man wegen Verbeamtung nicht mehr los – und überläßt ihnen, die nächsten auszusuchen.